Studie empfiehlt neue Parkzonen

von Juliane Schader 25. Januar 2012

Wenn es nach einer neuen Studie geht, sollen auch das Bötzowviertel, die Grüne Stadt sowie die Kieze um den Humann- und den Arnimplatz zu Parkzonen erklärt werden.

Die Parkzone in Prenzlauer Berg soll größer werden. Was seit längerem schon Anwohner etwa des bislang unbewirtschafteten Bötzowkiezes fordern, bestätigt nun auch eine Studie des Unternehmens LK Argus. Sie wurde am gestrigen Dienstag im Ausschuss für Verkehr und öffentliche Ordnung vorgestellt. Nach dem Gebiet südlich des S-Bahnrings und westlich der Greifswalder Straße soll demnach auch im Bötzowviertel und der Grünen Stadt sowie in den Kiezen um den Humann- und Arnimplatz die Parkraumbewirtschaftung eingeführt werden.

 

76 Prozent mehr Langzeitparker im südlichen Bötzowkiez

 

Basis für diese Forderung ist eine Analyse der derzeitigen Parksituation in den bestehenden Parkzonen und den angrenzenden Gebieten. Dort hat laut Studie nach Einführung der Bewirtschaftung der Parkdruck deutlich zugenommen, vor allem werktags tagsüber und am Wochenende. Im Bötzowviertel und der Grünen Stadt parken etwa zu dieser Zeit 12 Prozent mehr Autos als vorher. Die Zahl der parkenden Autos, die nicht aus dem Kiez kommen und länger als vier Stunden stehen, stieg im südlichen Bötzowkiez sogar um 76 Prozent. Alles Gründe, auch dort Parkzonen einzuführen.

Die Studie empfiehlt, eine Bewirtschaftung von Montag bis Samstag, jeweils von 9 bis 22 Uhr zu wählen. Für Parker, die keinen Anwohnerausweis haben, soll eine Gebühr von einem Euro pro Stunde fällig werden. In Folge der Ausweitung der Parkzone soll der Belegungsgrad in den betroffenen Gebieten von derzeit 95 bis 100 Prozent auf durchschnittlich 80 Prozent sinken.

 

Neue Parkzonen sollen über eine halbe Millionen Euro Gewinn erwirtschaften

 

Als Kosten für die Ausweitung kalkuliert Argus einmalig mit 132.000 Euro für Verkehrsschilder und die Information der Anwohner. Hinzu kommen jährlich 306.000 Euro für die Anschaffung von 340 Parkscheinautomaten, wenn man deren Lebens- und Abschreibungsdauer auf zehn Jahre anlegt. Für die Parkraumüberwachung werden noch einmal 3,3 Millionen Euro pro Jahr berechnet. Im Gegenzug sollen jährlich 1,6 Millionen Euro durch Parkscheine und 2,5 Millionen Euro durch Verwarnungen und Bußgelder in die Kassen fließen. Gerade letztere hatten sich in den bereits bestehenden Parkzonen als gut gehende Einnahmequelle erwiesen, während die gezogenen Parkscheine finanziell bislang eher ein Flopp waren. Insgesamt geht die Studie davon aus, dass die Erweiterung der Parkzone 570.000 Euro Überschuss erwirtschaftet.

Soweit die Theorie. Bevor es an die Umsetzung geht, müssen aber erstmal Ausschuss, Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und Bezirksamt dieser Empfehlung folgen. „Vom BVV-Beschluss bis zum Start der Überwachung rechne ich dann noch einmal mit mindestens einem Jahr Dauer“, meint Torsten Kühne (CDU), Pankows Stadtrat für öffentliche Ordnung. In diesem Jahr sei daher nicht mehr mit neuen Parkzonen zu rechnen.

 

 

 

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