Weihnachtswunsch am Falkplatz: Ein neuer Baum

von Thomas Trappe 8. Dezember 2011

Die gefällte Kastanie soll ersetzt werden, „Freunde des Mauerparks“ sammeln dafür gerade Geld. Mit Erfolg. Die Aktion soll Modellcharakter haben. 

Etwas nass sind inzwischen die Kerzen auf dem Stumpf der abgesägten hundertjährigen Kastanie am Falkplatz. Seit drei Wochen stehen sie da und bekunden die Trauer vieler Anwohner, dass ihr geliebter Baum wegen Pilzbefalls vom Bezirksamt gefällt wurde. Doch dass die Kerzen nicht mehr brennen, muss nicht noch trauriger stimmen – immerhin gibt es endlich wieder Anlass zur Freude. Seit einigen Tagen sammelt der Verein „Freunde des Mauerparks“ im Internet Geld, damit schon im kommenden Jahr ein neuer Baum gepflanzt werden kann. Und das recht erfolgreich.

Organisiert wird die Sammelaktion vom Mauerparkfreund Alexander Puell, Partner ist dabei die Online-Spendenplattform betterplace.org, ein Berliner Unternehmen, über das groß angelegte Spendenaktionen online koordiniert werden können. Stand am heutigen Donnerstagabend, also zwei Tage nach Beginn der Sammelaktion: Elf Spender haben bereits 40 Prozent des nötigen Geldes gesammelt, es fehlen damit noch 585 Euro. 

 

Amt bereitet vor, Verein pflanzt

 

Ein Großspender ist der Bürgerverein Gleimviertel, der 200 Euro gab, so Alexander Puell. Sein Ziel sei es, „die Sache bis Weihnachten im Kasten zu haben“. Inzwischen hätten auch schon genügend Menschen angekündigt, zu spenden, entsprechende Aufforderungen sind seit Mittwoch am ganzen Falkplatz auch auf von Puell angebrachten Plakaten zu lesen.
Gekauft werden soll von dem Geld ein Baum mit einem Stammumfang von mindestens 35 Zentimetern.

Alexander Puell und sein Verein stehen inzwischen in engen Kontakt zum Bezirksamt, auch wenn wegen der vorangegangen Fäll-Aktion sicherlich kein freundschaftliches Verhältnis besteht. „Aber es bringt ja nichts zu jammern, jetzt geht es darum, einen neuen Baum zu pflanzen.“ Das Amt für Landschaftsplanung habe bereits zugesagt, die Kosten für die Pflanzvorbereitung zu übernehmen. Aufgabe des Vereins wäre neben der Pflanzung dann allerdings wohl auch die Pflege. Puell hofft, dass „die Anwohner nicht nur ihr Portmonee aufmachen, sondern dann auch bereit sind, sich regelmäßig um den Baum zu kümmern“. In dem Zusammenhang sei auch ein Gieß-Schichtdienst denkbar. 

 

Weitere Spendenaktionen sollen folgen

 

Was für ein Baum schließlich gepflanzt wird, ist im Übrigen alles andere als beschlossen. Alexander Puell und sein Verein setzen sich für eine Kastanie ein, das Amt habe aber andere Vorstellungen, deutete er an. Er wünscht sich nach Abschluss der Eurosammlung einen runden Tisch, an dem Anwohner, Verein und Amt gemeinsam und demokratisch über diese Frage sprechen können.

Die Spendenaktion ist dabei nicht nur ein Akt der Solidarität mit einem Baum, sondern ein Modellvorhaben, so Puell. Ähnliche, weit größere Spendenaktionen, würden im kommenden Jahr wohl auch für andere Vorhaben im Mauerpark gestartet, kündigte er an. „Ich denke, das ist prinzipiell ein guter Weg.“

 

 

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