Wollte der Bezirk nicht seinen Verwaltungs-Standort Fröbelstraße abgeben? Genau. Nun gibt es sogar einen Zeitplan: Ende 2014 soll alles unterschrieben sein. Die Belegungseinpassung steht schon. Hä?
Dem Pankower Bezirksamt ist ein kleines Wunder gelungen: Es hat ein Wort kreiert, das bei Google nur einen einzigen Treffer hat: „Belegungseinpassung“ heißt es und bedeutet, dass man die Belegung eines Hauses optimiert. Also überlegt, ob in einem Büro nicht noch ein Schreibtisch mehr stehen kann und ob der Dachboden nicht ausgebaut und so besser genutzt werden sollte. Diese Belegungseinpassung erfolgt seit September für das Bezirksamt in der Fröbelstraße. Das Ende 2014 endgültig vom Bezirk an das Sondervermögen Immobilien des Landes Berlin (SILB) übergeben werden soll, wie aus dem Amt nun zu hören ist.
Und damit willkommen zu einer neuen Folge: What’s up, Fröbelstraße?
Meanwhile, back at the ranch
Was bisher geschah:
Im März 2012 beschlossen die Bezirksverordneten zu Pankow, das große, aber sanierungsbedürftige Bezirksamtsareal in der Fröbelstraße abzugeben und statt dessen mit der Verwaltung in einen anzumietenden Neubau zu ziehen. Der Senat, der das abnicken sollte, fand die Idee nur so mittel und schlug dem Bezirk statt dessen vor, den Standort an das Land zu übertragen, aber für die Verwaltung zurückzumieten. Das Land wollte dafür die Sanierung angehen und bezahlen. Nur wie das genau aussehen sollte, das verriet es nicht.
Derweil war es März 2013 geworden und die Bezirksverordneten beschlossen wieder etwas. Diesmal sollte das Bezirksamt herausfinden, wie das Land sich das mit der Übertragung denn konkret vorstellt. Ob, wenn man schon in der Fröbelstraße bleiben muss, dort die Arbeitsfläche nicht verdichtet und dafür ein anderer Verwaltungsstandort im Bezirk abwickelt werden könnte. Und überhaupt, wie es denn wäre, eine Schule in der Fröbelstraße einzurichten. Schulen kann man in Prenzlauer Berg schließlich immer brauchen.
Unterschriftsreif Dezember 2014
Womit wir beim aktuellen Stand der Dinge sind, der da lautet: Die Belegungseinpassung soll Mitte Dezember stehen. Bis September 2014 soll dann geklärt werden, was genau in der Fröbelstraße umgebaut und saniert werden soll, was das kostet und wer das bezahlt. Die Bezirksverordneten sollen das noch im gleichen Monat absegnen, damit der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses im Dezember 2014 sein Okay geben kann.
2015 könnte dann mit der Sanierung und den Umbaumaßnahmen begonnen werden. Vorausgesetzt natürlich, dass in der Zwischenzeit nicht noch andere Ideen dazwischenfunken. Die Sache mit der Schule etwa, wir erinnern uns, ist wirklich gar nicht so unsinnig. Bedarf an Grundschulen gäbe es, schreibt das Amt. Allerdings liege die Fröbelstraße sehr nahe am Thälmann-Areal, für das derzeit ein Leitbild erstellt wird. Die Ergebnisse wolle man erst abwarten, bevor konkreter über das Thema Schule nachgedacht werde, heißt es.
Aber wer will in Berlin schon einen Zeitplan genau einhalten? Eigentlich sollte die Fröbelstraße ja schon zum Sommer 2012 abgewickelt werden. Da kommt es auf weitere Verzögerungen auch nicht mehr an.
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