Ein Drittel weniger Widersprüche als noch im vergangenen Jahr gab es gegen die Vergabe der Oberschulplätze im Bezirk.
Man hatte sich schon auf das Schlimmste eingestellt, als in diesem Jahr die Plätze an den Oberschulen erstmals nach dem neuen System vergeben wurden, das den Schulen ein größeres Mitspracherecht eingeräumt. Insgesamt zu wenig Plätze sollte es geben, Schulen mit gutem Ruf von Anfragen überrannt werden, eine Klagewelle unzufriedener Eltern schien vorprogrammiert.
Und dann das: Erst vermeldeten die Vorzeigeschulen nur mäßiges Interesse an ihnen, und nun sagt Schulstadträtin Lioba Zürn-Kasztantowicz (SPD): „Wir haben rund 100 Widersprüche, das ist ein Drittel weniger als im vergangenen Jahr.“ Das scheinbar unumgängliche Chaos ist damit ausgeblieben, logischer Weise, meint Zürn-Kasztantowicz. Schließlich sei die Zahl der Widersprüche insbesondere an den Gymnasien zurückgegangen, von denen nur zwei Schulen mehr Nachfragen als Plätze hatten. Wo jeder an seiner Wunschschule unterkommt, gibt es auch keine Widersprüche. Insgesamt wurden laut der Schulstadträtin 1299 Plätze in den Gymnasien und 1191 Plätze in den Integrierten Sekundarschulen vergeben. Darauf ergibt sich, dass in vier Prozent der Fälle Widerspruch eingelegt wurde.
Ein ähnliches Fazit für die Grundschulen kann Zürn-Kasztantowicz bislang noch nicht ziehen, da die Bescheide für diese Schulart erst am 30. Mai versandt worden seien. „Dies ist leider sehr spät, war aber aufgrund der dünnen Personaldecke und dem straffen Berlinweit einheitlichen Zeitplan für die 7. Klassen nicht anders zu realisieren“, so die SPD-Politikerin. Die Widerspruchsfrist laufe demnach derzeit noch. Insgesamt wurden laut Zürn-Kasztantowicz 3048 Kinder in die staatlichen Grundschulen in Pankow aufgenommen.