Helferinnen der NUK Winsstraße unterstützen junge Geflüchtete bei der Wohnungssuche – und das mit grandiosem Erfolg. Im Podcast am WG-Küchentisch erzählen Nina und Laila, warum gemeinsames Wohnen der beste Weg zur Integration ist.
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„Wie soll Integration funktionieren, wenn man alle in großen Gruppen zum Beispiel in Tempelhof einquartiert?“ Nina Reithmeier, Helferin der ersten Stunde in der Turnhallen-Notunterkunft in der Winsstraße dachte sich, dass das nicht der einzige Weg sein kann, um Geflüchtete angemessen unterzubringen. Über ihre Arbeit im Unterstützerkreis der NUK Winsstraße hat sie inzwischen viele Freundschaften geschlossen, unter anderem mit einer Gruppe von Freunden aus Damaskus – alle sind jung und kreativ. Da ist zum Beispiel der Literaturwissenschaftler Karam (27), die Tänzerin Saja (23) oder der Schauspieler und angehende Regisseur Majd (20). Und Laila (21), die Ballett tanzt, Kunst liebt und ab nächstem Jahr in Berlin studieren möchte.
Bisher wohnten die jungen Leute in einem Haus in der Greifswalder Straße. Weil nicht genügend Plätze in Notunterkünften zur Verfügung standen, gab das LAGeSo seit letztem Herbst auch Gutscheine an Geflüchtete ab, mit denen sie in privaten Hostels wohnen konnten. Jetzt, da neue Unterkünfte eröffnen und die Turnhallen nach und nach frei werden, wurden diese Hostel-Gutscheine aber wieder abgeschafft.
Ein Facebook-Aufruf mit durchschlagendem Erfolg
„Diese Leute müssen ins WGs“, dachte sich Nina, und startete kurzerhand einen Aufruf über Facebook. Mithilfe von Freunden wurden Fotos gemacht und jeder der Bewerber einzeln vorgestellt. Alle Beiträge wurden mit der Bitte gepostet, sie weiterzuteilen – mit durchschlagendem Erfolg. Bereits nach wenigen Tagen hatte der erste Bewerber ein Zimmer gefunden, einer der Beiträge wurde über 1000 Mal geteilt, die Unterstützerinnen bekamen hunderte Antworten und sogar Heiratsanträge für ihre Schützlinge. Im Podcast erzählen Nina und Laila von der Wohnungssuche:
Unterstützung dringend gesucht
Für die WG-Suche wird dringend noch Unterstützung gebraucht. Jeder der jungen Syrer soll einen Paten bekommen, der sein Berliner Netzwerk für die Suche zur Verfügung stellt, mit möglichen Vermietern und Mitbewohnern sprechen und bei der Bewältigung der Formalien helfen kann. Interessierte können sich per Mail an wohnung.nukwins@gmail.com bei der Koordinatorin Laura Dahm melden. Der nächste Workshop, bei dem alles Nötige für die Unterstützung erklärt wird, findet am 17. Juni statt. Alles rund um den Unterstützerkreis der NUK Winsstraße erfahrt Ihr auch über seine Facebook-Gruppe. Wer die neuen Prenzlauer Berger erstmal persönlich kennenlernen will, kann mittwochs ins Begegnungscafé in der Immanuelkirchstraße 1a kommen. Das sogenannte Meet ’n Eat ist inzwischen eine berlinweite Institution in der Flüchtlingsarbeit geworden. Dort treffen sich jede Woche um die 80 Anwohner, Geflüchtete und Ehrenamtliche zum gemeinsamen Kochen und Kennenlernen.
In dieser Woche haben wir uns mit den neuen und alten Unterkünften für Geflüchtete in Prenzlauer Berg beschäftigt. Unter anderem haben wir das Chaos um die Eröffnung der neuen Gemeinschaftsunterkunft in der Storkower Straße 118 beleuchtet. Außerdem zeigen wir die aktuellen Umzugspläne des Senats: Hier erfahrt ihr, welche Turnhallen wann frei werden und wohin die Bewohner umziehen sollen.
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