Kaum macht man mal zwei Wochen Urlaub, werden massenweise Mietwohnungen in Eigentum verwandelt, Linksradikale randalieren am Marthashof und das Velodrom wird zum Schwimmbad.
Nicht mal auf das Sommerloch ist noch Verlass. Da macht man einmal als kleine Zeitung zwei Wochen Sommerpause, schon passiert was, nämlich Folgendes:
Am Marthashof haben in der Nacht zum vergangenen Donnerstag Unbekannte randaliert, 28 Scheiben aus Verbundglas demoliert und sogenannte Krähenfüße auf die Straße geworfen – spitze Fußangeln, die mehrere Auto- und Fahrradreifen beschädigten. Zu dem Anschlag hat sich eine linke autonome Gruppe bekannt, wie der Tagesspiegel schreibt. Es sei nicht ausgeschlossen, dass weitere Anschläge folgten.
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In Prenzlauer Berg wurden im vergangenen Jahr über 1500 Miet- in Eigentumswohnungen umgewandelt – in ganz Berlin waren es gut 9000. Der Ortsteil ist damit im stadtweiten Vergleich führend. Das geht aus dem Bericht über den Berliner Grundstücksmarkt hervor, den der landeseigene Gutachterausschuss für Grundstückswerte Ende Juli vorgelegt hat. Beim Neubau von Eigentumswohnungen liegt der bereits stark verdichtete Prenzlauer Berg mit 221 neuen Eigentumswohnungen hingegen hinter Alt-Bezirken wie Mitte, Köpenick, Pankow oder Lichtenberg (aus irgendwelchen Gründen vergleicht die Statistik Alt-Bezirke) auf Platz neun.
„Mit der Umwandlung sind für Mieter zwei große Risiken verbunden: Der Verlust der Wohnung wegen des Eigenbedarfs eines Käufers und ein im Vergleich rascherer Mietenanstieg“ zitiert die Berliner Morgenpost den Geschäftsführer des Berliner Mietervereins Reiner Wild. Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) will die Umwandlung von Wohnungen aus diesen Gründen erschweren. Gebremst wird das Projekt derzeit aber von den Koalitionspartnern von der CDU. „Ich bin nach wie vor entspannt. Das Problem sind nicht die Umwandlungen, sondern der Neubau, der nicht recht vorankommt“, meint CDU-Wohnungsexperte Matthias Brauner in der taz.
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Eine Schwimm-EM in Prenzlauer Berg auszutragen klingt nach einer guten Idee, schließlich wurde das SSE einst für die Olympiabewerbung 2000 errichtet und sollte damit als Wettkampfstätte gut taugen. Könnte man meinen. Doch die 4000 Zuschauerplätze sind nach heutigen Maßstäben nicht mehr ausreichend, weshalb man sich entschloss, für besagte, Mittwoch beginnende EM ein temporäres Wasserbecken im Velodrom aufzuschlagen. Mehr dazu steht in der Berliner Zeitung.
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Da wir gerade von Olympiabewerbung sprechen: das ist ja wieder aktuell, und da ein nicht unerheblicher Teil möglicher Sportstätten in Prenzlauer Berg liegt, ist die Debatte darüber auch unser Thema. Aber: „Der Berliner Senat hält eine mögliche Bewerbung Berlins um Olympische und Paralympische Spiele in Berlin nur dann für sinnvoll, wenn diese von der Stadtgesellschaft getragen und gemeinsam mit ihr gestaltet wird.“ So schreibt er auf einer frisch eingerichteten Internetseite. Dort dürfen die Berliner schon jetzt – und damit vor der Entscheidung im Herbst, ob Deutschland überhaupt mit Berlin ins Rennen gehen will – ein wenig mitreden. Zu beantworten gilt es, ob Olympische und Paralympische Spiele besser verzahnt werden sollten oder ob man sich als Zuschauer oder Helfer beteiligen mag.
Nicht abgefragt wird, ob man überhaupt für eine Olympiabewerbung Berlins ist oder nicht.
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Ein letztes Sportthema: Im Jahn-Sportpark wird wieder regelmäßig Fußball gespielt, nämlich die Heimspiele des gerade frisch in die vierte Liga aufgestiegenen BFC Dynamo, wie der Tagesspiegel schreibt.
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Eine klassische Sommerloch-Geschichte gab es auch noch: Wolfgang Thierse, der sich einst so lautstark über Schwaben und ihre Sprache beim Bäcker in Prenzlauer Berg beschwerte (Wecklegate, Sie erinnern sich), sollte nicht vor dem Stuttgarter Landtag als Festredner berlinern. „Wem die Schwaben in Berlin zuwider sind, dem wollen wir nicht zumuten, vor den Schwaben in Stuttgart reden zu müssen“, zitiert rbb online den Stuttgarter FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke. Jetzt wird Thierse wohl zumindest bei der schwäbischen SPD seinen Auftritt haben, so die dpa/Berliner Zeitung.
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