Einen Biergarten soll es auch in Zukunft geben - aber so? (Foto: PBN)

„Mehr Arbeit als gedacht“

von Juliane Schader 15. Oktober 2013

Vor einem Jahr übernahm eine Gruppe Kreativer die verfallene Willner-Brauerei. Ein Gespräch über bröckelnde Wände, eifrige Biertrinker und die Wiedereröffnung des Klubs der Republik.

Vor einem Jahr haben Sie gemeinsam mit einem kleinen Team Kreativer die alte Willner-Brauerei an der Berliner Straße zur Zwischennutzung übernommen und als kulturelles Zentrum wiederbelebt. War das eine gute Idee?

Tine Linder: Auf jeden Fall! Auch wenn manches nicht immer so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten, ist es doch ein riesengroßes, spannendes Projekt.

 

Was hat denn nicht funktioniert?

Wir hätten gerne mehr Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen im Brauhaus umgesetzt, sind aber an der schlechten Bausubstanz gescheitert. Wir sind nur ein kleines Team mit begrenzten Mitteln und die nötigen Baumaßnahmen verschlingen viel Geld. Hat man eine Ecke geflickt, rieselt es an einer anderen – und das gilt fürs ganze Gelände.

 

Sie sind ja nur Zwischennutzer des Areals. Gibt es keine finanzielle Unterstützung vom Eigentümer, der Berggrün-Holdings? Immerhin sorgen Sie für den Erhalt der Bausubstanz.

Bislang machen wir das auf eigene Kosten. Wir haben aktuell noch keine Rückmeldung, ob es für uns nach Ablauf der ersten fünf Jahre noch einmal weitergeht. So lange läuft unser Zwischennutzungsvertrag – allerdings gibt es eine Option, weitere fünf Jahre zu verlängern.

 

Da Sie vorhin gesagt haben, Sie würden das auf jeden Fall noch einmal machen, müssen ja auch ein paar Dinge gut gelaufen sein, oder?

Überrascht und glücklich waren wir, wie gut der Biergarten angenommen wurde, und zwar von einem sehr gemischten, netten Publikum. Auch die Vermietung von Büroräumen und Werkstätten an Kreative hat super geklappt. Mittlerweile sind wir hier eine nette Gemeinschaft.

 

Was ist denn mit dem Klub der Republik, der auf dem WBB-Gelände wiedereröffnen soll, das aber bislang nicht getan hat?

Da alles mehr Arbeit ist, als ursprünglich gedacht, verschiebt sich die Klub-Eröffnung auf nächstes Jahr. Bis dahin ist das Trafohäuschen als neuer Standort hergerichtet. Schon in diesem Jahr soll aber in einem Raum im Brauhaus eine Bar als Vorläufer eröffnen.

 

Hätten wir auf der Liste der Dinge, die im kommenden Jahr anstehen, schon die Klub-Eröffnung. Was ist noch geplant?

Im Advent werden wir an ein, zwei Terminen einen Weihnachtsmarkt veranstalten, mit Kunsthandwerkern vom Gelände und aus der Nachbarschaft . Im nächsten Sommer wollen wir dann wieder Freiluftkino anbieten, und natürlich Live-Übertragungen zur Fußball-WM. Außerdem ist ein Kunstfestival auf dem ganzen WBB-Gelände angedacht. Nicht ausgeschlossen, dass es damit aber doch bis 2015 dauert, bis wir strukturell und personell dazu in der Lage sind.



 

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