Eine abenteurliche Radtour in Ton und Bild, verkehrte Verkehrspolitik und Zukunftsvisionen hat unsere Wochenpost diesmal zu bieten. Außerdem: eine Europameisterschaft in Prenzlauer Berg und ein lang ersehnter Wiedereröffnungstermin. (Mitglieder-Ausgabe)
Liebe Mitglieder!
Auf den Prenzlauer Berger Straßen sicher ans Ziel zu kommen, ist nicht so ganz einfach. Das zeigen auch die Verkehrsunfälle im Stadteil, bei denen gerade in den letzten Wochen immer wieder vor allem Fahrradfahrer teils schwer verletzt wurden. Bisweilen gleicht der Weg durch den Kiez nämlich eher einem Hindernisparcours. Und auch sonst ist auf unseren Straßen Einiges verbesserungsfähig. Darum kümmern wir uns in unserem:
Thema der Woche – Verkehr in Prenzlauer Berg
- Fehlende Fahrradwege, unsinnige Beschilderungen, unübersichtliche Kreuzungen: Gefahrenstellen noch und nöcher findet man auf den Prenzlauer Berger Straßen. Wir waren mit dem ADFC auf audiovisueller Fahrradtour. Das Ergebnis: Nur die Harten kommen durch.
- Auch abseits der Fahrradwege läuft einiges falsch in der Berliner Verkehrspolitik: Es gibt zu wenig Budget, die Ringbahn ist überlastet und die Straßenbahn feiert ihr Revival. Wird Prenzlauer Berg in der Verkehrspolitik vernachlässigt?
- Kirchners Visionen: Der Pankower Stadtentwicklungs-Stadtrat war schon immer ein Freund der Fußgänger und Fahrradfahrer. Wenn es nach Jens-Holger Kirchner (Grüne) ginge, müsste sich das Straßenbild im Bezirk drastisch ändern.
Und was ist sonst los in Prenzlauer Berg?
- Die Leichtathletik-EM der Behinderten 2018 kommt nach Prenzlauer Berg, genauer gesagt in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Die Europameisterschaften der Para-Leichtathletik sollen dort von 20. bis 26. August stattfinden. Vorher muss das Stadion aber noch modernisiert werden.
- Das Zeiss-Großplanetarium an der Prenzlauer Allee hat den Termin für die Wiedereröffnung nach der Modernisierung bekannt gegeben: Es ist der 25. August 2016. Das Planetarium ist dann eines der modernsten Wissenschaftstheater Europas.
- Fleißig weitergebaut wird an den neuen Unterkünften für Geflüchtete: In der Wolfgang-Heinz-Straße in Buch haben jetzt die Bauarbeiten der Modularen Unterkunft (MUF) begonnen. Bis April 2017 soll dort Wohnraum für 450 Geflüchtete entstehen.
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- Halbzeit an der Bösebrücke: Die Sanierungsarbeiten dauern jetzt schon ein Jahr und sollen im nächsten Jahr beendet werden. Der Umleitungsverkehr durch das Nordische Viertel belastet die Anwohner, schreibt der Berliner Kurier.
- Vom „Schriftstellerkiez“ Prenzlauer Berg berichtet die Welt. Der Autor hat seinen alten Freund Bov Bjerg getroffen und erzählt davon, wie es ist, wenn ein alter Bekannter pötzlich Bestsellerautor ist.
- „Auf der Kastanienallee wächst keine Kastanie mehr“. Die Kollegen vom Deutschlandradio Kultur schreiben vom Leben früher und heute auf der Kastanienallee. Und kommen – wie könnte es anders sein – zu dem Schluss: Die guten Zeiten sind vorbei.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Angeblich aus politischen Motiven wurde in der Nacht zum Montag an mehreren Orten in Berlin Autos angezündet, unter anderem in einem Hinterhof in der Danziger Straße, das Feuer griff auf zwei weitere Fahrzeuge über. Jetzt ermittelt der Staatsschutz.
- Mit diesem Phantombild sucht die Polizei einen Räuber, der am 19. Mai ein Schmuckgeschäft in der Chodiwieckistraße überfallen haben soll. Auf hilfreiche Hinweise ist eine Belohnung von 3.000 Euro ausgelobt.
- Bei einem versuchten Überfall in der Norwegerstraße ist in der vergangenen Woche eine 67-jährige Frau leicht verletzt worden. Bei dem Versuch, ihre Handtasche zu rauben, fügte Täter der Frau Schnitverletzungen und Prellungen an den Armen zu. Schließlich floh der Täter ohne Beute.
- In allen Berliner Bezirken steht in dieser Woche die Wahlsoftware auf dem Prüfstand. Dabei wird die Online-Beantragung von Wahlscheinen getestet. Laut Software-Herstellern ist Berlin ein spezieller Fall, wie der Tagesspiegel schreibt.
- Dieser Beitrag passt zu unserem PBN-Thema der Woche „Verkehr“: Die Fahrradständer an den Berliner Bahnhöfen sind chronisch überfüllt. Deswegen will der Senat jetzt die Anzahl der Radbügel an Bahnhöften auf insgesamt 60.000 mehr als verdoppeln, schreibt die Morgenpost.
- Seit Anfang Juni gibt es in Berlin ein öffentliches W-LAN-Netz. Wie gut es funktioniert, hat der Tagesspiegel getestet. Mit dem Ergebnis, dass es in Prenzlauer Berg bis jetzt nicht besonders gut aussieht.
- Geflüchtete stellen sich vor: Ein Jahr lang haben Familien aus der Gemeinschaftsunterkunft Straßburger Straße mit der Künstlerin Valentina Sartoni an lebensgroßen Porträts gemalt. Heute von 16-20 Uhr ist Vernissage im Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz.
- Heute geht es weiter mit der kostenlosen Konzertreihe „Der Berg klingt!“ im Pfefferberg-Theater. Dieses Mal spielt ab 20 Uhr die Klezmer-Gruppe Bohai jüdische Volks- und Tanzmusik gemischt mit Stilelementen aus Swing und Tango.
- Am Dienstag diskutieren die SPD-Politiker Klaus Mindrup und Prof. Dr. Gesine Schwan in der Literaturwerkstatt in der Kulturbrauerei über die Freihandelsabkommen TTIP und CETA. Bis Montag kann man sich für die Veranstaltung anmelden.
- Seit Kurzem gibt es an der Storkower Straße das Escape-Berlin, eine Art Spielplatz für Erwachsene. Dort kann man Dektetivspiele spielen, bei denen man mit einer Gruppe von Freunden Rätsel aufklären muss. Es gibt dort beispielsweise eine vollständige Wohnung von Sherlock Homes mit historischen Requisiten.
- Was ist eigentlich ein Zentren- und Einzelhandelskonzept? Wir haben uns durch etliche Seiten des Schriftstücks gekämpft, das sich der Bezirk ausgedacht hat, und sagen Euch, was das Ganze für Prenzlauer Berg bedeutet.
- Verhungern muss man auf Prenzlauer Bergs Straßen nicht – man muss nur wissen, wo die Apfelbäume und Brombeersträucher stehen. Oder wo man sie notfalls anpflanzen kann. Wir haben die besten Gärtner-Spots in einer Karte vereint.
- „Das ist ein sogenannter aufgeweiteter Radaufstellstreifen – fürchterliches Wort, aber ’ne nette Erfindung.“
Susanne Jäger vom ADFC freut sich auf unserer audiovisuellen Radtour durch Prenzlauer Berg über ein positives Beispiel im Fahrradverkehr.
Und ich überlege mir jetzt nochmal, ob ich am Wochenende besser mit dem Rad, dem Auto oder der Bahn an den See fahre. Vielleicht wird es am Ende doch wieder der Park am Arnimplatz – und zwar zu Fuß…
Habt ein sonniges Wochenende!
Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion