Diese Wochenpost fragt den neuen Bürgermeister, wie es in den nächsen fünf Jahren wietergeht. Außerdem berichten wir von Zoff um den Verkehr am Arnimplatz und die Mauer im Hirschhof (Mitglieder-Ausgabe).
Liebe Mitglieder!
In dieser Woche haben wir todesmutig den Schritt über die Grenzen von Prenzlauer Berg hinaus gewagt: Wir sind bis ins Rathaus nach Pankow gefahren und haben den neuen Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn (Linke), zum Gespräch getroffen. Im Wahlkampf sagte er uns, dass er das Bezirksamt bürgernah machen will. Jetzt hat er uns im Podcast erzählt, was damit genau gemeint ist und was er die nächsten fünf Jahre mit unserem Bezirk vorhat. Gleich vorneweg müssen wir Euch enttäuschen, denn: „Prenzlauer Berg wird nicht Bullerbü.“
Thema der Woche: Mit dem Gesicht zum Volke
- Was bringt die neue Führung im Bezirk? Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) im PBN-Podcast.
- Bezirksamt quo vadis: Die Bezirksverordneten weigern sich, Nicolas Seifert zum Stadtrat zu wählen. Die AfD weigert sich, einen anderen Kandidaten aufzustellen. Die Bildung des Bezirksamts ist damit blockiert. Und jetzt?
- Das Ende der Ruhe am Arnimplatz: Seit die Bösebrücke wegen Bauarbeiten gesperrt ist, entwickelt sich die Schivelbeiner Straße zur Rennstrecke, sagen Anwohner. Stellt Euch nicht so an, sagt die Senatsverwaltung. Naja, zumindest in etwa.
- Erst wollten die Eigentümer der Kastanienallee 10 den alten Hirschhof für sich allein. Jetzt wollen sie einen Zugang zum öffentlichen, neuen Hirschhof. Auf gar keinen Fall, entgegnet der zuständige Stadtrat.
- Es ist wirklich schon wieder so weit: Die ersten Weihnachtsmärkte in Prenzlauer Berg und Umgebung haben eröffnet. Hier könnt Ihr ab sofort Euren Glühwein-Durst stillen.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
- Bezirksamt sucht Mitglieder für Frauenbeirat: Das Gremium engagiert sich für Gleichstellung und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen im Bezirk.
- Was soll gebaut werden? Bürgermeister Benn beteiligt die Bürger an der Bauplanung des Bezirks. Vorschläge können bis 23. Dezember gemacht werden.
- Kirchengemeinderatswahl am 27. November: Die evangelischen Kirchengemeinden in Prenzlauer Berg rufen alle Gemeindemitglieder ab 14 Jahren zur Wahl auf.
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- Ein Guerilla-Pissoir in der Wichertstraße entdeckte die B.Z. in der vergangenen Woche. Am Wochenende stellte sich heraus: Es wird fleißig genutzt.
- Fritz Erler war Widerstandskämpfer und SPD-Politiker aus Prenzlauer Berg. Jetzt hängt eine Gedenktafel für ihn am früheren Wohnhaus in der Chodowieckistraße. Seit Frühling hatte es Streit zwischen dem Bezirksmuseum Pankow und der Hausverwaltung gegeben, schreibt die Berliner Zeitung.
- Seit neun Jahren betreibt Ilka Poethke die Unikaterie in der Kollwitzstraße – ein Modegeschäft mit Unikaten von rund 40 Handwerksbetrieben. Inzwischen gibt es zwei Filialen in Potsdam und Leipzig, schreibt der Tagesspiegel.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Am frühen Samstagmorgen hat ein 23-jähriger den Einbruch in einen Spätkauf in der Greifswalder Straße bemerkt und die Polizei gerufen.
- In der Nacht zum Sonntag wurde in der Schönhauser Allee ein 25-Jähriger beleidigt und geschlagen, weil er sich als Frau verkleidet hatte.
- An der Bornholmer Straße wurde am Montagabend eine Frau beim Überqueren der Gleise von einer Straßenbahn erfasst und starb kurze Zeit später im Krankenhaus.
- Ebenfalls am Montagabend griff ein Fahrradfahrer eine 70-Jährige in der Thaerstraße an. Er soll die Frau verfolgt und ihren Kopf mehrmals gegen ihr Auto geschlagen haben. Das Opfer erlitt Verletzungen im Gesicht.
- In der Nacht zum Mittwoch wurde ein Spätkauf in der Schönhauser Allee überfallen. Die Täter waren mit Schusswaffe und Schlagstock bewaffnet.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Seit 2012 die Spendenkampagne für Straßenbäume startete, wurden rund 6.500 neue Bäumchen gepflanzt. Problem: Wegen Neubauprojekten werden durchweg mehr Bäume gefällt als gepflanzt, berichtet der Tagesspiegel.
- Der Umzug der geflüchteten Menschen aus den Berliner Turnhallen verzögert sich. Nicht, weil die neuen Unterkünfte nicht fertig sind, sondern weil die Senatsverwaltung die Betreiberstellen falsch ausgeschrieben hat, berichtet die Morgenpost.
- Von Spandau bis Pankow sehnen Anwohner die Schließung des Flughafens Tegel herbei. Momentan starten und landen dort aber noch mehr Flugzeuge als je zuvor, schreibt der Tagesspiegel.
- Im Kino in der Kulturbrauerei ist am Freitag das Weltkinofestival „Around the world in 14 films“ gestartet. Es zeigt herausragende Filme, die auf internationalen Festivals, beispielsweise in Cannes, Toronto oder Venedig ausgezeichnet wurden.
- In der Bar der neuen Deutschpoeten feierte am Samstagabend die Ausstellung Seifenblasen und Spiegeleier von Maria Mascha Fetsch Vernissage. Sie zeigt pastose Bilder aus fließenden Acrylfarben
- Ist Europa noch zu retten? Das fragt die Theaterrevue Bye Bye Babel, die am 30. November im Ballhaus Ost Berlin-Premiere feiert, und bewegt sich dabei zwischen Dystopie und Utopie.
- Die Nicht-Wahl des AfD-Stadtrats in Pankow: Wenn Clowns im Publikum sitzen und der AfD-Kandidat auch im fünften Wahlgang nicht zum Stadtrat gewählt wird – dann tagt wieder Pankows Bezirksverordnetenversammlung.
- Kunsthalle zu verkaufen: Vier Jahre lang machte das Künstlernetzwerk Platoon Station in Prenzlauer Berg – in einer Kunsthalle aus Überseecontainern. Interview mit Platoon-Gründer Christoph Frank.
- „Sie wollten eine Mauer, jetzt kriegen sie eine Mauer.“
Und ich gehe jetzt erstmal eiligst noch einen Adventskranz kaufen. Vorausgesetzt, es gibt noch irgendwo welche. Zum Selberbasteln bin ich nämlich leider zu faul. Vielleicht bringt mich der gekaufte Kranz dann ein wenig in Weihnachtsstimmung, in meinem Kopf ist es nämlich noch Anfang Oktober. Vielleicht bräuchte es dafür aber auch erstmal den ein oder anderen Liter Glühwein.
In diesem Sinne, ein beseeltes Wochenende wünscht Euch
Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion