Das eigene Leben möglichst umweltbewusst zu gestalten, ist gar nicht einfach. Wir haben Tipps zusammengestellt, wie ihr in Prenzlauer Berg einen Beitrag leisten könnt – auch im Lockdown.
Dies ist ein Text aus unserer Reihe
„Umweltschutz & Nachhaltigkeit“
Wir waren eigentlich auf einem guten Weg: Vor anderthalb Jahren rief der Bezirk Pankow den Klimanotstand aus, ein Mehrwegbecher-System hielt Einzug in die Cafés und im Helmholtzkiez öffnete der erste Unverpackt-Laden im Kiez. Wir sammelten 12 „grüne Ideen“ für Prenzlauer Berg.
Doch mit der Pandemie änderte sich auch das Konsumverhalten der Menschen (notgedrungen) wieder: Aus Hygieneschutzgründen bieten viele Gastronomen nur noch Pappbecher an, durch die Schließung des Einzelhandels sind die Online-Bestellungen und mit ihnen der Berg aus Verpackungsmüll ins Unermessliche gestiegen – und die Bürgersteige sind mit benutzten Einmalmasken gepflastert. Aber Corona ist kein Grund, das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu vergessen! Mit folgenden Ideen lässt sich ganz einfach etwas dazu beitragen.
Urbane Minigärten
Der Frühling kommt und es wird wieder grün. Doch nicht überall im Prenzlauer Berg gibt es Grünflächen. Wie wäre es, wenn ihr selbst etwas anpflanzt?So habt ihr nicht nur Blumen oder Kräuter vor Ort, sondern helft auch den Bienen. Denn sie sind wichtig für das Ökosystem, da sie für die Bestäubung von Pflanzen verantwortlich sind. Doch viele von ihnen sind durch Lebensraumverlust und Nahrungsmangel bedroht. Die Grüne Liga Berlin erklärt, wie ihr eure Fensterbank oder euren Balkon zu urbanen Minigärten machen und bienenfreundlich gestalten könnt.
Putzmittel selbst herstellen
Auf Erdöl basierende Tenside, Konservierungsstoffe, Mikroplastik: Viele herkömmliche Putzmittel enthalten Stoffe, die sowohl der Umwelt als auch der Gesundheit schaden. Doch Putzmittel selbst machen hat viele Vorteile. Denn die Inhaltsstoffe sind meist weniger aggressiv als die in gekauften Reinigern und zusätzlich biologisch abbaubar. Darüber hinaus spart ihr eine Menge Plastikmüll, wenn ihr beim Einkauf der Hausmittel Glas- oder Papierverpackungen kauft. Mit einfachen Hausmitteln wie Natron, Soda, Essigessenz, Zitronensäure und Kernseife lassen sich ohne viel Aufwand die verschiedensten Putzmittel herstellen. Anleitungen gibt es bei Youtube.
Aus alt mach neu
Doch es müssen nicht nur Dinge neu hergestellt werden. Alte Zeitungen und Magazine können oft wunderbar als Geschenkpapier weiterverwendet werden. Gläser können einfach für Vorräte benutzt werden. Wer noch noch Anregungen sucht, der findet vielleicht Ideen beim Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg. Jeden Dienstag bietet das Zentrum einen Upcycling-Workshop für Eltern und Kinder online an. Beim Upcycling lernen alle gemeinsam über den bewussten und fairen Umgang mit Rohstoffen und diversen Materialien. Und aus alten Verpackungen, Holz oder Stoff entstehen neue Gegenstände, Spielzeuge und Kunstwerke.
Nicht alles muss in den Müll
Von der zu engen Hose bis zum alten Schrank: Auch wenn euch Kleidung nicht mehr passt oder ihr neue Möbel gekauft habt, können andere Menschen die alten vielleicht brauchen. Anstatt Dinge wegzuschmeißen, könnt ihr diese verkaufen, verschenken oder im Textilhafen der Berliner Stadtmission spenden. Braucht ihr dagegen selbst etwas Neues, dann schaut doch nach, ob ihr nicht selbst auch etwas bei einer Tauschbörse findet.
Lokal einkaufen
Wer dort nichts gefunden hat, muss nicht gleich Sachen online bestellen. Von der Kastanienalle über die Schivelbeiner Straße bis zum Kollwitzplatz gibt es zahlreiche Läden, die oft auch einen Online-Shop haben und Sachen mit einem Lastenrad ausliefern Abholung vor Ort anbieten. So spart ihr Verpackungsmaterial, die Transportwege sind kürzer und ihr unterstützt lokale Unternehmen. Und wer bei seinem Wocheneinkauf Verpackungsmüll sparen möchte, kann im Unverpackt-Laden „Der Sache wegen“ in der Lychener Straße einkaufen.
Zusammenhänge verstehen
Aber warum solltet ihr nachhaltig leben und zum Umweltschutz beitragen? Was hat dies mit dem Klimawandel zu tun? Es gibt zahlreiche Onlineangebote, die die Zusammenhänge erklären. So hat der WDR den Instagram-Kanal @klima.neutral erstellt, der die Klimakrise einfach erklärt.
Nachhaltiges Ehrenamt
Wem das zu trocken ist, der findet jede Menge praktische Informationen bei den verschiedenen Natur- und Umweltschutzverbänden im Prenzlauer Berg. Sie bieten nicht nur viele praktische Infos sondern auch zahlreiche Onlineseminare. Darüber hinaus könnt ihr euch dort sogar ehrenamtlich engagieren und mit anderen Interessierten austauschen. So entwickeln junge Menschen bis 27 Jahre bei der BUNDjugend Berlin gemeinsam Projekte zu Themen wie Klimawanndel, Ressourcennutzug oder Konsum, um damit die Gesellschaft, Politiker*innen und Entscheidungsträger*innen aufzuklären. Bei der Grünen Liga Berlin können Mitglieder beispielsweise den Ökomarkt am Kollwitzplatz unterstützen oder Umweltbbildungsprojekte und kostenlose Beratungen zur Begrünung von Hinterhöfen und Freiflächen in der Stadt fördern.
Titelbild: Yulia Khlebnikova
