Wie einst die Altbauquartiere des Prenzlauer Bergs, so sollte auch der Thälmann-Park zum Sanierungsgebiet werden. Dank des neuen Denkmalschutzes wird das aber nichts.
Als der Ernst-Thälmann-Park vor vier Wochen unter Denkmalschutz gestellt wurde, war das für alle eine große Überraschung. So groß, dass bis heute niemand weiß, was das eigentlich genau bedeutet. Eine gesicherte Info gibt es aber mittlerweile: Das mit dem Sanierungsgebiet, das wird nichts.
Wie seit Mitte der 1990er Jahre in den Altbauquartieren des Prenzlauer Bergs erprobt, wollte der Bezirk das Thälmann-Areal gerne zu einem Sanierungsgebiet erklären lassen. Ein solcher Sonderstatus hätte besondere finanzielle Förderungen zur Sanierung des Quartiers mit sich gebracht. Dank der Ernennung zum Denkmal sei das aber nun vom Tisch, sagt Jens-Holger Kirchner (Grüne), Pankows Stadtrat für Stadtentwicklung.
Nicht dramatisch
Dramatisch sei das aber nicht, so Kirchner weiter. Schließlich habe der Senat zugesichert, dass dennoch Ausgleichsbeträge im Thälmann-Areal investiert werden könnten.
Bei diesen handelt es sich um Geld, das nach Abschluss der Sanierung von den Immobilienbesitzern als Ausgleich für die Aufwertung gezahlt werden muss, die ihr Eigentum erfahren hat. Ein Grundstück am glattpolierten Kollwitzplatz ist auch dank der vielen staatlichen Investitionen heute viel mehr wert als noch 1990. Dafür sollen die Eigentümer einen Ausgleich zahlen.
Das so eingenommene Geld darf der Bezirk eigentlich nur in Sanierungsbieten einsetzen. Für den Thälmann-Park wird nun aber eine Ausnahme gemacht. In Kombination mit den Fördertöpfen, die nun dank des neuen Denkmal-Status offenstehen, tröstet das den Bezirk darüber hinweg, dass der Plan mit dem Sanierungsgebiet nicht aufgeht.
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