In unserem Newsletter wird geschimpft – nämlich auf neue Wohnungen nördlich des Thälmann-Parks. Das Nein der Anwohner wird abgelehnt, dafür gibt es ein Ja zu Containerbauten für Geflüchtete. (Mitglieder-Ausgabe)
Liebe Mitglieder!
Neubauten sorgen ja quasi naturgemäß für Protest in der Anwohnerschaft. In dieser Woche gab es öffentliche Wutausbrüche samt Pfui- und Buh-Rufen: und zwar bei der Debatte um das Gebiet nördlich des Thälmann-Parks (aka ehemaliger Güterbahnhof Greifswalder Straße.) Wir geben Euch einen Überblick und einen Ton, der die Stimmung ganz gut wiedergibt.
Thema der Woche – Bezirksverordnetenversammlung
- Überhaupt war das Bauvorhaben an den S-Bahn-Gleisen Greifswalder Straße unser Top-Thema dieser BVV-Woche. Wir haben mit Dreien von der Anwohnerinitiative Thälmann-Park gesprochen: über giftige Erde, die Frischluftschneise und steigende Mieten.
- Der erste Einwohnerantrag in der Geschichte Pankows gescheitert. Prenzlauer Berger hatten Unterschriften gesammelt und für die Parkplätze in der Lilli-Henoch-Straße gekämpft.
- Und sie ist wieder da: die Angst vor Gentrifizierung. Mieter beschweren sich über das rüde Verhalten der Gewobag bei einer anstehenden Sanierung in der Knaackstraße.
Und sonst?
- Gibt es nun Containerdörfer für Flüchtlinge in Prenzlauer Berg oder nicht? Drei waren erst geplant, dann wieder vom Senat in Frage gestellt: auf der Werneuchener Wiese, an der Greifswalder Straße und im Wohngebiet Alter Schlachthof. Vom Bezirk kommt nun eine klare Position. Nämlich: Dafür!
- Massenschlägerei am Humannplatz: 150 Vermummte sind aufeinander losgegangen. Vermutlich waren es Fußballfans.
- „Es gibt viele Arten zu töten, nur wenige sind in diesem Staat verboten. Asylpaket II #Lageso.“ Das stand auf einem Plakat an den S-Bahn-Gleisen Dänenstraße. Direkt daneben wurde ein Feuer gelegt.
- Im nächsten Jahr soll die Thomas-Mann-Schwimmhalle endlich eröffnen. Wir haben uns die ewige Baustelle vor einiger Zeit mal vorgeknöpft.
- Vermeintliche Schüsse auf ein Bürohaus in der Torstraße haben diese Woche für Aufregung gesorgt. Die Polizei rückte laut Morgenpost zu einem Großeinsatz aus.
- Der Prozess zu einem Raubmord in der Hiddenseer Straße hat begonnen: laut dpa mit einem Geständnis des 26 Jahre alten Angeklagten. Es geht um Drogen. Hier unsere Meldung zu dem Fall aus dem Sommer.
- Ein Fundstück aus dem Freitag: „Als ich 1993 nach Berlin kam, hatte ich meine erste Wohnung in der Lychener Straße. Ich wohnte im ersten Stock, und ich erinnere mich an einen sehr harten Winter, mit 22 Grad Minus. Alles war eingefroren, die Außenklos, die Stränge in der Küche, da ging gar nichts mehr. Unter mir war ein Lager, ich hatte die Dielen selbst abgeschliffen und schlecht versiegelt, und da pfiff das hoch. Eine alte Klitsche.“
Das sagt der Schriftsteller Jan Böttcher.
- Die Berliner leben in zu großen Wohnungen, analysiert die Berliner Morgenpost. In Pankow sind es im Durchschnitt 40 bis 45 Quadratmeter pro Person.
- Prenzlauer Berg ist Fahrrad-Viertel. Da lohnt ein Blick gen Norden: Seit drei Monaten stehen die Doppelstock-Parkplätze für Räder am S-Bahnhof Pankow. Nun wurden sie offiziell eingeweit. Der Florakiez-Blog berichtet. Vielleicht auch eine Idee für die Prenzlauer oder Schönhauser Allee!?
- Lust auf Literatur? Dann bietet sich das Festival „Literatur: Berlin“ an. Mit vielen Lesungen in Prenzlauer Berg.
- Zehn Küken schlüpfen pro Tag in der Oster-Sonderausstellung vom Kindermuseum MachMit in der Senefelderstraße. Start war heute.
- Und noch was für Kinder: Der Froschkönig, ein Puppentheater für alle ab 4 Jahren feiert am Wochenende Premiere in der Schaubude.
- Für die Erwachsenen startet nächste Woche das „Radical Frame Film Festival“ im Lichtblick-Kino in der Kastanienallee. Alle Kurzfilme im Original mit Untertiteln.
- „Meine Damen und Herren, wenn Sie sich jetzt vielleicht auch provoziert fühlen: Wir sind hier nicht im Bierzelt.“
Eure Anja Mia Neumann & die ganze Redaktion
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