Kriminelle in Kellern

von Dominique Roth 9. August 2016

SOMMERPAUSENSONDERSENDUNG: Dreimal so viele Kellereinbrüche wie noch vor fünf Jahren wurden in Prenzlauer Berg erfasst. Unsere Infografiken zeigen, wie sich die Kriminalität bei uns entwickelt hat.

WIEDERHOLUNG vom 25. Mai 2016:

Der extremste Anstieg ist in den vergangenen Jahren bei den Keller- und Bodeneinbrüchen zu verzeichnen. Verglichen mit 2011 hat sich die Anzahl der erfassten Fälle 2015 fast vervierfacht. Besonders dramatisch sind die Sprünge von 2013 auf 2014 und von 2014 auf 2015, in denen jeweils in rund doppelt so viele Keller eingebrochen wie im Jahr zuvor. Die Häufigkeitszahl, also die Zahl der Delikte pro 100.000 Einwohner, hat sich ebenfalls deutlich erhöht. Ein Grund für den rasanten Anstieg: die Aufklärungsquote bei Kellereinbrüchen liegt konstant bei unter 10 Prozent.

Erfasste Fälle (rot) und Häufigkeitszahl (blau).

 Polizeistatistik für Prenzlauer Berg: Erfasste Fälle (rot) und Häufigkeitszahl* (blau)

 

Die Anzahl der Taschendiebstähle ist in den vergangenen fünf Jahren fast genauso in die Höhe geschnellt. Hier ist jedoch, gegenüber den Kellereinbrüchen, ein konstanter Anstieg über die Jahre hinweg zu verzeichnen. 2015 gab es mit knapp 900 erfassten Fällen fast dreimal so viele Delikte dieser Art wie noch 2010. Bei der Häufigkeitszahl fällt mindernd ins Gewicht, dass heutzutage rund 13.500 Menschen mehr in Prenzlauer Berg wohnen im Vergleich zu 2010. Die Aufklärungsquote ist hier noch niedriger als bei den Kellereinbrüchen, sie liegt bei unter 5 Prozent.

  Polizeistatistik für Prenzlauer Berg: Erfasste Fälle (rot) und Häufigkeitszahl* (blau)

 

Im Gegensatz zu Kellereinbrüchen und Taschendiebstählen ist die Anzahl der Ladendiebstähle über die vergangenen fünf Jahre hinweg nicht signifikant angestiegen.Zwar gibt es einen Anstieg von 2014 auf 2015 von immerhin rund 250 erfassten Fällen, aber von 2010 bis 2012 wurde stets in etwa genauso vielen Läden gestohlen wie im vergangenen Jahr, 2011 gar noch häufiger. Auch die hohe Aufklärungsquote von über 90 Prozent trägt wohl dazu bei, dass die Zahl dieser Delikte nicht ansteigt.

  Polizeistatistik für Prenzlauer Berg: Erfasste Fälle (rot) und Häufigkeitszahl* (blau)

 

Auch die Wohnungseinbrüche sind in Prenzlauer Berg im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen, wenn auch nur leicht. Blickt man jedoch auf die vergangenen fünf Jahre, ist hier kein Trend erkennbar. Die Zahl der Delikte schwankt vielmehr permanent zwischen 450 und 600 erfassten Fällen. Demzufolge ist auch die Häufigkeitszahl relativ stabil zwischen 300 und 400, nimmt tendenziell sogar ab. Und das, obwohl die Aufklärungsquote bei diesen Delikten bei lediglich 8,5 Prozent liegt.

  Polizeistatistik für Prenzlauer Berg: Erfasste Fälle (rot) und Häufigkeitszahl* (blau)

*Häufigkeitszahl: Die Häufigkeitszahl (HZ) berechnet sich aus der Zahl der erfassten Fälle, bezogen auf 100.000 Einwohner. Für die Berechnung der HZ wurde die Anzahl der im Ortsteil Prenzlauer Berg melderechtlich registrierten Einwohner zum Stichtag 30.06. des jeweiligen Jahres zugrunde gelegt.

 

IIm Schwerpunkt Kriminalität geht es in dieser Woche darum, wie gefährlich Prenzlauer Berg ist.

Welche Dimensionen Kriminalität in einigen Bereichen bereits angenommen hat, was Einbrüche für die Betroffenen für Folgen haben können und wie dreist die Diebe und Einbrecher inzwischen vorgehen, könnt Ihr hier nachlesen.

Wie man sich am besten gegen Taschendiebstahl, Fahrraddiebstahl und Wohnungseinbrüche schützt, steht hier.

 

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