Eine Party für einsame Herzen, flirten an der Frischetheke und Tipps fürs erste Treffen: In dieser Woche hat sich bei uns alles ums Kennenlernen gedreht. Was sonst noch los war, lest ihr hier.
Liebe Leserinnen und Leser,
„ausgetindert“ – das Wort ist auf Postern zu lesen, mit denen die Tanzflächen der berühmt-berüchtigten „Fisch sucht Fahrrad“-Party dekoriert sind. Ja, es stimmt, Tinder schreibt nicht nur Erfolgsgeschichten. Es gibt furchterregende Berichte von Tinder-Dates, die sich beim ersten gemeinsamen Treffen als Wutbürger erweisen. Oder die zwei Minuten nach der ersten Begegnung das Weite suchen – durch das Klofenster. Da ist es doch beruhigend, dass Partnersuchende in Prenzlauer Berg tatsächlich auch noch analog Menschen kennenlernen: zum Beispiel im Edeka in der Winsstraße oder im Biergarten im Prater. Ob allerdings eine Single-Party der richtige Ort ist, um den Menschen fürs Leben zu finden? Wir haben es ausprobiert – und sind nicht überzeugt.
Thema der Woche: Flirten in Prenzlauer Berg
- Prenz sucht Prenzessin: Sind Single-Partys so schlimm wie ihr Ruf? Wir haben uns in die „gut organisierte Dating-Hölle„ im Frannz Club gewagt.
- Flirten an der Frischetheke: Der beste Ort für die Balz in Prenzlauer Berg ist eurer Meinung nach der Supermarkt.
- Tipps fürs erste Date: Ihr habt das Kennenlernen gemeistert. Aber wo geht’s hin beim ersten Treffen? Wir haben ein paar Ideen.
Und was war sonst los in Prenzlauer Berg?
- Keine Entwarnung beim Milieuschutz: Warum der Vorkauf in der Gleimstraße 56 ein glücklicher Einzelfall bleiben könnte.
Kurz & Knapp
- Baumfällungen: Bis Ende September werden in Prenzlauer Berg mehrere bereits abgestorbene Bäume gefällt. Betroffen sind unter anderem acht Birken in der Greifswalder Straße sowie insgesamt zehn Bäume der Arten Pappel, Birke und Götterbaum im Ernst-Thälmann-Park.
- Umfrage: Der ADFC ruft gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium dazu auf, die Fahrradfreundlichkeit im Kiez zu bewerten. Ob Pankow da so gut abschneidet? Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn (Grüne) rührt trotzdem die Werbetrommel. Die Umfrage geht bis zum 30. November.
- Zweitgrößter Bezirk: Berlins flächenmäßig größter Bezirk ist nach Angaben des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg Treptow-Köpenick mit 16 773 Hektar, darauf folgt schon Pankow mit 10 322 Hektar. Kleinster Bezirk ist mit 2 040 Hektar Friedrichshain-Kreuzberg.
Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Spielplatz: Pankows Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) sagte dem Tagesspiegel, wer ein Problem mit Kinderlärm hat, möge doch wegziehen. Hintergründe sind die Vorfälle am Arnimplatz. Dass sich die Taten aber möglicherweise gar nicht gegen Kinder, sondern ihre Eltern richten, vermutete eine Kriminalpsychologin in unserem Interview.
- Kiezgeschichte: Wie eine Brandschutzmauer zum Kunstwerk wird: Der Tagesspiegel über ein ungewöhnliches Wandbild im Hinterhof des ältesten Wohnhauses in Prenzlauer Berg.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Beleidigung: In der Nacht auf Dienstag hat ein 19-Jähriger in der Schönhauser Allee einen Türsteher angezeigt, weil dieser ihn fremdenfeindlich beleidigt haben soll. Der 37-Jährige Türsteher zeigte wiederum den 19-Jährigen wegen Verleumdung an.
- Großeinsatz: Am vergangenen Freitag wurde die Berufsschule in der Driesener Straße von der Polizei geräumt. Wie der Tagesspiegel berichtet, hatte ein Zeuge zwei bewaffnete Jugendliche gesehen und die Polizei alarmiert. Diese rückte mit einem Großaufgebot an und evakuierte 115 Schüler und acht Lehrer. Spezialkräfte durchsuchten die Schule und fanden die beiden Schüler im Alter von 16 und 17 Jahren. Einer von ihnen soll eine Softairwaffe und ein Messer bei sich getragen haben.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Verdrängung: Vor dem Wohngipfel der Bundesregierung sprechen sich Berliner Landespolitiker in der Berliner Zeitung für einen stärkeren Schutz der Mieter aus.
- Rechte Eltern: Diese Autorin der Berliner Morgenpost schickt ihren Sohn auf eine Privatschule in Pankow, damit er nicht mit Kindern von AfD-Wählern in einem Klassenzimmer sitzt.
- Bevölkerungswachstum: Berlin ist immer noch beliebt. Aber im vergangenen Jahr zogen deutlich weniger Menschen in die Hauptstadt als in den Jahren davor, schreibt der Tagesspiegel.
Neu im Kiez:
Termine und Tipps:
- 22.9. und 23.9. Binge-Watching muss nicht immer nur auf dem heimischen Sofa sein: Das Filmtheater am Friedrichshain zeigt an zwei Tagen die preisgekrönte TV-Serie „Babylon Berlin„ über das pulsierende und gefährliche Berlin der 1920er Jahre.
- 23.9. Musik für die Turmsanierung: Beim Benefizkonzert zugunsten des Glockenturms des Stadtklosters Segen wird Schuberts Winterreise vom Ensemble Ad hoc zu hören sein.
- 25.9. Eine amerikanische Schriftstellerin, die in die DDR-Geschichte eintaucht: Isabel Fargo Cole liest in der Heinrich-Böll-Bibliothek aus ihrem Roman „Die grüne Grenze“.
Das habt ihr vielleicht verpasst:
- Zoff um den Mauerpark: Anwohner beschweren sich über Straßenmusiker und Party-Touristen, unbebaute Flächen in Prenzlauer Berg sollen als Standorte für Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF) geprüft werden und Pankows Politiker wünschen sich eine Online-Tauschbörse für Kitaplätze: Was noch in der BVV los war, lest ihr hier.
Zitat der Woche:
„…die Prenzlberger [wissen] in der Regel ganz gut Bescheid über das Lebensgefühl in anderen Teilen Deutschlands. Deshalb sind die meisten von ihnen ja hergezogen.“
schreibt Katja Berlin in der Berliner Zeitung zu dem Vorwurf, die Menschen in Prenzlauer Berg wüssten nicht, was außerhalb ihres Dunstkreises vor sich geht.
Jetzt könnte man natürlich bemängeln, dass es nicht „Prenzlberger“, sondern Prenzlauer Berger (und Bergerinnen) heißt. Manchmal sind wir eben gern mit uns selbst beschäftigt.
Was auch immer ihr macht, ob ihr euch über die Grenzen Prenzlauer Bergs hinauswagt oder es euch im Kiez gemütlich macht: Wir wünschen euch viel Spaß.
1 Kommentar
[…] So flirtet der Prenzlauer Berg – Wir haben uns in die „ gut organisierte Dating-Hölle. […]