Rewe auf die Wiese, Geld für die Spielplätze

von Thomas Trappe 20. August 2012

Der Supermarkt in der Pasteurstraße muss zeitweise einer Baustelle für ein Wohnprojekt weichen. Um das zu ermöglichen, zahlt der Bauherr dem Bezirk Geld für Spielplatzsanierungen.

„Es ist kein Modellprojekt“, betont Jens-Holger Kirchner (Grüne). Dem Stadtrat für Stadtentwicklung ist der Vertrag, den er bald mit einem Investor unterschreiben wird, zwar viel Wert, aber es soll eine Ausnahme bleiben. Und noch wichtiger ist ihm, dass hier nicht etwa Baurecht meistbietend verkauft wird. „Es ist eine Win-Win-Situation“, sagt Kirchner. Ein Bauherr kann sein Projekt umsetzen, dem Bezirk werden im Gegenzug ein paar Spielplätze saniert. Und die Anwohner im Bötzow-Viertel behalten ihr Einkaufszentrum.

Es geht um den Rewe-Markt in der Pasteurstraße. Beziehungsweise um die Smarthoming GbR für Projektentwicklung und -steuerung, die eine Baugruppe betreut. Diese plant auf dem knapp 4.500 Quadratmeter großem Gelände, das bis jetzt noch den Supermarkt beherbergt, einen Häuserkomplex mit grünem Innenhof und 50 Wohnungen. Begonnen werden sollte das Projekt so schnell wie möglich, die Fläche wurde von Smarthoming bereits gekauft. Allerdings hat Rewe noch einen laufenden Mietvertrag, der nicht ohne weiteres gekündigt werden darf. Smarthoming musste Rewe also was anbieten, am besten eine geeignete Ausgleichsfläche.

 

Zelt-Supermarkt auf der Werneuchener Wiese

 

Und auch der Bezirk hat ein Interesse an einer Einigung – schließlich sei der Supermarkt elementar für die „wohnortnahe Versorgung“, so Stadtrat Kirchner. Aus diesem Grund saß Kirchner seit nun einem dreiviertel Jahr mit den Geschäftsführern von Smarthoming regelmäßig zusammen, um nach einer geeigneten Ausweichmöglichkeit für Rewe zu suchen; jetzt wurde sie gefunden. So soll der Rewe für die Zeit der Bauarbeiten in einem zeltähnlichen Bau auf der Werneuchener Wiese, Kniprod-, Ecke Virchowstraße, untergebracht werden, direkt neben den beiden Volleyballfeldern. Sind die Wohnhäuser fertiggestellt, wird Rewe wieder zurück in die Pasteurstraße ziehen – als Mieter bei Smarthoming bzw. der Baugruppe, die in das Baukonzept sowieso einen Markt integriert haben.

Und schon kommen die Spielplätze auf den Plan. Denn die Ausgleichsfläche, die der Bezirk zur Verfügung stellt, muss von Smarthoming bezahlt werden. Um eine Summe im mittleren sechsstelligen Bereich gehe es, so Kirchner. Die Zahlung wird in einem Vertrag festgehalten, und sie ist zweckgebunden – eben für die Sanierung von Spielplätzen im Bötzow-Kiez. Zwei bis drei könnten wohl saniert werden; und das ist ja dieser Tage alles andere als selbstverständlich

 

Mitte nächsten Jahres ist Umzug

 

Auch wenn der Vertrag bereits unterschrieben ist, sofort wird der Rewe nicht im Zelt gastieren. Mitte nächsten Jahres könnte es losgehen, schätzt Kirchner, und dann würde auch das Geld bereitstehen. Dann soll zunächst der Spielplatz in der Liselotte-Herrmann-Straße instand gesetzt werden. Dort liegen ja auch bereits seit längerem 6.000 Euro bereit, gezahlt von einem anderen Bauherren. Welche weiteren Spielplätze saniert werden, stehe noch nicht fest, so Kirchner. Auf jeden Fall aber welche im Kiez.

 

 

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