Schon Ende dieses Jahres soll das Planungsverfahren des Mammut-Projekts beginnen. Offenbar haben sich Bezirk und Land annähern können.
Der Investor Kurt Krieger ist einen Schritt weiter mit seinem Plan, auf dem Gelände des ehemaligen Pankower Rangierbahnhofs ein Einkaufszentrum zu bauen. Krieger plant, neben zwei Möbelhäusern, einer Schule und einen Park auf der insgesamt 40 Hektar großen Fläche zwischen den S-Bahnhöfen Pankow und Heinersdorf zu errichten. Unterstützung bekam er bisher von der Mehrheit der Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV), der Senat lehnte das Projekt mit der Begründung ab, es passe nichts in Einzelhandelskonzept Berlins – jetzt scheinen sich Land und Bezirk angenähert haben. Jedenfalls legt das ein Beschluss der gerade tagenden Pankower BVV nahe.
In dem Beschluss werden Gespräche zwischen Bezirk, Senat und Investor erwähnt – dabei sind offenbar „Wege für ein Verfahren“ aufgezeigt worden, wie es heißt. Mit dem jetzt verabschiedeten Beschluss solle ein Zeichen gesetzt werden. Es „wird nunmehr der zügige Einstieg in die verbindliche Bauleitplanung gefordert, um dem weiteren Verfahren einen offiziellen Charakter zu geben“. Vor allem soll es schnell gehen. „Die BVV erachtet hierfür den Zeitraum bis zum Jahresende als ausreichend an und ersucht das Bezirksamt einen entsprechenden zeitlichen Ablaufplan vorzulegen und mit der Senatsverwaltung und dem Eigentümer abzustimmen.“
Pankower Zentrum stärken
Im avisierten Bebauungsplanverfahren soll laut Beschluss darauf geachtet werden, „dass eine städtebauliche Verbindungsachse zum bisherigen Pankower Hauptzentrum geführt wird“. Offenbar, um dem Senat das Argument zu nehmen, das neue Einkaufszentrum schade den Händlern der Umgebung, wird auch darauf gedrängt, zu untersuchen, „wie die bestehende Zentrenstruktur ergänzt und gestärkt werden kann“. Soll heißen: Der Einzelhandel in den umgebenden Ortsteilen, also auch Prenzlauer Berg, darf nicht kannibalisiert werden. Das Pankower Tor werde damit keine abgeschlossene Einheit, sondern füge sich in die städtebauliche Struktur der Umgebung, erklärte Roland Schröder (SPD), Vorsitzender des Ausschusses für Stadtentwicklung. Das sei entscheidend, um mit dem Senat eine Wellenlänge zu finden.
Eine große Rolle bei den Planungen spielt auch der umgebende ÖPNV. „Trotz der bereits vorhandenen guten verkehrlichen Anbindung“ sei „eine Verbesserung der Erreichbarkeit durch ein leistungsstarkes Verkehrsmittel“ nötig. Deshalb soll mit einer Kosten-Nutzen-Analyse dargestellt werden, wie sich das Mammut-Projekt auf die ÖPNV-Anbindungen auswirken würde – unter anderem auf die M2, die dann bis ins Quartierszentrum führen könnte.
2015 ist der Wunschtermin
Bei den Planungen ist „eine umfassende Bürgerbeteiligung über die gesetzlich vorgeschriebenen Instrumente hinaus“ geplant, wird betont. „Dabei werden Formen der Bürgerbeteiligung mit externer Unterstützung modellhaft entwickelt.“ 2015, so die Hoffnung Roland Schröders, könnte dann mit dem Bau des Pankower Tors begonnen werden.
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