Haste mal nen Euro? Das fragt bald der Bezirk Pankow, weil das Geld zur Sanierung von Spielplätzen fehlt. Einige sind mittlerweile Opfer eines totalen Kahlschlags geworden, andere ähneln Sperrzonen.
Sie glauben, Sie können keinen weiteren Text darüber ertragen, dass dem Bezirk Pankow das Geld fehlt, um seine Aufgaben zur Zufriedenheit aller zu erledigen? Das tut uns leid, denn einen haben wir noch.
Diesmal geht es um Spielplätze. 256 Stück gibt es davon im ganzen Bezirk, und zehn davon sind derzeit völlig oder in Teilen gesperrt, weil das Spielen dort Gefahren birgt. An der Kopenhagener/Ecke Rhinower Straße etwa, wo die Fundamente der Spielgeräte mittlerweile freiliegen. An der Marienburger Straße, wo ein Karussell derzeit nur einen Untergrund aus Pflastersteinen hat, dieser aber nach einer neuen DIN-Norm etwas weicher als Beton sein sollte. Oder an der Liselotte-Herrmann-/Ecke Hans-Otto-Straße, wo man die verschlissenen Spielgeräte gleich komplett abgeräumt hat.
276.865 Euro soll es kosten, nur diese zehn Spielplätze wieder instand zu setzten, hat das Bezirksamt ausgerechnet. Da jedoch im ganzen Jahr für den Unterhalt aller 256 Plätze nur Sachmittel von etwa 340.000 Euro zur Verfügung stehen, bleibt es vorerst bei der Taktik „Sperren statt Spielen“. Oder, wie Bezirksbürgermeister Matthias Köhne (SPD) es in seiner Antowort auf eine Kleine Anfrage formuliert: „Die vorhandene finanzielle Ausstattung ermöglicht zur Zeit nur die Beseitigung der akuten Gefahren im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht, Maßnahmen die nachhaltig zu einer Qualitätssicherung des Bestandes beitragen, sind nicht mehr finanzierbar.“
Spielplätze werden gemeinsam alt
Für Kinder wie Eltern eine schlechte Nachricht, zumal Köhne auch darauf hinweist, dass viele der Spielplätze kurz nach der Wende gebaut wurden und daher auch gleichzeitig Altersbeschwerden bekommen – nämlich jetzt. Für den Spielplatz an der Kopenhagener Straße gibt es immerhin noch die Hoffnung, dass die nun beantragten Fördergelder aus dem Stadt-Länder-Programm Stadtumbau Ost im kommenden Jahr bewilligt werden. Auch für die Liselotte-Herrmann-Straße hofft das Amt noch auf Geld aus einem anderen Topf. Alles in allem sieht es aber trostlos aus.
Zumindest, wenn nicht mal wieder die Bürger selbst in die Bresche springen. Wie schon beim zugewucherten Bezirksamt, auf das der Bürgermeister gerne eine Armee an Freiwilligen mit Heckenscheren loslassen möchte, setzt Köhne auf sein Volk: Ein Spendenaufruf werde gerade vorbereitet, erklärt er. Wer sich also nicht allzu sehr für die Beseitigung von Grünzeug erwärmen kann, hat vielleicht wenigstens ein Herz für notleidende Spiellätze.
Das Spendenkonto reichen wir nach, sobald die Aktion angelaufen ist.
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