Die AfD hat ihr Geheimnis um Pankows neuen Stadtrat gelüftet. Sein Name: Nicolas Seifert. Das erste Mal präsentiert er sich kurz vor knapp. Die anderen Parteien finden das nur so mäßig gut.
Was Nicolas Seifert für den Job als Stadtrat qualifiziert? „Er hat Ausdauer, ist schon mal den Ironman gelaufen und ein fleißiger Zeitgenosse.“ Das sagt der AfD-Bezirksvorsitzende für Pankow Ronald Gläser über ihren Kandidaten. Nach ihrem Wahlerfolg in Pankow mit 13,3 Prozent stand die AfD erst einmal vor dem Dilemma einen passenden Kandidaten zu finden. Das ihr plötzlich zugefallene Stadtratsamt musste besetzt werden. Nur mit wem?
Nach einem Schaulaufen für die Partei vor einer guten Woche sei die Wahl auf den 42-Jährigen gefallen, teilte Gläser nun mit. „Er war mit Abstand der beste Kandidat beim Casting.“ Seit vielen Jahren arbeitet Seifert demnach als Unternehmensberater, aktuell noch in einem großen Konzern. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei gewesen, dass er sich schnell in Sachverhalte einarbeiten könne.
Digital sei Seifert ein „unbeschriebenes Blatt“. So wollte oder konnte Gläser nicht sagen, ob Seifert auch der Nicolas Seifert ist, der in Friedrichshain ein Project-Management-Consulting-Büro betreibt. „Projektmanager“ sei er jedenfalls.
Erster Auftritt nur wenige Minuten vor der Wahl
Nun gibt es noch ein Problem: Seifert weilt momentan im Urlaub. Für die anderen Parteien wie für die Öffentlichkeit ist er bislang ein großer Unbekannter. „Seifert kehrt am Mittwoch vorzeitig aus dem Urlaub zurück und wird sich ab Donnerstag den anderen Parteien vorstellen“, heißt es denn.
Kurz vor der konstituierenden Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am Donnerstag um 17.30 Uhr werden ihn die Politiker das erste Mal kennenlernen. Schon jetzt ist zu hören: Diese wenigen Minuten reichten nicht aus, um ihn dann tatsächlich auch ins Amt zu wählen. Womöglich muss sich Seifert also noch bis zur darauffolgenden Sitzung gedulden.
Zumindest aber wird Seifert erstmals sein Gesicht zeigen. Im AfD-Wahlkampf war das keine Selbstverständlichkeit. Einen Seitenscheitel habe er. So viel steht offenbar schon mal fest.
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