Nach den sintflutartigen Regenfällen mühen sich die Verkehrsplaner um Normalität. Auf der Pappelallee zuckelt die Straßenbahn mit Tempo 10. Das Sorgenkind bleibt der Gleimtunnel.
Nach den Wassermassen, die letzten Mittwoch einige Teile von Prenzlauer Berg regelrecht fluteten, rollt der Verkehr an kritischen Stellen – wenn überhaupt – nur im Schneckentempo. Die Unterspülung vor dem Kaisers-Supermarkt in der Pappelallee sorgte für eine Sperrung der gesamten Straße ab Stargarder Straße. Ein Teil der Straße droht, abzusacken. Seit gestern fährt die Straßenbahn wieder. Testfahrten hatten laut Bezirksamt ergeben: Tempo 10 geht.
Die Schönhauser Allee schwimmt weg. Quelle: Jan Ekreg
Heute könnte die Sperrung zwischen Stargarder- und Wichertstraße für alle aufgehoben werden – allerdings auch dann nur fürs Schritttempo: „Unsere Bauleitung wird … mit der Straßenverkehrsbehörde die Öffnung der Pappelallee auch für den Individualverkehr (im Schadensbereich ebenfalls mit Tempo 10) besprechen“, hieß es aus dem Amt. Für die unterspülten Stellen müsse es aber noch weitere Untersuchungen geben.
Besonders schlimm steht es nach wie vor um den Gleimtunnel: In der Verbindung zwischen Prenzlauer Berg und Gesundbrunnen am Mauerpark hatte der starke Regen für einen Zusammenstoß der weggeschwemmten Autos und eine Sperrung gesorgt.
So sah es am Morgen nach dem Crash im Gleimtunnel aus. Foto: Kristina Auer
Es gebe „noch keine Aussage zur Unversehrtheit des Ingenieurbauwerkes vom Unterhaltungspflichtigen“, heißt es aus dem Bezirksamt. Und das ist die Bahn. Sie muss nun prüfen, inwieweit der Tunnel in Zukunft befahrbar bleibt. Vielleicht ist dies ja auch eine Gelegenheit, noch einmal auf den Gleimtunnel und seine denkmalgeschützte Bausubstanz zu schauen. Wem das gute Stück gehört, ist nämlich nicht ganz klar. Mit der Erweiterung des Mauerparks wurde derweil schon begonnen.
Und die Kosten zur Beseitung der ganzen Schäden nach dem Unwetter? Die sind noch nicht geklärt.
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