In dieser Woche fragen wir, wie es mit den Fahrrad-Projekten des Bezirks vorangeht, besuchen einen Mieter, der gegen Luxus-Sanierungen kämpft, und haben uns angehört, was die Bezirksverordneten in Sachen Schulen und Spielplätze planen.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir wollen ja so gern: fit bleiben und dabei die Umwelt schonen, schon am Morgen sportlich in die Pedale treten und uns die Stadt auf zwei Rädern erschließen. Fahrrad fahren kann so schön sein! Aber in Prenzlauer Berg kostet es oft Nerven und kann sogar gefährlich werden. Dabei hat der Bezirk doch die große Verkehrswende versprochen. Mit der geht es aber nur schleppend voran, zeigt unser
Thema der Woche: Wie steht’s ums Radfahren?
- Stand der Dinge: In der Erich-Weinert-Straße wird asphaltiert, mit den Parklets an der Schönhauser Allee wird’s hingegen (erst mal) nix.
- Fahrbahnmarkierer gesucht: Jetzt trifft der Fachkräftemangel auch Prenzlauer Bergs Radfahrer.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
- Steigende Mieten: Die Deutsche Wohnen hat große Pläne für die Grellstraße. Die Mieterinnen und Mieter fürchten teure Sanierungen und Luxus-Neubauten. Vor allem ein Mann gibt sich kämpferisch.
- Schule und spielen: Ein Schulneubau, wo bislang Beachvolleyballer spielten, und Ideen für neuen Spielplatz-Spaß: Die Pankower Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hatte die ganz jungen Einwohner im Blick.
Kurz & Knapp
- Deutliche Worte: Pankows Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) hat bei der Pankower BVV wortgewaltig Position gegen die AfD bezogen. Anlass war eine 55 Fragen starke Anfrage der AfD an das Bezirksamt zum Thema „Linksextremismus in Pankow”. Die Rede gibt es hier zum Nachlesen.
- Spazieren: Der nächste Kiezspaziergang mit Bezirksbürgermeister Sören Benn findet am Samstag statt. Dietrich Vigaß wird unter dem Titel „Der Friedhof St. Marien und St. Nicolai im Prenzlauer Berg” durch die Bezirksgeschichte führen.
- Pieksen, bitte: Wie wär’s mal wieder mit Blutspende? In Prenzlauer Berg ist zum Beispiel am Mittwoch, den 24.10., Gelegenheit dazu.
- Sprechstunde: Der Bezirksstadtrat für Umwelt und öffentliche Ordnung, Daniel Krüger (für AfD), lädt am Donnerstag, 25.10., zu einer Bürgersprechstunde ein. Um Anmeldung wird gebeten.
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Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Streit um den Mauerpark: Musik oder Lärm? Schon länger gibt es Konflikte um das lebhafte Treiben im Park. Jetzt hat Bezirksbürgermeister Sören Benn vorgeschlagen, „Lärminseln“ für die Musiker einzurichten, schreibt die Berliner Morgenpost.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Überfall im Mauerpark: In der Nacht auf Sonntag haben Unbekannte einen Passanten überfallen. Der 18-Jährige war kurz vor ein Uhr mit einem gleichaltrigen Freund im Mauerpark unterwegs. Dann kam eine Gruppe von bis zu zehn Personen auf die beiden zu. Ein Mann aus der Gruppe schlug dem jungen Mann die Geldbörse aus der Hand. Es entstand ein Handgemenge, aus dem sich die 18-Jährigen dank des Eingreifens von Zeugen lösen konnten. Leicht verletzt riefen sie die Polizei, die Täter flüchteten mit der Beute.
- Einbruch missglückt: Drei Männer wurden in der Nacht auf Samstag bei einem Einbruch in einen Transporter erwischt. Zeugen beobachteten, wie die Männer gegen 0.30 Uhr die Scheibe eines VW-Transporters in der Schneeglöckchenstraße einschlugen. Das Trio hatte es auf Werkzeuge und Baumaschinen in dem Wagen abgesehen. Die Zeugen alarmierten die Polizei, die die Männer noch am Tatort festnahm.
- Spätkauf überfallen: Vergangenen Freitag haben zwei Männer einen Spätkauf in der Danziger Straße überfallen. Die Maskierten betraten kurz nach zwei Uhr in der Nacht das Geschäft, bedrohten den Verkäufer mit Messern und forderten Geld, was der 22-Jährige ihnen gab. Anschließend ging einer der Täter hinter den Verkaufstresen und nahm weiteres Geld aus der Kasse. Das Duo flüchtete mit der Beute in Richtung Prenzlauer Allee. Der Überfallene blieb unverletzt.
- Mordfall: Nach dem gewaltsamen Tod der 30-jährigen Melanie R. im Mai in Pankow hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Mörder erhoben, wie die Berliner Zeitung berichtet.
- Zweckentfremdung: Berlin will mit einem Gesetz illegale Ferienwohnungen verhindern. Ein Problem besteht jedoch darin, die Menschen hinter den Wohnungsangeboten zu finden, schreibt die taz. Diese Erfahrung macht gerade der Bezirk Pankow.
- Flüchtlinge: Die drei Ostbezirke in Berlin verfügen zusammen über fast 50 Prozent aller Plätze für Flüchtlinge in Berliner Gemeinschaftsunterkünften. Wie der Tagesspiegel schreibt, wünschen sie sich jetzt mehr Hilfe vom Senat.
- Ziemlich eng hier: rbb24 zeigt, wie dicht die Berliner Kieze besiedelt sind. Ziemlich weit oben: der Helmholtzplatz.
- Sonntag, 21.10.: Stand-Up auf der Theaterbühne des Ballhaus Ost: „The Bitter End“ erzählt, wie das Leben einer Frau langsam, aber sicher aus den Fugen gerät.
- Mittwoch, 24.10.: Nach seinem Erstling „Er ist wieder da“ legt Timur Vernes mit „Die Hungrigen und die Satten“ eine Gesellschaftssatire zur Flüchtlingskrise nach. Im Pfefferberg Theater stellt er seinen neuen Roman vor.
Das habt ihr vielleicht verpasst:
- Die Not der Straßenbäume: Die anhaltende Trockenheit bringt Straßenbäume in Lebensgefahr, warnt ein Experte. Jungbäume sind ganz besonders gefährdet. Wässern dringend erwünscht!
- Flirt-Supermarkt: Neues aus der Winsstraße – die Baugenehmigung für den geplanten Wohnblock ist erteilt, der Edeka-Markt schließt voraussichtlich Ende Februar 2019.
- Kunst mit Leerstand: An der Schönhauser Allee 187 verdeckte ein Kunstwerk bis vor kurzem mehrere Fenster. Stehen in dem Haus etwa Wohnungen leer? Der Bezirk leitet ein Amtsverfahren ein.
- Namensstreit: Der Bezirk würde den Jahn-Sportpark gerne umbenennen. Dafür sieht der Senat jedoch keinen Anlass. Möglicherweise zeichnet sich jetzt ein Kompromiss ab.
Zitat der Woche:
„Die AfD ist eine Bedrohung für die meisten Menschen in diesem Land, in dieser Stadt und diesem Bezirk.”
Pankows Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) warnte in der jüngsten BVV ausführlich und mit deutlichen Worten vor der rechtsnationalen Ideologie der Partei. Dabei nahm er auch Bezug auf die „Unteilbar”-Demonstration vom vergangenen Wochenende, bei der über 240 000 Menschen gegen Rechts in Berlin auf die Straße gegangen sind. Ich war auch da, und so banal es klingen mag: Diese dicke Ladung positiver und weltoffener Energie tat einfach richtig gut.
Seid nett zueinander! Eine schöne Zeit wünschen