Fröbelstraße: Das Angebot steht

von Juliane Schader 13. Juni 2014

Platz für mehr Mitarbeiter, Umkleiden für die Parkraumkontrolleure und Teeküchen, so könnte das optimierte Bezirksamt Fröbelstraße aussehen. Die Berliner Allee 100 würde dafür dicht gemacht.

Die Pläne für das Bezirksamt in der Fröbelstraße werden konkret: Alle Mitarbeiter rücken ein bisschen zusammen, damit in Zukunft statt 679 Schreibtischen 719 Platz finden. Früher ungenutzte Flächen wie das alte Heizhaus werden zum Lager umfunktioniert; dafür bekommen die Parkraumüberwacher in den alten Lagerräumen Umkleiden und Duschen.

Hinzu kommen kleinere Veränderungen wie zusätzliche Beratungsräume oder neue Teeküchen. Mit den Umbaumaßnahmen einher geht eine grundlegende Sanierung. Da zudem kleinere Baumaßnahmen im ehemaligen Rathaus Weißensee an der Berliner Allee 252-260 umgesetzt werden, kann letztendlich die Berliner Allee 100 als Verwaltungsstandort aufgegeben werden. So lautet zumindest der nun veröffentlichte Vorschlag aus dem Bezirk.

 

Die BIM bezahlt die Sanierung, der Bezirk die Miete

 

Vor über zwei Jahren hatte dieser beschlossen, sich von seinem maroden Bezirksamtskomplex in Prenzlauer Berg zu trennen, weil das Geld für die Sanierung fehlt. Aktuell im Gespräch ist eine Übergabe an das Sondervermögen Immobilien des Landes Berlin (SILB), das von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) verwaltet wird. Diese bewirtschaftet bereits zahlreiche Berliner Verwaltungsgebäude; wenn die Fröbelstraße dazu käme, müsste die BIM sich auch um deren Instandsetzung kümmern.

Diese Kosten wäre der Bezirk dann los, dafür müsste er der BIM wiederum Miete für die Nutzung der Gebäude zahlen. Im komplizierten Haushaltssystem könnte das letztendlich zu mehr Geld in der Pankower Kasse führen. Seit Monaten laufen die Verhandlungen über die Übergabemodalitäten. Aktuellste Entwicklung sind die nun vorgelegten Vorschläge, wie man das Areal in Zukunft effektiver nutzen könnte.

 

Entscheidung im September

 

„Das Bezirksamt hat die überarbeitete Belegungsplanung mit Hinweisen aus den nutzenden Abteilungen Ende Mai bestätigt und an die BIM übergeben“, erklärt Christine Keil (Linke), Pankows Stadträtin für Immobilien. „Jetzt werden durch die BIM bzw. ihr beauftragtes Büro die Kostenschätzungen und der Zeitplan für Bau- und Sanierungsmaßnahmen erarbeitet.“

Über den Sommer will die BIM durchgerechnen, wie sie sich das zeitlich und finanziell mit der Übernahme vorstellt, heißt es aus ihrer Pressestelle. Im September könnten dann die Pankower Bezirksverordneten darüber entscheiden, ob sie die Fröbelstraße zu diesen Konditionen abgeben mögen. Wenn dann Ende des Jahres auch das Abgeordnetenhaus zustimmte, wäre der Deal perfekt. 

 

Was hat die BIM davon?

 

Dennis Probst (Grüne), Vorsitzender des Immobilienausschusses in Pankow, möchte dieses Angebot der BIM erst einmal abwarten, bevor er sich äußert, zumal die nun vorgestellten Pläne des Bezirks im Ausschuss noch nicht diskutiert worden seien. Sein Stellvertreter Klaus Mindrup (SPD) hingegen stellt sich offen hinter den Bezirks-Vorschlag. Er fragt sich jedoch, ob sich die Abgabe der Fröbelstraße letztendlich rechnet. „Die BIM ist zwar ein landeseigenes Unternehmen, aber Verträge mit ihr muss man genauso hart verhandeln wie mit privaten Dritten“, meint er.

Der Bezirk möchte mit der Übertragung das Geld für die Sanierung sparen und zudem den eigenen Haushalt entlasten. Die hart verhandelnde BIM wird sich nur auf die Vorschläge aus Pankow einlassen, wenn auch für sie etwas dabei herausspringt – und sei es nur mehr Kontrolle der Landesebene über den Bezirk. 

 

 

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