Tipps der Woche (#26)

von Juliane Schader 11. Juli 2012

Statt Sommerloch gibt es in dieser Woche eine Wohnung voller geheimer Geschichte, eine Tour durch die Gewölbe der Bötzow-Brauerei sowie den schönen, neuen Trend Nachbarschaftskompost.

Unter den Dingen, auf die die Welt gewartet hat, dürfte es „Nachbarschaftskompost“ locker in die Top Ten schaffen. Aus diesem Grund stellen sich am Donnerstagabend im Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz zwei Berliner Kompostprojekte vor und zeigen, wie man ganz leicht aus Kartoffenschalen und Kaffeesatz beste Erde herstellen kann, wenn nur alle Nachbarn zusammenhalten. Die Veranstaltung gehört zur Reihe „Nachhaltig. Ökologisch. Fair. Engagiert im Stadtteil“ der Pfefferwerk Stadtkultur GmbH. Spontane Gründungen vom Kompostgruppen im Anschluss sind willkommen.

„Selbst Terra Preta produzieren – mit einem Gemeinschaftskompost“, Donnerstag, 12. Juli, 19.30 Uhr, Ökowerkstatt im Nachbarschaftshaus am Teutoburger Platz, Fehrbelliner Straße 92, Eintritt frei.

 

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Die Anzahl der Orte in Prenzlauer Berg, über die Journalisten ständig schreiben, dass sie aus dem Dornröschen-Schlaf erweckt werden müssten, schrumpft beständig. Die ehemalige Bötzow-Brauerei an der Prenzlauer Allee gehört dazu – noch. Denn bekannter Weise möchte dort ja das Unternehmen Otto Bock neben einer Rollstuhlmanufaktur auch Wohn- und Kulturraum schaffen. Doch bevor es losgeht, soll man sich noch mal ein Bild vom derzeitigen Zustand machen können. Entweder, indem man eine der Führungen durch die Katakomben der einstigen Brauerei mitmacht, die etwa am kommenden und dem darauf folgenden Sonntag angeboten werden. Oder, indem man die Fotoausstellung „Auf Bötzow“ besucht, für die 18 Studenten der Berliner Ostkreuzschule sowie der Fotograf Götz Diergarten auf dem Gelände auf Motivsuche gingen. Vorbeischauen kostet nichts.

„Auf Bötzow“, Fotoausstellung in der früheren Bötzow-Brauerei, geöffnet noch bis zum 28. Juli, Donnerstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr. Die nächsten Führungen durch die Brauerei sind am 15. und 22. Juli, am 5. und 12. August sowie am 23. September, jeweils um 15 Uhr. Anmeldungen schriftlich bitte unter fuehrungen@boetzowberlin.de. Der Eintritt ist jeweils frei.

 

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70 Jahre lang haben Gerda und Kurt Tuchler in ihrer Wohnung in Tel Aviv gelebt, wohin sie vor dem Holocaust aus Deutschland geflohen sind. Nach ihrem Tod macht sich nun die Familie an die Wohnungsauflösung – und stößt auf eine Vergangenheit, über die nie jemand ein Wort verloren hat. Denn das jüdische Ehepaar zählte ausgerechnet die Familie eines SS-Offiziers zu seinen engsten Freunden. Nach und nach entblättert sich die Geschichte der Freundschaft vor Arnon Goldfinger, der nicht nur Enkel der Tuchlers, sondern auch Filmemacher ist. „Die Wohnung“ heißt der Film, den er über die schrittweise Aufdeckung eines Familiengeheimnisses gedreht hat. Derzeit läuft er immer um 19 Uhr im Kino Krokodil. 

„Die Wohnung“, Mittwoch, 11. bis Samstag, 14. Juli sowie am Dienstag, 17. und Mittwoch, 18. Juli, jeweils 19 Uhr, Kino Krokodil, Greifenhagener Str. 32, Eintritt 6,50 Euro.

 

 

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