Zehn Jahre lang befand sich die Mieterberatung Prenzlauer Berg direkt am Helmholtzplatz. Nun musste sie umziehen – weil die Miete steigen sollte.
Die Räume der Mieterberatung in der Lettestraße sind verwaist. Nur ein weißer Zettel an der Eingangstür ist geblieben, auf dem die lieben Mieterinnen und Mieter gebeten werden, sich zu den gewohnten Sprechzeiten am neuen Standort in der Prenzlauer Allee/Ecke Stubbenkammerstraße einzufinden. „Unser Mietvertrag ist ausgelaufen, und die neuen Konditionen, die man uns angeboten hat, waren für uns nicht tragbar“, sagt Sylvia Hoehne-Killewald, Geschäftsführerin der Mieterberatung. Die Einrichtung, die dafür geschaffen wurde, Mieter in den Sanierungsgebieten in eben solchen Fällen zu beraten, wurde somit selbst verdrängt.
Zehn Jahre lang befand sich die mit Sanierungsgeldern des Senats finanzierte Beratungsstelle direkt am Helmholtzplatz. „Der neue Hauseigentümer wollte von uns nicht nur eine höhere Miete, sondern auch einen neuen Vertrag über zehn Jahr abschließen“, erzählt Hoehne-Killewald. „Das kam für uns nicht in Frage, daher mussten wir umziehen.“
Noch drei bis vier Jahre, dann ist Schluss
Die Mieterberatung ist an die Sanierungsgebiete gebunden. Die Wins- und die Bötzowstraße wurden schon in diesem Jahr aus der Sanierung entlassen, Helmholtz- und Teutoburger Platz werden 2012 folgen. „Da wir auch eine Nachberatung sicherstellen wollen, wird unser Angebot wohl noch drei bis vier Jahre erhalten bleiben“, sagt die Geschäftsführerin. Danach sei aber Schluss. Ein Umzug habe sich somit noch gelohnt; ein zehnjähriger Mietvertrag am Helmholtzplatz dagegen nicht.
Untergekommen ist man nun in einer Gewerbefläche an der Prenzlauer Allee, wo die Mieten noch günstiger sind, und die schon lange leer stand. Der neue Vermieter habe kein Problem damit gehabt, sich eine Mieterberatung ins Haus zu holen; die anliegenden Mieter seien sogar alle begeistert, meint Hoehne-Killewald. Die Räumlichkeiten seien etwa so groß wie die alten, jedoch nicht so schön und dunkler. Aber darum gehe es ja nicht: „Wir wollen beraten. Und der Bedarf daran steigt.“
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