JAHRESRÜCKBLICK 2016: Knietief auf der Schönhauser Allee: Ein Hochwasser erlebt man in Prenzlauer Berg nicht alle Tage. Bei den Gewittern gestern regnete es so viel, dass viele Straßen unter Wasser standen.
WIEDERHOLUNG vom 28. Juli 2016:
Erstaunte Blicke von Fahrrad- und Autofahrern heute Morgen am Gleimtunnel: Hier ist seit gestern Nachmittag kein Durchkommen mehr. Die Polizei hat den Tunnel gesperrt, nachdem er durch die Gewitterregenfälle komplett vollgelaufen war. Parkende Autos wurden vom Regenwasser weggeschwemmt und stehen nun kreuz und quer teils aufgetürmt auf der Fahrbahn. Jetzt müssen nicht nur die Fahrzeuge weggeräumt werden, auch der ganze Tunnel muss nach dem Hochwasser überprüft werden. „Bis jetzt können wir noch nicht sagen, wie hoch der entstandene Schaden ist,“ sagt Diana Kerait vom Bezirksamt Pankow. „Jetzt müssen zuerst die Autos abgeschleppt werden, danach müssen wir prüfen, welche Straßenschäden entstanden sind.“ Für das Tunnelbauwerk selbst sei allerdings die Deutsche Bahn zuständig. Erst wenn geprüft wurde, ob die Unterführung noch sicher begeh- und befahrbar ist, kann die Sperrung aufgehoben werden.
Der Gleimtunnel am Morgen nach der Überschwemmung (Foto: Kristina Auer)
Nasse Füße und volle Keller
An zahreichen weiteren Orten in Prenzlauer Berg kam es gestern Nachmittag kurz nach 16 Uhr zu Überschwemmungen. Auf der Schönhauser Allee standen Fußgänger zeitweise bis zu den Knien im Wasser. Auch die Kastanienallee war überflutet, wie das Video unseres Lesers Jarne zeigt. Der Keller des Theaters RambaZamba in der Kulturbrauerei lief voll und beschädigte die dort lagernden Requisiten. Das Wasser musste von der Feuerwehr abgepumpt werden. Vielen Geschäften und Restaurants reichte das Wasser bis knapp vor die Eingangstür. Die Bar zum starken August auf der Schönhauser Allee postete auf Facebook ein Video mit der ironischen Überschrift „An der Nordseeküste“. Auch dort liefen die Keller voll Wasser.
Medienberichten zufolge kamen in Berlin gestern stellenweise bis zu 45 Liter Wasser pro Quadratmeter in nur zwei Stunden vom Himmel. So starker Regen kommt statistisch gesehen nur alle 50 Jahre in Berlin vor. Die Wassermassen überforderten laut Berliner Feuerwehr die Rohre Kanalisation, das Regenwasser konnte nicht mehr rechtzeitig abfließen und lief über.
Falls Euch dieser Beitrag wichtig ist:
Den Platz und die Zeit, um solche Texte zu schreiben, haben unsere Autoren nur dank Prenzlauer Bergern wie Euch. Denn die Prenzlauer Berg Nachrichten sind eine komplett werbefreie Online-Zeitung, die allein von ihren Lesern lebt.
Wenn Ihr mehr Debatten, recherchierte Geschichten und Nachrichten aus nächster Nähe haben wollt, setzt ein Zeichen, unterstützt uns und werdet hier Mitglied.
Um uns besser kennen zu lernen, könnt Ihr hier unsere Wochenpost abonnieren (die gibt es in abgespeckter Version nämlich auch für Nicht-Mitglieder). Jeden Freitag bekommt Ihr dann einen kompakten Newsletter mit den Neuigkeiten aus unserem Kiez, inklusive eines freigeschalteten Artikels. Oder folgt uns hier auf Facebook.
