Ein idyllischer Garten und ein marodes Stadion – beides soll es in Prenzlauer Berg bald nicht mehr geben. Außerdem geht es um Menschen, die bei Minusgraden draußen schlafen müssen und um Brathering als Kassenschlager.
Liebe Mitglieder!
Es roch nach gebratenen Äpfeln, es gab Kaffee und aus allen Richtungen blickten zufriedene Gesichter: unser Besuch im Ökogarten der Bornholmer Grundschule war so schön, dass wir gar nicht mehr weg wollten. Das Problem: Auf der Suche nach mehr Schulplätzen plant der Bezirk auf dem Garten ein neues Gebäude. Was dort alles im Argen liegt, steht in unseren:
Themen der Woche: Paradiesgarten und Gammelstadion
- Vertreibung aus dem Paradies? Ein hundertjähriger Ökogarten soll dringend benötigten Schulplätzen weichen. In den Anbauplänen der Bornholmer Grundschule manifestiert sich das Dilemma der wachsenden Stadt.
- Auch alt, aber weitaus weniger schön als der Ökogarten ist das Stadion im Jahnsportpark. Schadstoffbelastet und marode sind hier eher die passenden Adjektive. Für 85 Millionen Euro soll ein neues Stadion her. Inzwischen ist klar: Die Bagger Rollen frühestens ab 2020.
- Außen vor: Bei Minusgraden im Freien schlafen – auch in Prenzlauer Berg gibt es nicht genügend Übernachtungsmöglichkeiten für Obdachlose. Wie kommt es zu den miserablen Zuständen? Ein Erklärungsversuch.
- Kaiser’s adé: Schritt für Schritt verschwinden auch in Prenzlauer Berg die Kaiser’s-Märkte und werden zu Rewe oder Edeka. Hier könnt Ihr lesen, was wann und wo passiert.
- Als ob es nicht schon tagsüber dunkel genug wäre: Jetzt erwartet uns auch noch eine Mondfinsternis. Dafür scheint Venus um so heller. Die Sterne über Prenzlauer Berg im Februar.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
- Wir sind Paketweltmeister! Naja, jedenfalls in Berlin. Der Paketdienst Hermes hat in einer Studie festgestellt, dass Prenzlauer Berger mit Abstand die meisten Pakete bestellen.
- Der Spielplatz am Listzplatz an der Gubitzstraße ist wieder offen. Er wurde für 255.000 Euro neugestaltet und hat jetzt schicke neue Schaukeln, fliegende Dreiecke und ein rotes Mosaiksofa.
- In der Pappelallee werden die Pappeln geschnitten: Vier Bäume gefährdeten durch ihr ausladendes Geäst die Verkehrssicherheit und mussten um ein Drittel gestutzt werden.
***
- „Sie ist eines der wichtigsten Symbole der friedlichen Revolution von 1989 – und zerbröckelte zuletzt vor den Augen der Gemeinde.“ Die Gethsemanekirche wird seit 2015 saniert. Wie es vorangeht, berichtet der Tagesspiegel.
- Brathering als Kassenschlager: Das Metzer Eck in Prenzlauer Berg gibt es schon seit 100 Jahren. Die Kneipe ist nach wie vor beliebt bei Einheimischen, Zugezogenen und Touristen. Die Kollegen von der Abendschau haben einen Besuch gemacht.
- „Ich wollte in den Knast“: Ein 22-jähriger hat vor dem Landgericht fünf Brandstiftungen in Prenzlauer Berg und Weißensee zugegeben. Die Berliner Zeitung war am Prozesstag mit dabei.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Am Montagmorgen haben Unbekannte die Scheibe eines Spätis in der Greifswalder Straße mit einem Gullydeckel eingeworfen und mehrere Packungen Zigaretten geklaut.
- Am Montagabend wurde ein Supermarkt in der Pasteurstraße überfallen. Ein Täter bedrohte die Angestellten mit einer Schusswaffe, während zwei Komplizen die Tageseinnahmen stahlen.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- „Ihr könnt nicht immer in Prenzlauer Berg wohnen“: Führen die hohen Preise für Wohneigentum zu einer Immobilienblase? Ein Streitgespräch mit zwei Experten hat der rbb geführt.
- Berlins Schulen sind marode und unser Bezirk dabei keine Ausnahme: Der Sanierungsstau in Pankow beträgt 400 Millionen Euro, schreibt die Berliner Zeitung.
- Teuer und normal statt „arm, aber sexy“ – sinkende Touristenzahlen könnten den Verlust von Attraktivität untermauern. Der Tagesspiegel fragt: Ist die Boomtown Berlin am Ende?
Neu in Prenzlauer Berg…
Die frechen Freunde haben jetzt einen eigenen Laden: In der Schönhauser Allee 148 gibt es die Kindersnacks des Prenzlauer Berger Unternehmens, das für jede Obst- und Gemüsesorte einen eigenen Charakter erfunden hat.
- Freitag, 10. Februar: Infoabend zur neuen gymnasialen Oberstufe am Christburg Campus. Öffentliche Generalprobe „Der eingebildete Kranke“ am Pfefferberg Theater.
- Samstag, 11. Februar: Premiere der multimedialen Oper „Aaron S.“ im Ballhaus Ost, Vernissage „Quietude“ in der Galerie exp12.
- Sonntag, 12. Februar: Akkordeonabend in der Wabe.
- Mittwoch, 15. Februar: Deutschlandpremiere des Tanz-Dokumentarfilms „Fear and Desire“ im Kino Lichtblick, in Anwesenheit der Regisseurin
- Donnerstag, 16. Februar: Premiere des Stücks „Kein Dach kein Boden“ über Abschiedsbriefe von Selbstmördern im Theater unterm Dach.
- Prenzlauer Berg schafft es nicht, seine Gehwege von Schnee und Eis zu befreien. Was ist das für 1 Winterdienst?
- Die AfD erreicht auf Facebook mehr Menschen als andere Parteien. Wie ich herausgefunden habe, woran das liegt und über die Frage, wie Medien mit einer Partei wie der AfD umgehen sollten.
- „Dieser Garten gibt den Kindern die Möglichkeit, sich mit ihrem natürlichen Lebensumfeld auseinanderzusetzen, obwohl sie in der Stadt aufwachsen.“
Das sagt Thomas Timm, Hortleiter an der Bornholmer Grundschule, über den hundertjährigen Ökogarten, den er in den letzten acht Jahren gemeinsam mit seinen Schülern zu einem artenreichen Biotop ausgebaut hat.
So, und ich plane jetzt erstmal mein Wellness-Wochenende. Es besteht voraussichtlich aus einer großen Backform Lasagne und unzähligen Stunden Schlaf.
Erholsame Tage und einen guten Start in die neue Woche wünscht Euch
Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion