Etwa 70 Menschen protestierten am Samstag gegen den Umbau der Kastanienallee.
Nach dem doch eher mickrigen Start der Protestveranstaltungen gegen den mittlerweile angelaufenen Umbau der Kastanienallee am Montag (die PBN berichteten) haben sich am Samstag gut 70 Demonstranten zusammengefunden, um ihrem Unmut über die Baumaßnahmen Luft zu machen.
„Die heutige Demo ist nur der Anfang“, sagte Matthias Aberle von der Initiative „Stoppt K21“. In Zukunft wolle man sich jeden Samstagnachmittag treffen, um Druck auf die Politik zu machen, den Bürgerwillen doch noch zu berücksichtigen. „Auch wenn die Bauarbeiten bereits begonnen haben und der Senat mittlerweile die Einführung von Tempo 30 auf der Kastanienallee abgelehnt hat, geben wir nicht auf“, so Aberle.
Wie auch am Montag stieß die Demonstration auf großes Medieninteresse. Eine umfassende Mobilisierung der Anwohner war dagegen nicht zu erkennen. „Viele glauben wohl, dass mit dem Baubeginn weitere Proteste keinen Sinn mehr machen“, vermutete SPD-Direktkandidat Severin Höhnmann. Er war der einzige Bezirkspolitiker, der sich an der Demonstration beteiligte und dabei auch bislang Unwissenden Rede und Antwort zum Thema stand. Was durchaus nötig war, wie ein kurze Umfrage unter den Demonstranten zeigte, die offenlegte, dass die meisten weder die gesamte Problematik noch den aktuellen Bauplan kannten.
Unter den Protestlern war auch Dr. Motte, der die Menschen dazu aufforderte, jeden Tag Fotos von den Bauarbeiten zu machen, um eine genaue Dokumentation zu gewährleisten. „So habe ich festgehalten, wie hier im Auftrag der Grünen Baumwurzeln beschädigt wurden“, so der Techno-DJ, der zudem Bestechungstheorien äußerte, die er auch in seinem Blog verbreitet. Und die darauf fußen, dass die Bauarbeiten von einem europaweit agierenden Konzern durchgeführt würden, der sicherlich ausreichend Geld für die Bestechung zuständiger Politiker habe. „Auch dieses BMW-Guggenheim-Lab zeigt doch, dass hinter dem Umbau nur der Wille großer Konzerne steckt“, meinte Dr. Motte.
Inwieweit solche Verschwörungstheorien jedoch dem Ziel der Initiative weiterhelfen, bleibt fraglich. Die nächste Demonstration findet am kommenden Samstag statt.