Ungestörtes Stöbern in fremden Wohnungen, der möglicherweise erste Vorkaufsrechtsfall Pankows und die letzte Party bei Dr Pong: Das sind unsere Themen der Woche.
Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser,
Auch wenn das neue Jahr schon fast zwei Wochen zählt, möchten wir euch noch ein tolles 2019 wünschen! Und das neue Jahr ist mit guten Nachrichten gestartet für die Mieterinnen und Mieter in der Gleimstraße 56: Die Immobilie könnte der erste Pankower Fall für das Vorkaufsrecht werden (Mitte und Neukölln sicherten sich gerade 260 Wohnungen). In der Paul-Robeson-Straße 17 hat es zuletzt nicht geklappt, der Bezirk hat stattdessen eine Abwendungsvereinbarung mit der Käuferin unterzeichnet.
Doch betrachten wir Wohnen mal aus einer anderen Perspektive: Bei einer Zimmerreise kann man nach Herzenslust in anderer Leute Wohnung stöbern und sich inspirieren lassen. Das sind unsere Themen der Woche:
- Verreisen, ohne die eigene Stadt, gar den eigenen Bezirk zu verlassen – sogenannte Zimmerreisen machen es möglich. Warum macht man das? Wir sind im Selbstversuch in Prenzlauer Berg verreist.
- Gleimstraße 56: Widerspruch abgelehnt: Der Bezirk Pankow will sein bezirkliches Vorkaufsrecht nutzen. Statt an einen Investor, soll das Wohnhaus an die landeseigene Gesobau gehen.
Was war sonst noch los?
- Dr Pong macht zu: Am Wochenende stieg die letzte Partie in der legendären Tischtennis-Kneipe in der Eberswalder Straße.
- „LSD“ in der Volksbühne: Leander Haußmann inszeniert „Haußmanns Staatsicherheitstheater“ an der Volksbühne. Wie viel Prenzlauer Berg steckt darin?
Kurz & Knapp
- Update aus der Paul-Robeson-Str. 17: Nach langem Bangen unterzeichnete der Bezirk nun eine Abwendungsvereinbarung mit der Käuferin der 28 Wohneinheiten und zwei Gewerbeeinheiten der Immobilie am Arnimplatz – zur Nutzung des Vorkaufsrechts kam es jedoch nicht. Die Käuferin verzichte laut Bezirk nun u.a. auf mietsteigernde Modernisierungsmaßnahmen. Zum besseren Verständnis empfehlen wir: Unser 1×1 der Behördensprache
- Neue Notübernachtung: Die Kältehilfe Pankow eröffnete Anfang Januar eine neue Notübernachtung mit 100 Schlafplätzen in der Storkower Straße 133a. Dort finden Obdachlose ein warmes Bett, eine heiße Dusche und eine warme Mahlzeit.
- Weihnachtsbäume werden abgeholt: In Prenzlauer Berg am vergangenen Freitag, 11. Januar sowie eine Woche später: Freitag, den 18. Januar 2019.
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Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Es tut sich was: In der einst größten Privatbrauerei Berlin, der Bötzow-Brauerei an der Prenzlauer Allee. Es gebe einen neuen Mieter, aber der Umbau verzögere sich bis 2022, schreibt die Morgenpost und verrät: Es sollen auch ein öffentliches Schwimmbad mit Wellnessbereich sowie ein Biergarten entstehen.
- Hier fährt nichts mehr durch: Der Gleimtunnel ist seit dieser Woche wieder ganz für Autos gesperrt. Was dahinter steckt, hat die Morgenpostrecherchiert.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Schockstarre zwingt Räuber in die Flucht: Am 5. Januar versuchte ein Unbekannter mit einem Messer eine Tankstelle in der Prenzlauer Allee zu überfallen. Doch der 19 Jahre alte Angestellte war vor Angst wie gelähmt – der Räuber flüchtete.
- Fußgängerin bei Verkehrsunfall schwer verletzt: In der Michelangelostraße überquerte eine 83-jährige Fußgängerin am Dienstag die Fahrbahn und wurde durch ein herannahendes Auto schwer verletzt.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Club-und-Läden-Sterben: Wie die Jahre zuvor, schlossen auch 2018 wieder zahlreiche Berliner Bars, Läden, Clubs und Kulturstätten. Auch darunter: der Bassy-Cowboy-Club in Prenzlauer Berg und das Café Niesen. Der rbb hat alle relevanten Schließungen in der Stadt zusammengetragen.
- Bezirk sichert sich 260 Wohnungen: Hunderte Mieter in Wedding und Neukölln können aufatmen: Die Bezirke Neukölln und Mitte erwarben ihre Wohnungen durch das Vorkaufsrecht, den kürzeren zog die dänische Pensionskasse PFA, berichtet der Tagesspiegel.
Termine und Tipps:
- Dienstag, 15. Januar: Lange Nacht des Menschenrechts-Films im Kino der Kulturbrauerei, 19 Uhr geht es los. Im Anschluss gibt es Gespräche mit den Regisseuren, der Eintritt ist frei.
- Dienstag, 15. Januar: Mit „Jaul live“ ist Jazz am Helmholtzplatz zu Gast im Theater unterm Dach. 20 Uhr geht es los.
Das habt ihr vielleicht verpasst:
- Nahverkehr: Was tun gegen das allmorgendliche Kuscheln in M10, U2 und Ring-Bahn? Im Nahverkehrsplan des Senats verstecken sich jede Menge Lösungsvorschläge für Prenzlauer Berg.
- Tischtennis: Tischtennis-Fans müssen derzeit auf die beliebten Platten am Stadtplatz Marie verzichten. Wann sie wiederkommen? Das Bezirksamt macht klar: Das kann dauern.
Zitat der Woche
„Es ist völlig surreal für mich, Euch nach all diesen Jahren zu sagen, dass dies das Ende ist – aber es ist wahr“, schreibt Dr Pong-Betreiber Oliver Miller zu den letzen beiden Veranstaltungen auf Facebook.
Doch jedem Ende wohnt ein Anfang inne, wie man so schön sagt. In diesem Sinne, wünschen wir euch einen fabulösen Start in die neue Woche!
Eure Victoria Scherff und die ganze Redaktion