Exzessive Wodka-Besäufnisse, etliche Morde und ein bisschen Goethe – dies und mehr hat das kulturelle Leben in Prenzlauer Berg diese Woche zu bieten.
„Matka“, das heißt auf Deutsch: „Mutter“. Um eine solche geht es naturgemäß in dem gleichnamigem Stück des polnischen Malers, Dramatikers und Philosophen Stanislaw Ignacy Witkiewicz (1885-1939). Um eine, die permanent Wodka säuft und sich aufregt – am meisten über ihren Sohn. „Matka“ sei „ein geschmackloses Stück in zwei Akten mit einem Epilog“, heißt es im Untertitel des 1924 entstandenen Werkes; Regisseur Hendrik Mannes bringt es jetzt in einer Koproduktion des Warschauer „Teatr Malabar Hotel“ mit Lindenfels Westflügel Leipzig auf die Schaubuden-Bühne. Ein „Schauspiel mit Objekten“ hat er um die gefährlich brodelnde Mutter-Sohn-Beziehung geschaffen, bei dem, neben echten Schauspielern, auch Puppen mitspielen. Gesprochen wird bei dieser Berlinpremiere übrigens polnisch, mit deutschen Untertiteln.
„Matka“ in der Schaubude, Greifswalder Straße 81-84. Vorstellungen am 30. September und 1. Oktober, jeweils um 20 Uhr. Karten zu 10,50 bzw. 7 Euro unter 030-423 43 14 oder ticket@schaubude-berlin.de, weitere Infos unter www.schaubude-berlin.de
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Er war einer der meist gespielten deutschen Dramatiker in Ost und West, sein „Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ bescherte ihm einen Welterfolg: Peter Hacks (1928-2003), umstrittener sozialistischer Klassizist und Goethe-Jünger, schrieb aber auch etliche Essays und Aufsätze, Gedichte, Erzählungen, ja sogar Kinderbücher. Cox Habbema, Intendantin der nach ihr benannten Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft in der Mühlhauser Straße, hat eine Auswahl aus diesem vielseitigen Werk getroffen und dazu ein musikalisch-literarisches Programm auf die Beine gestellt, bei dem das „Swing Trio Berlin“ und die Sängerin Ruth Hohmann Jazz-Standards und Hacks-Vertonungen zu Gehör bringen.
„Hacks‘ Fülle des Lebens“, am Dienstag, den 4. Oktober um 19.30 Uhr in der „Habbema – Bühne der Peter-Hacks-Gesellschaft“, Mühlhauser Straße 6. Hofgebäude Ecke Prenzlauer Allee. Karten zu 15/10 Euro sind an der Abendkasse erhältlich, Reservierungen möglich unter 030-23809128 oder kontakt@peter-hacks-gesellschaft.de. Weitere Informationen hier.
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Tatort Wabe: Im Kulturzentrum in der Danziger Straße 101 wird am Mittwoch, den 5. Oktober, gemordet, abgemurkst und um die Ecke gebracht was das Zeug hält. „Mörder, Monstren, Mutationen“, unter diesem anheimelnden Titel wird sich bei der „Langen Wabe-Kriminacht“ bestimmt so manches Nackenhaar sträuben, die Krimiautoren Stephan Hähnel, Steffen Mohr, Claudia Puhlfürst, Wolfgang Schüler und Bernd-Udo Schwenzfeier wollen mit ihren Werken für einen hohen Gruselfaktor sorgen. Damit sich die Gänsehaut zwischendurch auch wieder ein wenig glättet, gibt es Musik dazu, und zwar von der Jazz-Rock-Blues-Band Malibu Gordes.
Mittwoch, 5. Oktober um 20 Uhr in der Wabe, Danziger Straße 101. Karten kosten 8/5 Euro, Bestellungen werden am Veranstaltungstag bis 18 Uhr per Mail oder Telefon aufgenommen unter info@wabe-berlin.de oder 030-90295 3850, weitere Details hier.