Die günstigen Zeiten sind vorbei – Wohnen in Prenzlauer Berg ist teuer. So sehr, dass Garagenstellplätze das Niveau von 130-qm-Wohnung erreichen. Aber ein Paradies bleibt. Auf das schauen wir in dieser Woche. (Mitglieder-Ausgabe)
Liebe Mitglieder!
Früher gab es für rund 45 000 Euro eine 130-Quadratmeterwohnung in der Schwedter Straße. Heute gibt es dafür einen Tiefgaragendoppelstellplatz in Weißensee. In dieser Woche blicken wir mal genauer aufs Wohnen in Prenzlauer Berg – und kommen zu dem Schluss: Günstig ist es in Schwedt.
Thema der Woche – Genossenschaftliches Wohnen
- Im Podcast sagt Autor Thomas Trappe: „Die guten Zeiten sind vorbei.“ Weil „Mieten und Wohnen in Prenzlauer Berg“ ausufert, blicken wir vor allem auf Genossenschaften.
- Sie sind die Insel der Glückseligen. Mögliche Vertreibung aber inbegriffen, denn verliert ein Bewohner seine Wohnung mit der Mini-Miete, wie in der Rykestraße 13, dann ist dieses Wohnparadies nicht mehr wieder zu erlangen.
- „Genossenschaften sind Hilfe zur Selbsthilfe. Vor zehn Jahren waren Genossenschaftswohnungen bei weitem nicht so begehrt wie heute. Wer sich bewegte, kam herein“, sagt der SPD-Abgeordnete Klaus Mindrup. Weil das heute anders ist, fordert er: Berlin muss helfen.
- Und einfach nur eine zeitlicher Zufall, die aber großartig zum Prenzletten-Thema Wohnen passt und so ziemlich das Gegenteil von günstig ist: Die ersten Bewohner ziehen in den Puhlmannhof. Ab Sommer. In der Kastanienallee.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
- Unser Bezirksbürgermeister hat eine klare Forderung Richtung Senat formuliert: Er will, dass spätestens bis zu 15. August wieder alle Turnhallen des Bezirks frei sind und die geflüchteten Menschen umziehen. Hintergrund: Einige Standorte für Containerdörfer stehen endlich fest.
- „Unsere Grundschüler sollen sechs Jahre lang jeden Monat einen Marathon von über 42 km zum Schulessen laufen.“ Unter diesem Slogan protestieren Eltern und Lehrer der Tesla-Gemeinschaftsschule in der Conrad-Blenkle-Straße: Sie fürchten, dass durch den Ergänzungsbau ihre Schule „vor die Hunde geht“. Was dahinter steckt, steht hier.
- Kommen wir zum Blaulicht: Ein Radfahrer ist in der Pappelallee in die Straßenbahngleise gekommen und von einem Lkw überrollt worden. Vielleicht sinkt das Risiko mit dem Umbau der Allee, der gerade im Gange ist.
- Noch mehr Polizeiliches: Auto in der Prenzlauer Allee angezündet und zwei Frauen wurden bei Tram-Unfällen mit der M13 und der M10 schwer verletzt.
- Gute Nachricht für das Erbe der DDR-Opposition aus der Schliemannstraße: Die Robert-Havemann-Gesellschaft st gerettet. Das Archiv mit Fotos und Dokumenten soll gefördert werden.
- Berlin wächst, besonders der Bezirk Pankow, aber: „Kinder kamen in dieser Rechnung nur am Rande vor. Eigentlich ein klarer Fall von Kindeswohlvernachlässigung„, meint eine Autorin in der FAZ. Mehr zum Thema Baustelle Schulpolitik in Prenzlauer Berg bei uns.
- Flurtüren mit Schattenrissen von Sportlern: Die soll der Berliner Künstler Wolf von Waldow in den beiden neuen Sporthallen an der Kniprodestraße gestalten, schreibt die Morgenpost.
- Ab 1. Mai dürfen Wohnung nur noch mit einer Genehmigung als Ferienwohnung vermietet werden – aka Zweckentfremdungsverbot (mit Meldeportal). Unser Stadtrat schert aus und kündigt für Pankow an, erst mal das Gericht entscheiden zu lassen, ob einzelne Wohnungen an Touristen vermietet werden dürfen. Der RBB schreibt: aus Angst vor Schadenersatzansprüchen. Nach Recherchen der ZEIT hat Ferienwohnungsvermittler Airbnb gleich mal mehreren Anbietern gekündigt.
- Wie geht es jetzt eigentlich in der Flüchtlingspolitik weiter? Der Tagesspiegel bietet einen guten Überblick in Sachen Wohnraum. Die Standort-Liste vom Senat für Container und Ergänzungsbauten lässt sich hier herunterladen. Demnach ist die Werneuchener Wiese (Danziger Straße/Kniprodestraße) endgültig vom Tisch.
- Auch Berlin hat jetzt eine „Schule des Lebens“: In der School of Life in der Lychener Straße gibt es Weisheiten von Philosophen und Künstlern und ratgebende Seminare à la „Wie verstehe ich mich selbst besser? „.
- Um die Frage aller Fragen „Wie viel sollten wir wovon essen?“ geht es am Samstag im Diderot.
- Ein bisschen Platz zu Hause? Derjenige kann einem Hilferuf folgen: Gesucht werden ehrenamtliche Gastfamilien in Berlin-Pankow, die ihren Alltag mit einem Gastkind teilen möchten.
- Endspurt im Planetarium am Thälmann-Park für die Wiedereröffnung: Die Kuppel ist fertig, jetzt kommen die Projektoren. Hier gibt es Baustellen-Fotos.
- Am Gethsemaneplatz wird in einem Monat wieder der Weltspieltag gefeiert. Das Motto lautet “Grenzen überwinden”. Helfende Planer willkommen.
- Und natürlich: Morgen ist wieder Walpurgisnacht im Mauerpark. Zum ersten Mal seit Jahren sind wieder Flaschen erlaubt. Auf dem Blocksberg tanzen die Hexen, und einige verlaufene in der Kulturbrauerei.
- Wir haben nicht Böhmermann, wir haben: Bezirksverordnetenversammlung. Wir haben kein Schmähgedicht, sondern: einen Sch…Tunnel. Dessen marode Brisanz: Unsere Politiker tun dem Investor Groth einen Gefallen und übernehmen die Sanierung des Gleimtunnels im Mauerpark.
- Sport im Verein hat so seine Vorteile. Man ist unter Leuten, kann sich gemeinsam auf Wettkämpfen im Schlamm suhlen, viele Kilometer in der Woche zur nächsten freien Sporthalle pendeln, auf langen Wartelisten abhängen… So die Situation in Prenzlauer Berg. Kaum zu verübeln, wer da gerade aufs Fitnessstudio oder „Einfach-draußen-laufen-gehen“ setzt.
- … ziehen wir durch die Bars in Prenzlauer Berg und gehen tanzen. Zum Nachtleben haben wir auch ein paar Fragen an Euch.
- „Wenn wir uns nicht übernehmen und verantwortlich wirtschaften, geht das gut so weiter wie bisher.“
Peter Weber, Geschäftsführer der Selbstbau eG, einer Prenzlauer Berger Wohnungsbaugenossenschaft der ersten Stunde, sagt damit: Von neuen Projekten in Prenzlauer Berg werden die Finger gelassen.
Eure Anja Mia Neumann & die ganze Redaktion