Der Arnswalder Platz wird die Pflege seiner Anwohner brauchen, über deren Engagement wir in der vergangenen Woche berichteten. Denn dem Bezirk fehlt, mal wieder, das Geld, sagt jetzt Stadtrat Kirchner.
Die Pflege des Arnswalder Platzes haben nun die Bürger übernommen. Wie bereits in der vergangenen Woche angekündigt, haben sie am Samstag Laub gefegt und Hecken gestutzt. 20 Erwachsene und noch einmal so viele Kinder seien dabei gewesen, erzählt Mitorganisator Stefan Gehrke. Und das trotz fünf Grad Außentemperatur.
Hilfe ja, selbst Pflegen nein
Doch was hält das Bezirksamt von dieser Aktivität? Mittlerweile wurde auch diese Frage geklärt. „Ich stehe diesem Engagement der Bürger positiv gegenüber und das Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt unterstützt sie gern“, sagt Jens-Holger Kirchner (Grüne), Stadtrat für Stadtentwicklung in Pankow. Für den Fall, dass Ende des Jahres noch Geld in der Kasse für Ehrenamtliche sei, könnten eventuell sogar Arbeitsgeräte gesponsert werden.
Große Hoffnung, dass das Amt selbst in absehbarer Zeit die Pflege des Platzes übernehme könnte, macht er aber nicht: „Priorität haben Leistungen, die aufgrund gesetzlicher Verpflichtungen zu gewährleisten sind, wie etwa die Verkehrssicherheit auf öffentlichen Kinderspielplätzen, für Straßenbäume und Bäume in den vielen Anlagen“, sagt Kirchner. Um dafür zu sorgen, dass es darüber hinaus überall im Bezirk auch noch schön aussehe, fehle einfach das Geld.
Rohrbruch, Glasbruch, Froschbruch
Dabei ist es nicht so, als ob der Stadtrat die Baustellen des Arnswalder Platzes nicht ganz genau auf dem Plan hätte: Bei vier Lampen am Brunnen sei bereits sei 2010 das Glas zertrümmert und auf dem Spielplatz sei das Wasserspiel mit dem schönen Namen „Frosch“ sein langem kaputt. Hinzu kämen Risse in der Natursteinkuppel des Brunnens, die bei der großen Sanierung vor einigen Jahren nicht erneuert worden sei. 3000 Euro würde die Reparatur kosten – doch auch das Geld fehlt. Immerhin bei dem bestehenden Rohrbruch am Brunnen gebe es Aussicht auf Verbesserung. „Hier wird derzeit geprüft, ob die Firma Wall, die den Brunnen betreibt, diesen Schaden beheben kann.“
Alles in allem sieht es aber so aus, als ob der Arnswalder Platz in der nächsten Zeit auf die Hilfe und Pflege der Anwohner angewiesen sein wird. In diesem Jahr wollen sie noch einmal anrücken, um den Rest der Hecken zu schneiden und den Platz Winterfest zu machen. Darüber hinaus geht es nun an die Planung eines Kiezfestes.
Bei der Aktion am Samstag unterstützte das Bezirksamt die Ehrenamtlichen, indem er drei Container für Laub und Äste bereitstellte.
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