Café

Neu in Prenzlauer Berg: Unser Café-Test

von Julia Schmitz 12. April 2019

Es ist ein ständiges Kommen und Gehen in Prenzlauer Berg, vor allem in der Gastronomie. Wir versuchen den Überblick zu behalten und haben drei Cafés ausprobiert, die in den letzten Monaten eröffnet wurden.


„War da nicht vor kurzem noch…?“ Spaziert man durch Prenzlauer Berg, kann man die rasante Veränderung des Stadtteils mit eigenen Augen sehen: Wo gestern noch ein Laden für Schnickschnack war, wird heute Kaffee angeboten, nicht selten wird ein Café durch ein anderes Café ersetzt, ohne dass man auf den ersten Blick den Unterschied merkt. Doch im vergangenen Jahr schloss so manche alteingesessene Institution, teilweise nach über 20 Jahren, ihre Türen – welche das sind, haben wir für euch in diesem Text gesammelt.

„Wenn ihr die ganzen Schließungen auflistet, müsst ihr aber auch mal die Neuzugänge vorstellen!“, bat uns ein Mitglied unserer Facebook-Nachbarschaftsgruppe. Also gut, es ist einen Versuch wert! Aus dem Getümmel der Neueröffnungen haben wir drei Cafés herausgefischt und diese auf Herz und Nieren, also Ambiente, Service und Angebot überprüft.

 

Die Kaffee.Bar auf der Stargarder Straße

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Kaffee.Bar

Gegenüber vom Star-Platz auf der Stargarder Straße befindet sich seit kurzem die Kaffee.Bar: Ein weitläufiger Raum mit offen gelegten Backsteinwänden und viel Licht. Auf mit blauem Samt bezogenen Stühlen sitzt man hier an marmornen Bistro-Tischen mit einem Hauch Pariser Flair und wird – eine Seltenheit in den „Coffee Shops“ unserer Zeit – auch am Tisch bedient. Es gibt eine umfangreiche Auswahl an Frühstücksangeboten, warme und kalte Gerichte für die Mittagszeit sowie Kuchen für den Nachmittag – und natürlich Kaffee in allen Variationen. Aus der Karte sticht der „Filterkaffee V60“ hervor, der per Handfilter aufgegossen wird und dessen Zubereitung etwas Zeit in Anspruch nimmt, erklärt mir die freundlich zurückhaltende Bedienung.

Ambiente: hell, freundlich, schlicht.
Auswahl:
verschiedene Kaffeesorten, Frühstückskarte (z.B. Bircher-Müsli, Smoothie-Bowl), Mittagstisch (z.B. Gnocchi, Käseplatte), Kuchen (z.B. Bananenbrot)
Preise: hoch // Espresso 2 €, Cappuccino 3 €, Bircher-Müsli 6,50 €
Geschmack: Der Cappuccino ist angenehm cremig und das Bircher-Müsli ein süßes Gedicht.
Service: zurückhaltend freundlich, Bedienung am Tisch
Adresse & Öffnungszeiten: Stargarder Straße 55a, 1047 Berlin // Geöffnet Montag-Freitag 7.30-19 Uhr, Sa/So 9-19 Uhr

 

Café

Das Café Tilda in der Raumerstraße

Café Tilda

Bis 2018 hatte das St. Oberholz eine seiner „Außenstellen“ in dem kleinen Raum auf der – hah! – Raumerstraße, seit dem Auszug heißt das Café Tilda. Was das Interieur angeht, hat sich nicht viel geändert: Die Wände sind in einem matten Schwarz gestrichen, hinter der Theke zeigen goldene Lettern die Preise für die Heißgetränke an. Man sitzt auf Holzbänken oder Hockern, auf den Tischen bieten pinke Tulpen und bunte Magazine einen hübschen Kontrast zu dem dunklen Grundton. Durch die Fenster kann man das Treiben auf dem Helmholtzplatz beobachten. Mein Kaffee wird mir in einem kleinen Porzellanbecher mit einem Glas Wasser und einem einzelnen Popcorn auf einem Holzbrett serviert.

Ambiente: schlicht, aber gemütlich
Auswahl:
verschiedene Kaffeesorten, Croissants und Bircher-Müsli, hausgemachte Kuchen und deftige, belegte Stullen (z.B. mit warmem Kichererbsen-Salat, Ras el-Hanout und Süßkartoffel-Creme)
Preise: mittel // Espresso 1,60 €, Cappuccino 2,60 €, Eggs Benedict 7,50 €, belegte Stullen ab 6,50 €
Geschmack: Der Cappuccino ist stark, aber angenehm milchig.
Service: freundlich, Selbstbedienung
Adresse & Öffnungszeiten: Raumerstraße 7, 10437 Berlin // Geöffnet Di-Fr 8-18 Uhr, Sa-So 9.30-18 Uhr

 

Café

Café Naschpunkt in der Schivelbeiner Straße

Naschpunkt

Es riecht noch nach Farbe in dem hellen Raum auf der Ecke Schivelbeiner und Seelower Straße: Als wir zum Café-Test im Naschpunkt ankommen, hat der Laden gerade ein paar Tage geöffnet. Das sieht man und auch wieder nicht, denn dass hier viel Liebe in die Frage der Einrichtung und – bei einem Café nicht unwichtig – in die Zubereitung der Kaffee- und Kuchenspezialitäten gesteckt wurde, merkt man sofort. Alte Schulstühle und eine dem Berliner Grau entgegen wirkende bunt gemusterte Gardine gruppieren sich entlang der großen Fenster, in der Kuchentheke buhlen Kuchen und Torten um Aufmerksamkeit, eine attraktiver als die andere. Dass die silbernen Bistro-Tische nicht so richtig zum Rest passen und die Akustik Gespräche am eigenen Tisch unmöglich macht, sobald mehrere Menschen im Café sitzen, verzeiht man dem Naschpunkt aber. Denn was nicht ist, kann ja noch werden.

Ambiente: mit Liebe eingerichtet, aber noch „im Werden“
Auswahl: umfangreiche Auswahl an Frühstück (ab 3,90 €), auch in der gluten- oder laktosefreien Variante; Angebote für die Mittagszeit, z.B. Suppen (4,90 €), Salate (ab 5,90 €), Quiche und Wraps; verschiedene Kuchen
Preise: eher hoch // Espresso 1,90 €, Cappuccino 2,60 €, Kuchen 3,90 €
Geschmack: Der Cappuccino ist angenehm cremig und die getestete Baiser-Torte ebenfalls zu empfehlen.
Service: sehr freundlich
Adresse & Öffnungszeiten: Schivelbeiner Straße 10, 10439 Berlin // Geöffnet Mo-So 9-18 Uhr

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