Letze Chance für einen größeren Mauerpark

von Juliane Schader 30. März 2012

Der Mauerpark soll doch noch größer werden – mit Geld von Flohmarkt, Mauersegler, Senat und einer Wohnungsgenossenschaft. Heute Abend tagt die BVV Mitte zum Thema in einer Sondersitzung.

Kurz bevor sich die Bezirksverordneten aus Mitte am heutigen Freitag in einer Sondersitzung mit der Zukunft des Mauerparks befassen, hat der Verein „Freunde des Mauerparks“ ein neues Konzept für dessen Erweiterung vorgelegt. In diesem Jahr muss nach langen Diskussionen eine Entscheidung getroffen werden, ob und in welcher Form die an den Park angrenzende Gewerbefläche in Grünfläche umgewandelt werden kann.

Das Konzept sieht vor, dass sich die im Süden aktiven Gewerbetreibenden Flohmarkt und Mauersegler mit etwa zwei Millionen Euro am Flächenankauf beteiligen. Weitere ungefähr zwei Millionen Euro erhofft man sich vom Senat, der dieses bislang für die Parkgestaltung eingeplante Geld umwidmen und für den Flächenankauf zur Verfügung stellen soll. So soll der Park im Süden erweitert werden. Im Norden soll derweil eine Genossenschaft vier bis fünf Millionen Euro investieren, die auf einem Teilstreifen eine genossenschaftliche Wohnsiedlung errichten will. Ein weiterer Streifen soll Park werden, sodass das sogenannte „Grüne Band“ erhalten bleibt – ein Band aus Grünflächen, welches entlang der ehemaligen Mauer vom Zentrum bis zur Stadtgrenze reicht. „Mit unserem Konzept setzen wir ein Signal, dass die Erweiterung des Mauerparks jetzt sofort möglich ist“, sagt Rainer Krüger von den Freunden des Mauerparks.

 

Zahlt der Senat oder zahlt er nicht?

 

Im Boot hat der Verein Flohmarkt und Mauersegler, die sich mittlerweile zu einer „Interessensgemeinschaft ParkKultur“ zusammengeschlossen haben und bereit sind, zu investieren. Auch eine „Initiative genossenschaftliches Wohnquartier am Mauerpark“ gibt es, die sich aus der „Mietergenossenschaft SelbstBau“ und der „Initiative Möckernkiez“ zusammesetzt und die am Bau von Wohnungen interessiert wäre. Diesen schwebt eine nicht zu dichte, gemeinwohlorientierte Bebauung vor. Und selbst vom zuständige Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) habe man das Signal erhalten, dass der Senat zur Umwidmung des Geldes bereit sei. Dieses steht jedoch im Widerspruch zur klaren Ansage aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von vor drei Wochen. Damals hieß es, dass der Senat auf keinen Fall in einen Flächenankauf investieren würde. „Ich habe da andere Informationen“, sagt Krüger.   

Wie realistisch dieses neueste Konzept für die mögliche Erweiterung ist, das wird sich schon heute Abend zeigen, wenn die Bezirksverordneten aus Mitte den Bebauungsplan für die Fläche voran bringen wollen. Neben den Freunden des Mauerparks werden auch die Mitglieder des Vereins „Weltbürgerparkstiftung“ vor Ort sein. Sie lehnen jegliche Bebauung am Mauerpark ab und wollen dem heute auch Ausdruck verleihen.

 

 

 

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