Praktikanten arbeiten beim Guggenheim weniger für kein Geld

von Juliane Schader 20. Oktober 2011

Das Guggenheim dementiert: Acht Monate Vollzeitpraktikum soll es im BMW Guggenheim Lab nicht geben. Eine Bezahlung von kürzer arbeitenden Praktikanten aber auch nicht.

Erst waren es die Ferien, dann die Schließung des BMW Guggenheim Labs in New York, die die Mitarbeiter der Pressestelle des New Yorker Guggenheim Museums in Anspruch nahmen. Nun gibt es aber doch noch eine Stellungnahme zu den unbezahlten Praktikanten, über die die Prenzlauer Berg Nachrichten in der vergangenen Woche berichteten.

In einer Ausschreibung wurden kulturinteressierte, organisationsbegabte und mehrsprachige Studenten gesucht, die für acht Monate ohne Bezahlung für die temporäre Kunsthalle arbeiten sollten, die im Frühjahr nächsten Jahres im Pfefferberg gastiert. Alles ein Missverständnis, schreibt nun Sprecherin Tina Vaz. Die Ausschreibung sei ohne Überprüfung oder Zustimmung aus New York erfolgt.

 

Bezahlung in Credit Points statt in Euro

 

Vielmehr sei man noch dabei, auszuarbeiten, in wie weit Praktikanten überhaupt beim Lab in Berlin zum Einsatz kommen sollten, so Vaz. Bezahlen könne man zwar wirklich nichts. Daher sollten die Praktika aber auch nur halbtags sein und sich gut in Studiengänge wie Architektur, Stadtplanung oder Kulturmanagement einfügen. Da plane man gerade noch. Wenn es schon kein Geld gibt, dann doch wenigstens Credit Points, könnte man Vaz‘ Ausführungen wohl zusammenfassen. Alle Studenten, die sich auf die bereits verbreitete Ausschreibung bewürben, würden übrigens die gleichen Informationen erhalten und demnach vertröstet, meint Vaz.

Acht Monate unbezahlte Vollzeitarbeit im Namen der brotlosen Kunst wird es also nicht geben. Eine, wenn auch nur kleine, Aufwandsentschädigung aber auch nicht. Als befriedigende Antwort auf die Frage, wie ernst es das Lab eigentlich mit seinen Gedanken zum Thema soziale Verantwortung meint, kann dieser Nachtrag aus New York demnach nicht gelten.

 

 

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