SEV

SEV und Parkverbot

von Julia Schmitz 7. April 2019

S-Bahn-Nutzer müssen sich ab 8. April auf Schienenersatzverkehr einstellen und auch Autofahrer müssen flexibel sein: Die Grellstraße und Storkower Straße sind temporär nur teilweise zum Parken freigegeben.


SEV – drei Buchstaben, die so manchem Berliner den Tag verhageln können, bedeuten sie doch oft längere Fahrtzeiten und wenig Platz in den überfüllten Ersatzbussen. Wer zwischen Montag, 8. April und Montag, 20. Mai die Ringbahn nutzen möchte, muss wohl oder übel auf den Schienenersatzverkehr ausweichen: Die S-Bahn erneuert in diesem Zeitraum die Gleise auf dem Streckenabschnitt zwischen Gesundbrunnen und Landsberger Allee.

Vom 8. April bis einschließlich Montag, 15. April ist der Teil zwischen S Schönhauser Allee und S Greifswalder Straße an der Reihe. Um das schnelle Durchkommen der Ersatzbusse zu gewährleisten, wird auf der Grellstraße und der Storkower Straße eine temporäre Busspur für den Schienenersatzverkehr eingerichtet. Bereits seit dem 1. April sind deshalb die Parkbuchten am Straßenrand für Autofahrer gesperrt, auf der Grellstraße ist nur eine Spur für den normalen Verkehr freigegeben – und das wird bis zum Ende der Bauarbeiten auch so bleiben.

 

SEV

Der SEV bekommt eine eigene Fahrspur, Parkplätze müssen dafür weichen / Foto: Julia Schmitz

 

Alternativen gibt es für die Autofahrer kaum, wie in vielen Stadtteilen Berlins herrscht auch in Prenzlauer Berg Parkplatzmangel. „Es gibt teilweise keinen einzigen Parkplatz mehr und viele alte und behinderte Menschen sind gezwungen, hunderte von Metern entfernt von ihrer Wohnung zu parken“, schreibt uns ein Anwohner aus der Grellstraße.

Doch das Austauschen von Gleisen, Weichen und Signalanlagen auf einer Gesamtstrecke von 7,5 Kilometern, für das die S-Bahn rund neun Millionen Euro investiert, sei dringend nötig, heißt es seitens der Deutschen Bahn. Zuletzt war die Strecke in den 80er Jahren erneuert worden.

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3 Kommentare

Stefan Berger 9. April 2019 at 19:30

Tja, da hat man sich ja schön was überlegt und sich ganz offensichtlich völlig verplant. Die Busse nutzen die Busspur gar nicht. Es ist auch gar nicht notwendig, da es in großen Teilen gar keinen Stau gibt. Die Busspur hätte nur an den Kreuzungen Greifswalder Straße und Prenzlauer Allee Sinn gemacht und nicht auf der gesamten Strecke. In der Folge ignorieren viele Autofahrer die Busspur und beparken sie. Konsequenzen? Keine. Strafzettel? Hallo? Wir sind in Berlin?! Abschleppen? Wozu das denn? Man sollte sich vielleicht mal entscheiden: entweder ist es eine Busspur und sie wird entsprechend genutzt. Dann sollten die parkenden Autos auch verwarnt und abgeschleppt werden. Oder man erkennt den Quatsch ganz schnell als das was es ist: unsinniger Aktionismus. In der Storkower Straße fehlen mal eben locker 800 Parkplätze. Für nichts und wieder nichts. Aus meiner Sicht ist die Busspur einfach nicht verhältnismäßig.

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Johannes 28. April 2019 at 16:59

Wenn die ganzen Autos weg sind, dann sieht man endlich mal wie breit die Straße ist und wieviel Platz die parkenden Blechkisten verbraucht haben… „Alte und Behinderte Menschen sind gezwungen hunderte Meter entfert von ihrer Wohnung zu parken“. Mir kommen gleich die Tränen. Gerade Ältere und Behinderte Menschen brauchen gute Öffis und sind die am meisten von den Autos bedrohte Gruppe.

Dieses Radfahrerparadies sollte einfach so belassen werden. Punkt. Dann fahren die Menschen endlich Fahrrad und die ganzen Abgase und der Lärm sind weniger. Ich bin sicher einige Anwohner sind auch zufriedener mit der jetzigen Situation.

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K. 2. Mai 2019 at 17:13

Leider sind die vielen alten und behinderten Menschen in der Grellstraße inzwischen so verzweifelt, dass sie ihre Autos konsequent auf dem Gehweg parken müssen. Und das Ordnungsamt schaut weg. Pech für die anderen alten und behinderten Menschen, die so doof sind, den Gehweg nutzen zu wollen.

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