In dieser Woche geht es um Prenzlauer Berger, die sich engagieren: Die einen kämpfen für eine Neuplanung der Wohnungen an der Michelangelostraße. Die anderen wollen, dass ihre engagierten Erzieher gerecht behandelt werden. (Mitglieder-Newsletter).
Liebe Mitglieder!
Wusstet Ihr eigentlich, dass Ihr als Bewohner Pankows das Recht habt, den Bezirkspolitikern Fragen zu stellen? Die sie dann öffentlich beantworten müssen? Ein Vater hat das getan, denn es verhärtet sich der Verdacht, dass mehrfach Kita-Erzieherinnen wegen ihrer Krankheitstage aussortiert werden. Und das beim größten Träger kommunaler Kindergärten Berlins. Zu einer Zeit, in der der Arbeitsmarkt von Erziehern wie leergefegt ist.
Thema der Woche – Bezirksverordnetenversammlung (BVV)
- Die betroffenen Eltern glauben, dass kaufmännische Rechenspiele auf dem Rücken ihrer Kinder ausgetragen werden. Eine Personalpolitik, die sich auf Krankheitstage stütze, sei besonders bei Kindergärten fatal, meint der Vater. „Sollte das stimmen, ist das ein Skandal.“ Ein Dementi bleibt aus.
- Und ein zweites Thema haben Prenzlauer Berger Bewohner auf die BVV-Agenda gehoben: der geplante Bau von 1500 Wohnungen an der Michelangelostraße. Die Anwohner wollen es behutsam angehen – und dass die Planung im Mühlenkiez neu aufgerollt wird. Dafür gibt es Unterstützung.
- Ansonsten ging es in der Tagung unserer Politiker um Ausscheidungen und sonstige Absonderungen, außerdem um Fahrradwege und das Krankenhaus an der Fröbelstraße. Die Tageordnung war übrigens zu voll … deshalb Fortsetzung in zwei Wochen.
- Verlosung: Am 8. Juli beginnt der „Summer of Rockabilly“ im Bassy, für den wir die Karten haben. Der Bassy-Chef (hier im Podcast) hat zwei Tickets für Euch ausgelobt. Und das Beste daran ist: Wer die Tickets gewinnt, kann damit gleich an sechs Abenden die Konzerte von Berliner Rockabilly-Bands besuchen. Den Auftakt machen Little Neal & The Blue Flames. Mehr Infos über die Konzertreihe findet Ihr hier. Interesse an den zwei Karten? Dann Mail an: redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de
Und was ist sonst los in Prenzlauer Berg?
- Die Endlosgeschichte vom Bau des zweiten Ausgangs am S-Bahnhof Prenzlauer Allee könnte in drei Jahren ein Ende haben. 2019 sei als Jahr der Realisierung angepeilt, heißt es vom Senat.
- Die Bauarbeiten zur Erweiterung beginnen endgültig: Der Mauerpark wächst auf 15 Hektar. Was ist geplant? Steht hier.
- Das Bezirksamt sucht noch händeringend 400 Ehrenamtliche für die Wahl zur Bezirksverordnetenversammlung und zum Abgeordnetenhaus am 18. September aus unserem Kiez.
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- Seit Montag fährt die Straßenbahn wieder über die Bösebrücke, schreibt die Morgenpost.
- Mieter protestieren gegen Modernisierungen in der Knaackstraße durch die Gewobag. Die Berliner Zeitung war dabei: „Allein für die Dämmung der Fassade soll Hildegard Pohlmann jeden Monat 100 Euro mehr zahlen.“
- Eine Drohne machte Video-Aufnahmen aus der Luft von Prenzlauer Berg. Schön anzusehen, aber eigentlich verboten. Die B.Z. verlinkt sie trotzdem.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- In dieser Woche hat ein Mann an den Schönhauser Allee-Arcaden den Hitlergruß gezeigt und einen anderen Mann rassistisch beleidigt. Eine Radfahrerin wurde auf der Storkower Straße schwer verletzt: Eine Autofahrerin hatte nach dem Parken die Tür ohne zu gucken aufgemacht, so dass die 35-Jährige stürzte. Ein Immobilienbüro in der Pasteurstraße wurde beschmiert, und zwar mit „Schriftzügen mit Bezug zur Rigaer Straße“.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Eine Handschüttel-Debatte aus Pankow sorgt laut RBB für politischen Zündstoff in Berlin. Darf man aus religiösen Gründen den Handschlag verweigern oder ist das respektlos Frauen gegenüber? Ein Imam hatte einer Lehrerin nicht die Hand geben wollen.
- Alice Phoebe Lou ist die populärste Straßenmusikerin Berlins, schreibt die Morgenpost. Sie hat eine Fangemeinde, tritt im Mauerpark auf und wird von einem Stalker verfolgt.
Termine und Tipps:
- Mit Fördermitteln wollen Bezirk und Senat das Wohngebiet an der Greifswalder Straße in den kommenden Jahren „aufwerten“. Was genau das heißt und wo etwas passieren sollte, das erfahren Anwohner am 2. Juli im Quartierspavillon in der Hanns-Eisler-Str. 37.
- Puppen, Puppen, überall Puppen: Am Samstag ist die Lange Nacht des Freien Puppentheaters in der Schaubude Berlin in der Greifswalder.
- Der Brexit wird auch in Prenzlauer Berg diskutiert: Sylvia-Yvonne Kaufmann vom Europäischen Parlament und Jane Golding von der britischen Labour Party Berlin kommen heute Abend ins Café Chagall.
- Und last but noch least: Die Luftballons werden knallbunt sein, die Bowle von Rosen, auf dem Stargarder-Sommerfest am Samstag. Auf dem Kollwitzplatz ist Kinder-Paaaaarty.
Das habt Ihr vielleicht verpasst?!
- Im Herbst sind Wahlen und was die Piraten vor fünf Jahren waren, könnte in diesem Jahr die AfD sein: Kreuzchen-Ziel der Protestwähler. Wir hätten von der AfD Pankow ja gerne mehr erfahren. Sie wird wohl an Themen das aufgreifen, was gerade passt und sich in zwei Sorgensätze gießen lässt.
- „Bierball“ rangiert bei den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen von Prenzlauer Berger Teens ganz weit oben. Was noch und wie es sich als Jugendlicher in unserem kinderreichen Kiez so lebt, haben wir uns angeschaut.
Unser Zitat der Woche:
- „Ich habe ja geantwortet, dass persönliche Kompetenzen einbezogen werden. Mehr werde ich an dieser Stelle nicht sagen.“
Das sagt Jugendstadträtin Christine Keil (Linke) in der BVV auf die Frage eines Prenzlauer Bergers: „Wird bei der Entscheidung über die Entfristung von Erzieherinnen beim Eigenbetrieb NordOst die Anzahl der Krankentage als Kriterium herangezogen?“
Krankmachen ist nicht. Wir schmeißen uns jetzt ne Paracetamol ein, wickeln uns einen Schal um und hoffen, dass unser bellender Husten keinen Kollegen stört. Huhhhh, und der Magen grummelt auch so…
Ein schönes Wochenende wünscht
Eure Anja Mia Neumann & die ganze Redaktion
