Wie viel Prenzlauer Berg passt zwischen zwei Buchdeckel? In unserem Schwerpunkt drehte sich diese Woche alles rund um Literatur. Was sonst noch in den Kiezen geschah – wir haben es zusammengefasst.
Liebe Leserinnen und Leser!
wann habt ihr zum letzten Mal Prenzlauer Berg gelesen? Also ich meine jetzt nicht die Prenzlauer Berg Nachrichten – sondern Geschichten aus und über unseren geliebten Stadtteil? Bei der Recherche für meine Schwerpunktwoche über Literatur, die ich als passionierter Bücherwurm übernehmen durfte, bin ich auf erstaunlich viele Romane gestoßen, in denen good old Prenzlberg die Hauptrolle spielt.
Thema der Woche: Literatur aus und über Prenzlauer Berg
- Mit spitzer Feder geschrieben: Manche Autoren lassen kein gutes Haar an Prenzlauer Berg – doch bei aller Kritik am Verlauf der Geschichte und wie diese den Stadtteil in Mitleidenschaft gezogen hat (hat hier jemand das G-Wort gesagt?) sind sie sich doch einig: Prenzlauer Berg bietet eine fabelhafte Kulisse für Romane jeglicher Couleur. Ich stelle euch sieben Bücher vor.
- Die Angst wirft mit Konfetti um sich: Jahrelang litt Franziska Seyboldt unter Angst- und Panikattacken, traute sich kaum, mit der U-Bahn ins Büro zu fahren. Nun hat sie ein Buch über ihre Erlebnisse geschrieben: Ich habe mit der Wahl-Prenzlauer Bergerin ein Gespräch über Kontrollwut, Verhaltenstherapie und thailändische Straßenhunde geführt.
- Podcast: Was hat Prenzlaur Berg mit Literatur zu tun und welchen Kiez-Schmöker solltet Ihr Euch in diesen Sommerferien mit in die Hängematte nehmen? Im Podcast erzähle ich, was das Thema so spannend macht.
- Literaturorte in Prenzlauer Berg: Wo finden regelmäßig Lesungen statt, welche ansässigen Theater inszenieren Literatur und wo kann man sich am besten mit neuen oder gebrauchten Büchern eindecken? Unsere Übersichtskarte der „Literaturorte in Prenzlauer Berg“ verrät es euch!
Kurz und knapp:
- „Pankow – ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche“: Das Jugendamt Pankow startet eine Bezirkskampagne und ruft alle Pankower Fachkräfte auf, in ihrer Einrichtung, ihrem Verein, ihrer Institution oder ihrer Organisation Schutzkonzepte gegen sexuelle Gewalt zu initiieren und zu entwickeln.
- Migrant*innen für den Integrationsbeirat in Pankow gesucht: Wer in Pankow lebt, aus dem Ausland kommt und sich integrationspolitisch engagieren möchte, kann sich jetzt online für eine Mitarbeit in dem ehrenamtlich agierenden Gremium bewerben.
- Neubau einer Grundschule: Anfang Juli 2018 beginnen die Bauarbeiten für die neue 3-zügige Grundschule auf dem Parkplatz Conrad-Blenkle-Straße/ Ecke Cotheniusstraße in Prenzlauer Berg – es ist der erste vollständige Neubau einer Schule im Bezirk Pankow seit Mitte der 90er Jahre.
- Die Kunst der Kritik, Kritik als Kunst: Du bist Autor*in, Journalist*in, Akademiker*in oder einfach nur interessiert an Lyrik und Lyrikkritik? Das im Prenzlauer Berg ansässige Haus für Poesie sucht Menschen, die ab dem Herbst an mehreren Blockseminaren rund um die neu gegründete „Akademie für Lyrikkritik“ teilnehmen möchten.
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Die beste Facebook-Gruppe aller Zeiten ist die Prenzlauer Berg Nachbarschaft – beitreten, Nachbarn kennenlernen, Bescheid wissen!
Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Jahn-Sportpark soll umbenannt werden: Friedrich Ludwig Jahn soll ein bekennender Antisemit gewesen sein, heißt es – nun fordert der Bezirk Pankow den Berliner Senat auf, den gleichnamigen Sportpark an der Eberswalder Straße umzubenennen, schreibt die Berliner Zeitung.
- „Bremer Höhe“ mit Brandenburger Friedenspreis ausgezeichnet: Die Wohnungsbaugesellschaft „Bremer Höhe“, der u.a. 49 Häuser zwischen Schönhauser Allee und Pappelallee gehören, wird in diesem Jahr mit dem Brandenburger Friedenspreis ausgezeichnet – weil sie sich für bezahlbaren Wohnraum einsetzt, schreibt der Tagesspiegel.
- „Strassenfeger“ vor dem Aus: 24 Jahre lang wurde die Zeitung, die in der Storkower Straße entwickelt wurde, von Obdachlosen in der ganzen Stadt verkauft. Nun stimmte die Mehrheit der Mitglieder des Trägervereins für die Einstellung der Publikation, lesen wir in der Berliner Morgenpost.
- Brillensprechstunde für Obdachlose: Im Café Treffpunkt in der Kuglerstraße, einem Projekt der Heilsarmee, wird es ab sofort eine Brillensprechstunde für Obdachlose und Bedürftige geben, heißt es in der Berliner Woche.
Kriminelles und Unschönes aus dem Kiez:
- Versuchtes Tötungsdelikt in der S-Bahn: Am Samstagmorgen gerieten zwei Männer und eine Frau kurz vor 6 Uhr in einem S-Bahnzug der Linie S41 zwischen den Bahnhöfen Prenzlauer Allee und Greifswalder Straße in einen Streit mit einem bislang unbekannten Mann, in deren Verlauf der Unbekannte die beiden Männer im Alter von 19 und 21 Jahren mit einem bis jetzt unbekannten Stichwerkzeug attackierte.
- Verdächtiger Gegenstand in der Tram: In der Kniprodestraße in Prenzlauer Berg wurde am Donnerstagmorgen ein „verdächtiger Gegenstand“ entdeckt, die Polizei sperrte daraufhin die Gegend weiträumig, berichtet die B.Z.
Diese Berliner Themen sind wichtig für uns:
- Städtische Kitas müssen Plätze melden: Bevor es in die Sommerferien geht, hätten viele Eltern in ganz Berlin gerne die Zusage für einen Kita-Platz – doch es fehlen hunderte. Das Jugendamt hat nun die städtischen Kitas dazu aufgefordert, ihre freien Plätze zu nennen. Normalerweise vergeben sie diese direkt an die Eltern, weiß der rbb.
- Mein Freund der Baum: Berlin ist eine grüne Stadt – doch in den letzten Jahren wurden mehr Bäume gefällt als neue gepflanzt. Auffällig ist das z.B. in der Stahlheimer Straße in Prenzlauer Berg, wo bei der letzten Fäll-Aktion ganze 24 Bäume ihr Leben lassen mussten, heißt es beim rbb.
Termine und Tipps:
- 23./24. Juni: Derzeit wird in Berlin beim MakeCity Festival über „Architektur und Andersmachen“ diskutiert – passend dazu findet am kommenden Wochenende der „Tag der Architektur“ statt. Mit dabei sind auch zahlreiche Projekte und Büros in Prenzlauer Berg, u.a. der Friedhof in der Heinrich-Roller-Straße, der zu einem Park umgestaltet wurde.
- 24. Juni: Berlin ist bekannt für seine zahlreichen verschachtelten Hinterhöfe – und in denen kann man ausgezeichnete Hofflohmärkte veranstalten! Am Sonntag könnt ihr in ganz Prenzlauer Berg hinter die Hoftüren schauen und Schätze stöbern. Wo, das verrät euch diese Karte.
- 25. Juni: „Benn trifft Gysi“ – Bezirksbürgermeister Sören Benn trifft den Pankower Politiker Gregor Gysi (beide Die Linke) zum Gespräch, u.a. über die Frage, welche Möglichkeiten die Linke als Opposition auf Parlamentsebene hat.
- 26.-30. Juni: Theater, Film, Performance und Workshops aller Art – das Theater unterm Dach ist Austragungsort der Werkschau Jugendtheater.
- 28. Juni: Wie erleben Kinder aus aller Welt in der Erinnerung ihre große Reise in das neue Land, in dem sie jetzt leben? Und wie kann man auch schwierige Erfahrungen erzählbar machen und würdigen? In der Bibliothek am Wasserturm werden die Ergebnisse des Kunstprojektes von Kindern der Willkommensklasse 1 der Grundschule am Teutoburger Platz gezeigt.
- 28. Juni: Die Energiegewinner eG lädt zur „Zukunftsmusik“ in den Kinosaal des Zeiss-Großplanetariums zum Thema: „Bürgerenergie 2030 – Werden wir alle Selbstversorger?“ ein. Mit Vorträgen und Diskussionsbeiträgen soll die zukünftige Bedeutung der Energie aus Bürgerhand aus politischer, wissenschaftlicher und genossenschaftlicher Perspektive thematisiert werden.
Das habt Ihr vielleicht verpasst:
- Stadt neu denken: „Die Stadt braucht wieder mehr Durchmischung“, findet die Prenzlauer Bergerin Francesca Ferguson. Warum sie deshalb ein Festival „für Architektur und Andersmachen“ ins Leben gerufen hat, hat sie im Interview erzählt.
- Ein Schulplatz an der Sonne: Fast alle Sechstklässler bekommen einen Platz an – meist an einer gewünschten – weiterführenden Schule im Bezirk. Weil es überall eng wird, könnte schon bald in Containern unterrichtet werden.
- Happy End für Weinliebhaber: Nach der Vertreibung vom Kollwitzmarkt hat der legendäre Weinstand eine neue Heimat in Prenzlauer Berg gefunden.
Zitat der Woche:
„Nein, dazu habe ich nicht die geringste Lust. Erstens habe ich das nun schon ein paar Mal gemacht, mit Rezensenten und Rundfunkkollegen, zweitens und vor allem ist Ihre Meinung in Ihrem Blog, auf den ich beim Googeln gestoßen bin, derart unangenehm und dilletantisch, dass ich nicht wüsste, wozu die Zeit vertun.“
antwortete mir ein Autor – dessen Namen ich nicht verraten werde – auf eine Anfrage nach einem Interview im Rahmen eines Kiez-Spaziergangs. Ich freue mich, meinem Lebenslauf nun endlich „Dilletantin“ hinzufügen zu können!
Und nun sagt mal: Wie habt ihr es eigentlich mit der Literatur? Gibt es weitere Bücher, Orte oder Personen, die ich mir unbedingt durchlesen, anschauen oder vorstellen lassen muss? In diesem Sinne ziehe ich mich jetzt wieder zwischen meine farblich sortierten Bücherstapel zurück und schwelge in Geschichten…
Euch allen ein entspanntes und erholsames Wochenende!
Eure Julia Schmitz und die ganze Redaktion