Mauerpark in der Warteschleife

von Juliane Schader 23. August 2012

Eigentlich wollte die BVV Mitte am Donnerstag über die Zukunft des Mauerparks entscheiden. Doch die Sitzung wurde nach zweieinhalb Stunden Diskussion komplett abgeblasen: Der Raum war zu voll.

Die Frage, ob und wie der Mauerpark erweitert werden wird, bleibt weiterhin offen. Zwar stand das Thema auf der Tagesordnung des Treffens der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Mitte am Donnerstagabend. Doch nach zweieinhalb Stunden des Wartens, in denen die Tagung erst gar nicht richtig in Gang kam, wurde sie komplett abgebrochen. Die Anzahl der interessierten Bürger, die der Entscheidung beiwohnen wollten, war einfach zu groß.

 

Demonstration vor dem Rathaus

 

Schon um 17 Uhr hatten sich die Gegner des Bezirksamtsbeschlusses aus Mitte vor dem Rathaus in der Karl-Marx-Allee getroffen. Friedlich hielten die weit über 100 Demonstranten ihre Plakate in die Höhe, die vor einer Zumauerung des Mauerparks und einer Gefährdung des Kinderbauernhofs warnten. Doch als sie pünktlich zum Sitzungsbeginn eine halbe Stunde später in den Tagungssaal strömten, wurde es ungemütlich: Für Besucher war dort kaum Platz.

Als die Demonstranten sich daraufhin in den Bereich der Bezirksverordneten vorwagten, versuchte man sie rüde, zurückzuweisen. Letztendlich war die Masse stärker und besetzte den Saal. Doch unter diesen Bedingungen, mit Protestlern im Nacken, wollten die Bezirksverordneten ihre Tagung nicht durchführen. Die Sitzung begann daher mit einer Unterbrechung und einer Besprechung des Ältestenrates, der weitere Pausen folgten.

 

Verhärtete Fronten

 

Weder zeigten sich die Demonstranten bereit, auf Aufforderung des BVV-Vorstehers Diethard Rauskolb (CDU) ihre Transparente einzurollen und die Sitzung via Lautsprecher im Vorraum anzuhören. Noch waren die Bezirksverordneten willig, unter den gegebenen Bedingungen zu tagen. Mehrmals drohte die Stimmung zu kippen; da die Sitzung permanent unterbrochen war und es keine eindeutigen Ansagen aus den Reihen der BVV gab, machten Gerüchte die Runde, der Raum solle geräumt werden.

Um 19.53 Uhr verkündete Rauskolb dann, alle Fraktionen hätten vorgeschlagen, die Sitzung zu vertagen und für den nächsten Termin einen größeren Raum zu suchen. Der Ersatztermin wurde noch nicht bekannt gegeben. Beim Verlassen des Rathauses wurde dann deutlich, wie ernst die Situation wohl von den Mitgliedern der BVV eingeschätzt worden war: Dort parkten neun vollbesetze Mannschaftswagen der Polizei.

 

HINWEIS: Einen Kommentar zu dieser Sitzung finden Sie hier: Zurück auf Augenhöhe

 

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