Kurz vorm Zerfall

von Thomas Trappe 4. Mai 2012

Am Stadtbad bröckelt die Fassade. Auch an anderen Stellen ist die Bausubstanz labil. Für die Investorin steht fest, dass man schnell handeln muss.

Das Stadtbad in der Oderberger Straße befindet sich offenbar in einem desolaten Zustand. Das erklärte Barbara Jaeschke, Chefin des Stadtbad-Sanierers GLS Sprachenzentrum, auf Anfrage der Prenzlauer Berg Nachrichten. Zuvor wurde bekannt, dass am gestrigen Donnerstag ein Stück der Fassade abgebrochen ist. Grund, so Jaeschke, seien die schon seit Jahren auf die Bausubstanz einwirkenden Temperaturunterschiede und die mangelnde Durchlüftung des leerstehenden Hauses. Diese habe inzwischen nicht nur die Fassade, sondern auch weitere Teile des Hauses geschädigt – zum Beispiel den Keller.

Dieser, erklärte Jaeschke, sei enorm feucht. „Da kam seit zehn Jahren keine Luft rein.“ Schimmel gebe es allerdings noch nicht. Der Keller werde jetzt im Zuge der Sanierungsmaßnahmen ausgelüftet. Und auch bei der Fassade soll schnell reagiert werden. Die Bauarbeiten an ihr sollen vorgezogen werden; und nicht wie vorgesehen erst am Ende die Sanierung abschließen. Allgemein sei das Bad in einem schlechten Zustand.; eine viel längere Wartezeit hätte das Gebäude nach Meinung von Jaeschke wohl nicht verkraftet. „Es ist höchste Zeit, dass da was passiert.“

 

Zusätzlicher Bauzaun

 

Ein Statiker hat nach dem Fassadensturz zunächst das Gefahrenpotenzial geprüft, das von der Baustelle ausgeht, auch Experten vom Bezirksamt seien vor Ort gewesen. Man habe sich darauf geeinigt, dass die Baustelle jetzt mit einem zusätzlichen Bauzaun gesichert wird.

Am Zeitplan für die Bauarbeiten indes werde sich nichts ändern, so Barbara Jaeschke. Avisiert sei ein Jahr Planungszeit und drei Jahre Bauarbeiten. Gekauft wurde das Stadtbad vom Sprachenzentrum im vergangenen Dezember. Dort soll eine öffentliche Badeanstalt entstehen, gleichzeitig soll das Gebäude von Schülern der benachbarten GLS-Sprachschule genutzt werden.

 

 

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