Die Mehrheit der BVV hat sich bei ihrer Tagung für Tempo 30 auf der Kastanienallee ausgesprochen. Das letzte Wort hat aber weiterhin der Senat.
Auf der Kastanienallee soll auch nach dem Umbau niemand schneller als mit 30 km/h unterwegs sein dürfen. Einen entsprechenden Antrag der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat die Bezirksverordnetenversammlung bei ihrer Tagung am gestrigen Mittwoch angenommen. Das Bezirksamt soll der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung diese Haltung übermitteln und sich bei ihr für eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung einsetzen.
Ende März hatte diese sich in einem Schreiben gegen Tempo 30 ausgesprochen. Es gebe keine zwingenden Gründe für eine entsprechende Beschränkung, meinte der Senat. Die BVV beharrt trotzdem auf dieser Position – vor allem, da die Forderung nach Tempo 30 auf der gesamten Länge der Straße ein wichtiges Ergebnis der Bürgerbeteiligung an dem Planungsverfahren gewesen sei, heißt es in dem Antrag. Zudem erhöhe die Geschwindigkeitsbegrenzung die Sicherheit für die die Straße überquerenden Fußgänger sowie die Radfahrer, deren Anzahl mit dem Umbau noch zunehmen soll. Außerdem – und dieses Argument wird besonders die Umbaugegner freuen – entspräche Tempo 30 für alle Verkehrsteilnehmer dem Charakter der Straße als Flaniermeile.
Großen Gesprächsbedarf gab es zu dem Antrag in der BVV nicht. Allein die Tatsache, dass die Grünen lediglich von „Kastanienallee“ sprachen, obwohl es auch in Rosenthal und Blankenburg Straßen mit diesem Namen gibt, sorgte für Diskussionen. Nachdem der Zusatz „in Prenzlauer Berg“ ergänzt worden war, stimmten dann Grüne, SPD und Linke zu. Die CDU lehnte den Antrag ab, die FPD enthielt sich.