Es tut sich wieder was am S-Bahnhof Prenzlauer Allee. Im Jahr 2019 soll der Westausgang kommen. Vielleicht. Bedenken von Anwohnern hatten das Vorhaben vorerst gestoppt.
UPDATE VOM 27. JUNI 2016:
Die Endlosgeschichte vom Bau des zweiten Ausgangs am S-Bahnhof Prenzlauer Allee könnte in drei Jahren ein Ende haben. 2019 sei als Jahr der Realisierung angepeilt, heißt es in der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Stefan Gelbhaar (Grüne). (ane)
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ARTIKEL VOM 21. MÄRZ 2015:
Es ist eines dieser Bauvorhaben, die sich ziehen wie Kaugummi. Schon im Sommer 2012 hieß es: Die vielen Pendler, die am S-Bahnhof Prenzlauer Allee ein- und aussteigen, müssen sich nicht mehr länger mit einem Ausgang begnügen. Ein zweiter naht und wird gebaut. Doch dann meldeten Anwohner der Ahlbecker Straße und der Kanzowstraße – von wo der neue, westliche Ausgang erreichbar sein soll – Bedenken an.
Nun liegen die Pläne einen Monat lang bis zum 13. Mai im Bezirksamt Fröbelstraße aus. Einwände werden gesammelt und auch eine Bürgerinformationsveranstaltung ist geplant, wie Jens-Holger Kirchner (Grüne), Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung, mitteilt.
Kleinerer Spielplatz, Grünfläche weg
Ein Blick in die ausgelegten Pläne verrät: Einen Aufzug soll es nicht geben, dafür aber zwei Zugänge über eine Fußgängerbrücke und eine Treppe. Der Spielplatz an der Kanzowstraße wird gesperrt und während der Baumaßnahmen als Abstellfläche für die Baumaschinen genutzt. Wenn der neue Ausgang fertig ist, wird der Spielplatz wieder geöffnet, allerdings ist er dann kleiner als vorher.
Die Grünanlage von der Ahlbecker Straße fällt komplett weg und wird zum Fußgänger-Zuweg. Der Bahnverkehr soll für den finalen Brückenbau, der rund einen Monat dauert, unterbrochen sein. Voraussichtlich aber nicht die ganze Zeit lang.
Diskussion um kürzere Wege für Pendler
All das passiert, wenn es einen Startschuss geben kann. „Wir haben die Bedenken abgewogen und sind für einen Bau“, erläutert Stadtrat Kirchner die Position der Politik. In der Ahlbecker Straße war der Besitzer des Nachbarhauses dagegen, dass die schmale Freifläche als Zugang zum S-Bahnhof genutzt wird. Das sei jedoch sogar so im Kaufvertrag festgehalten, sagt Kirchner. Und ein kleinerer Spielplatz sei ebenfalls vertretbar, meint er. Denn: „Die Wege für mehrere Tausend Pendler verkürzen sich deutlich – das geht bis zum Humannplatz.“
Auch in Foren im Internet toben Debatten. „Ich halte die Interessen von mehr als 1000 Schülern und Lehrern, die dort tagein, tagaus Wege unnötig zurücklegen müssten, für bedeutsamer als die von 500 direkten Anwohnern (…)“, schreibt einer. Andere favorisieren eine Lösung mit einem Zugang zur Dunckerstraße. Die scheint jedoch aus dem Rennen zu sein.
Wann es losgeht? Der Stadtrat will sich nicht festlegen und verweist schicksalsergeben darauf, dass es schon einmal Anfang der 1990er-Jahre im Gespräch gewesen sei, dem S-Bahnhof einen zweiten Ausgang zu verschaffen.
In den ausgelegten Plänen heißt es: Der Bau wird – sobald er gestartet ist – 14 Monate dauern.
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