Halina Wawzyniak sitzt seit vier Jahren im Bundestag. Jetz strebt sie das Direktmandat an.
Halina Wawzyniak wurde 1973 in Königs-Wusterhausen geboren, sie wuchs dort auf und machte 1992 ihr Abitur. An der FU Berlin studierte sie danach Rechtswissenschaften, ab 2003 arbeitete sie einige Jahre als freie Anwältin. Seit 2009 sitzt sie im Bundestag, ist dort netzpolitische Sprecherin der Linken-Fraktion und stellvertretende Vorsitzende des Rechtsausschusses. Weitere Schwerpunkte sind Wahlrecht, Mietrecht und direkte Demokratie durch Bürgerbeteiligung.
Seit wann leben Sie in Berlin? In welchem Kiez?
Ich bin 1996 nach Berlin gezogen. Zuerst wohnte ich im Kreuzberger Graefekiez, später dann in Friedrichshain. Heute wohne ich in Kreuzberg am Tempelhofer Ufer.
Das Programm Ihrer Partei kennen wir. Da stehen viele schöne Sachen drin. Was wir uns da fragen: Welche Prenzlauer Berger Themen sind denn auch Themen der kommenden Legislatur? Können Sie da was für den Stadtteil machen?
Da möchte ich vor allem meine politischen Schwerpunkte Netzpolitik und Mieten nennen. Ich setze mich dafür ein, dass jede und jeder einen W-Lan-Anschluss mit anderen teilen darf, ohne befürchten zu müssen, für das, was andere im Internet tun, haftbar gemacht zu werden. Ich kämpfe für Gesetze, die soziale Ausgrenzung durch explodierende Mieten verhindern, den sozialen Wohnungsbau wieder beleben und verhindern, dass Wohnungen zu Spekulationsobjekten verkommen. Wer sich dagegen zur Wehr setzt, wird von mir unterstützt. Vor Ort, mit Rechtsberatung im Wahlkreisbüro und durch parlamentarische Initiativen.
Was haben Sie sonst noch vor im Bundestag? Spielen wir doch mal Wunschkonzert: In welchen Ausschuss würden Sie gerne gehen?
Sollte es wirklich einen Internetausschuss geben, natürlich dorthin. Auf jeden Fall aber würde ich wieder in den Rechtsausschuss gehen. Nicht nur, weil ich mit Leidenschaft Juristin bin, sondern vor allem, weil ich finde, dass linke Rechtspolitik für radikaldemokratische bürgerrechtliche Ansätze steht. Menschen müssen die Möglichkeit haben, sich gegen politische Entscheidungen zur Wehr zu setzen. Außerdem befasst man sich im Rechtsausschuss mit sehr vielen Themen, hat die Chance, über den Tellerrand zu gucken.
Bei der letzten Wahl haben Sie mit Ihrem Hintern geworben. Wie lautet Ihr bisheriges Fazit zur Bundestagspolitik: Ist die wirklich für’n Arsch?
Das war nie die Aussage und das denke ich auch heute nicht. Ich habe mit dem Wahlkampf klar gemacht, dass ich mit „Arsch in der Hose“ Bundespolitik machen, mich nicht verbiegen und nicht korrumpieren lassen werde. Und ich finde, das ist mir auch gelungen. Es gibt in der Politik zu viele Menschen, die, wenn sie gewählt worden sind, sehr schnell vergessen, was sie versprochen haben, die sich von Lobbyisten beeinflussen lassen, aus Karrieregründen nicht mehr sagen, was sie denken, anderen zu Munde reden. Zu denen werde ich nicht gehören.
Hier geht es zum Portrait des Wahlkreises Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost.
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