Ein neuer Bürgermeister, die Zählgemeinschaft auf der Kippe, eine gelüftete Identität und ein gerade so arbeitsfähiges Bezirksamt – diese Wochenpost berichtet von einer bezirkspolitischen Achterbahnfahrt.
Liebe Mitglieder!
Es war ein holpriger Start. Schon vor Beginn der konstituierenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Pankow protestierte vor dem Gebäude in der Fröbelstraße eine lautstarke Antifa-Gruppe gegen die neue AfD-Fraktion. Konfliktreich wie er begonnen hatte ging der Abend weiter. Immerhin: Am Ende standen unser neuer Bezirksbürgermeister ebenso wie zumindest zwei Stadträte fest. Und die Erkenntnis des neuen BVV-Vorstehers: „Wie ich sehe haben wir noch einige Arbeit vor uns.“ Verständlich aufgeschrieben haben wir das politische Auf und Ab der vergangenen Tage in unserem:
Thema der Woche: Die neuen Bezirksentscheider
- Habemus Bürgermeister: Sören Benn ist der neue Bezirksbürgermeister von Pankow. Alles, was sonst noch wichtig war auf der konstituierenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV), lest Ihr hier.
- Schon im Vorfeld der brodelte es gehörig zwischen den – und sogar innerhalb – der Fraktionen. Zeitweise schien gar die gesamte rot-grün-rote Zählgemeinschaft auf der Kippe zu stehen. Was war da los?
- Unternehmensberater mit Seitenscheitel: Die AfD hat ihr Geheimnis um Pankows neuen Stadtrat gelüftet. Sein Name: Nicolas Seifert. Das erste Mal präsentiert er sich kurz vor knapp. Die anderen Parteien finden das nur so mäßig gut.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
- Vor gut zwei Jahren zog der Rewe-Supermarkt von der Pasteurstraße übergangsweise auf die Werneuchener Wiese. Jetzt steht bald der Rückumzug an. Und zwar in einen, naja, Metallklotz.
- „Ode an Prenzlauer Berg“: Die Liedermacherin Esther Schwarzrock lebt, schreibt und spielt ihre Musik in Prenzlauer Berg. Das sieht man auch in ihrem Musikvideo.
- Einbruch, Diebstahl, Haushaltsunfälle: Von 27. bis 29. Oktober veranstaltet das Bezirksamt im Rathauscenter in Pankow Sicherheitstage.
- Bald kann man sich in Prenzlauer Berg und Pankow vielerorts Märchen aus den verschiedensten Ländern anhören.
- Um die Vielsprachigkeit in der Berliner Literaturszene dreht sich das Stadtsprachen-Festival, das zum ersten Mal stattfindet, auch in Prenzlauer Berg.
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- Endlos-Sorgenkind Gleimtunnel: Seit den Regenfällen im Juli ist die Unterführung immer noch geschlossen. Frühestens Mitte November könnte klar werden, ob der Tunnel saniert werden muss oder wieder geöffnet werden kann, schreibt der rbb.
- Prenzlauer Berg nach der Wende als Abenteuerspielplatz – die Welt schreibt über einen neuen Wenderoman von Andreas Baum, der die Geschichte der Wende auch von westdeutscher Perspektive her erzählt.
- Und noch eine Bürgerinitiative: Am alten Schlachthof in der Greifswalder Straße engagieren sich Bürger gegen den Bau eines geplanten Einkaufszentrums, schreibt die Berliner Zeitung.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- In dieser Woche hat die Polizei mal wieder nichts aus unserem Stadtteil zu berichten. Uns freut’s!
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- 14.500 freie Kitaplätze gebe es in Berlin, sagt der Senat. Das Problem seien laut Senat nicht die Plätze, sondern die Koordination, schreibt der rbb.
- Der BFC Dynamo wird sein rechtes Image nicht so recht los, schreibt die taz. Das liegt auch daran, dass es zuletzt wieder mehrmals zu rassistischen Angriffen im Umfeld von Fußballspielen im Mauerpark gekommen ist.
- Die Mietenpolitik wird eine zentrale Aufgabe der neuen Landesregierung sein. Was Linke, Grüne und SPD vorhaben, skizziert die Berliner Zeitung.
- Am Freitag startete in der Schaubude das Festival „Theater der Dinge“: Zu sehen ist Figuren- und Objekttheater, also Theaterinszenierungen mit Puppen, Videoprojektionen und allerlei Gegenständen, die für die Theaterperformance genutzt werden. Das Motto ist in diesem Jahr „Digital ist besser“..
- In der Sexauer Galerie an der Grenze zu Weißensee läuft seit Donnerstag eine Ausstellung über den Einfluss von Joseph Beuys in der Gegenwartskunst. Zu sehen sind Werke so bedeutender Künstler wie Alexander Iskin und Jonathan Meese.
- Das Architekturforum Aedes widmet dem Architekten Volkwin Marg eine Ausstellung anlässlich seines 80. Geburtstags. Als einer der größten deutschen Architekten war er am Bau des Bundeskanzleramtes und des Flughafens Tegel beteiligt.
- Unsere neue Rubrik geht Gerüchten aus dem Kiez nach. In Teil 1 geht es um die Frage, ob es bereits Bebauungspläne für die Kleingartenkolonie Bornholm gibt.
- Wem gehört die Straße: Seit man in der Anton-Saefkow-Straße nur noch längs parken darf, gibt es weniger Parkplätze als vorher. Die autofahrenden Anwohner protestieren. Und zwar in gewohnter Manier, per Online-Petition.
- „Einer muss es ja machen.“
Puh, und ich muss mich jetzt erstmal erholen von so viel Trubel, Aufruhr und Meinungsverschiedenheiten. Es kann auf jeden Fall nicht schaden, noch ein bisschen Ruhe zu tanken. Vor uns liegt nämlich eine aufregende Legislaturperiode, in der wir bestimmt noch viel Reibung erleben werden. Wir sind gespannt!
Jetzt wünschen wir Euch aber erstmal ein harmonisches Wochenenende!
Eure Kristina Auer & die ganze Redaktion