Alle, die östlich der Prenzlauer Allee wohnen, gehören zum Wahlkreis mit dem langen Namen Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost. Ein kurzer Überblick.
Falls es einen Preis für den längsten Wahlkreisnamen geben sollte, dieser hier hätte gute Chancen: Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg Ost. Puh. Dass so viel Szene überhaupt in ein Wort passt ist geradezu überraschend.
Der Wahlkreis mit der Nummer 83 umfasst, man ahnt es schon, den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und den Teil des Prenzlauer Bergs, der östlich der Prenzlauer Allee liegt. Knapp 226.000 Menschen sind hier wahlberechtigt. Leicht überdurchschnittliche 72 Prozent haben bei der vergangenen Bundestagswahl dann auch gewählt.
Seit 2002 wird aus dem Wahlkreis mit stetig steigenden Zuspruchszahlen Hans-Christian Ströbele von den Grünen als Direktkandidat in den Bundestag geschickt. 2009 errang er fast 47 Prozent der Erststimmen und hängte damit nicht nur locker die Kandidaten der anderen Parteien ab (auf dem zweiten Platz landete Halina Wawzyniak von den Linken mit 17,5 Prozent, gefolgt von Björn Böhning von der SPD mit 16,7), sondern auch seine eigene Partei: 27,4 Prozent stimmten damals mit der Zweistimme für die Grünen. Der Abstand zu den anderen Parteien fiel dabei mit 25 Prozent für die Linken und 20,2 Prozent für die SPD wesentlich geringer aus als bei der Erststimme.
Urbaner geht es nicht
Anders als der Wahlkreis Pankow, der sich von Prenzlauer Berg im Süden bis zur nördlichen Stadtgrenze erstreckt, ist dieser Wahlkreis gänzlich urban. Das wichtigste Thema, das hier alle beschäftigt, sind die steigenden Mieten und ihre Folgen.
Bleibt noch die Frage, wer wählen darf? Da geben die Strukturdaten des Berliner Amtes für Statistik Auskunft: Über elf Prozent der Wahlberechtigten haben einen Migrationshintergrund; in Mehrfamilienhäusern wohnen sie fast alle. Von allen Einwohnern des Wahlbezirks, die jünger als 65 Jahre alt sind, lebt fast ein Viertel von Hartz IV.
Hier geht es zu den Steckbriefen der Direktkandidaten des Wahlkreises
Hans-Christian Ströbele, Die Grünen
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