Ja, ist es. Und nein, es kann nicht weg! Wir widmen der Prenzlauer Berger Künstlerszene einen Wochenschwerpunkt: Es geht um Kiezlegenden, alteingesessene Instanzen, Gesangstalente und ein frisch gegründetes Festival.
Liebe Mitglieder und AbonnentInnen!
Es gibt sie noch, die Künstler von Prenzlauer Berg. Ob Kiezlegenden, alteingesessenes Theater, Gesangstalente oder frisch gegründetes Festival – wir widmen der Prenzlauer Berger Künstlerszene in dieser Woche das:
Schwerpunktthema: Kunst und Kultur
- Trotz Horrormieten und Kultursterben: Es gibt sie noch, die Künstler von Prenzlauer Berg. Der artspring 2018 macht sie mit einer Ausstellung im Museum Pankow und 250 offenen Ateliers sichtbar.
- Die Schaubude in der Greifswalder Straße wird 25 Jahre alt und hat so Einiges erlebt: Die Annäherung von Ost und West, existenziell schwierige Jahre, radikale Neuerungen im Figuren- und Objekttheater. Fünf Tage lang wird jetzt mit einem Jubiläumskonzert gefeiert.
- Das Mauerpark-Karaoke geht ins zehnte Jahr: Zum Saisonstart winkte eine Geduldsprobe namens „waiting for city permits“. Karaoke-Legende Joe Hatchiban expandiert derweil nach London.
- Bolschewistische Kurkapelle. Was soll das? Prenzlauer Berg hat ein „politisches Eingreiforchester“ – und das schon seit 32 Jahren! Was das ist? Haben wir für Euch herausgefunden.
- Besuch in der Partnerstadt Ashkelon: Pankow hat eine Partnerstadt in Israel: Ashkelon hat rund 135 000 Einwohner und liegt im Südwesten Israels. Von 13. bis 16. Mai war Bezirksbürgermeister Sören Benn (Linke) mit einer Delegation in Ashkelon zu Besuch.
- Tag der offenen Musikschultür: Am 26. Mai ist in der Musikschule Béla Bartók Tag der offenen Tür.
- Filmreihe „Revolution“: Von Mai bis November zeigt das Lichtblick-Kino in Kooperation mit dem Museum Pankow und der Volkshochschule die Filmreihe „Revolution! – Gesellschaft und Politik im Umbruch. Die Vorführungen werden von ExpertInnen und Zeitzeugengesprächen begleitet. Der Eintritt ist frei, aber man muss sich über die Volkshochschule anmelden. Alle Infos gibt es hier.
Unsere Fundstücke für Prenzlauer Berg:
- Fleisch und Geschichte: Für viele BerlinerInnen waren die „goldenen“ Zwanziger doch eher grau, schreibt die Berliner Zeitung. Tausende warteten zum Beispiel auf „minderwertiges“ Fleisch zu günstigeren Preisen am Zentralen Vieh- und Schlachthof in Prenzlauer Berg.
- Tschüss, Prenzlauer Berg: Mit Ai Weiwei verliert der Stadtteil wohl bald einen seiner berühmtesten Bewohner, schreibt der Tagesspiegel.
- Kita-Wahnsinn: „Wir melden uns“ – oder auch nicht. In einem Tagebuch der Kita-Suche erzählt eine junge Mutter bei rbb24 von einem Kennenlernabend in einer Prenzlauer Berger Kita.
- Autobrände am Kollwitzplatz: Ein apokalyptischer Anblick bot sich in dieser Woche in der Kollwitzstraße. Dort wurden in der Nacht zum Montag drei Autos angezündet, das Feuer griff auf 14 Fahrzeuge über und zerstörte einige völlig. Die Polizei hat zwei Tatverdächtige festgenommen.
- Mordkommission sucht Zeugen: Am 3. Mai wurde die 84-jährige Maria Müller leblos in ihrer Wohnung in der Wichertstraße aufgefunden. Sie starb durch Gewalteinwirkung gegen Kopf und Oberkörper. Die Polizei bittet die Bevölkerung um Mithilfe bei der Aufklärung.
- Motorradfahrer schwer verletzt: Bei einem Verkehrsunfall auf der Wisbyer Straße wurde ein 23-jähriger Hondafahrer am Freitagabend schwer verletzt. Ein 40-jähriger Autofahrer ohne Führerschein, der aus der Gudvanger Straße abbog, hatte den Mann übersehen.
- Kein Platz für Erstklässler: Wer kommt eigentlich noch auf die wahnsinnige Idee, in Berlin Kinder in die Welt setzen zu wollen? Nach der verzweifelten Suche auf einen Kita- folgt nämlich schon bald die verzweifelte Suche nach einem Schulplatz. In Pankow wurde gerade jedes zehnte Erstklässler-Kind für das kommende Schuljahr abgelehnt, schreibt die Berliner Zeitung.
- Nichtschwimmerquote: Immer mehr Kinder in Berlin können schwimmen, berichtet der Tagesspiegel. Pankow steht im Bezirksvergleich gut da, hier liegt die Nichtschwimmerquote zu Beginn der dritten Klasse bei 35 Prozent. Im Vergleich zu 2015 hat sich die Zahl aber verschlechtert.
- Seltsame Straßenschilder: Die Straßenschilder in Berlin sind nicht einheitlich. Das ist der Morgenpost aufgefallen. Oftmals unterscheiden sich sogar die Schilder ein und derselben Straße, beispielsweise der Prenzlauer Berger Bötzowstraße.
Termine und Tipps:
- Freitag,18. Mai: Im Zeiss-Großplanetarium startet das interdisziplinäre Kunstprojekt „DOME – unser Verhältnis zum Kosmos„. Das Programm ist eine Mischung aus Ausstellung, Filmreihe, Konzerten und Vorträgen.
- Sonnabend und Sonntag, 19./20. Mai: Die letzten beiden Chancen, sich das Jubiläumskonzert zum 25. Geburtstag der Schaubude anzuschauen.
- Dienstag, 22. Mai: Die Prenzlauer Berger Lyrik-Legende Bert Papenfuß liest im Rahmen der neuen WOSTOK-Lesereihe im ausland in der Lychener Straße.
- Donnerstag, 24. Mai: Im Dock11 wird die Tanzperformance „HEIMATFRONT – das Desaster lässt grüßen“ wieder aufgenommen – es handelt sich um eine selbstkritische Auseinandersetzung mit dem europäischen Lebensstil.
Das habt Ihr vielleicht verpasst:
- Spießrutenlauf durch Prenzlauer Berg: Alle reden von der Verkehrswende: es tönt von Fahrradstraßen, kostenlosem ÖPNV, Diesel-Verbot. Aber denkt eigentlich auch mal jemand an die Fußgänger?
- Wein auf Wein, lass es sein: Der Marktleiter vom Kollwitzmarkt kündigt dem legendären Weinhändler, weil dessen Kunden zu besoffen sind. Dann treffen beide unerwartet bei Wein und Kippe aufeinander. Ein emotionaler Kieztermin.
- „Wir arbeiten eigentlich für die Renditen der Menschen, die in der Umgebung Wohnungen besitzen.“
Das sagt Julia Brodauf und spricht ein spezifisches Künstler-Dilemma an: Mit ihrer Arbeit tragen sie zur Gentrifizierung bei, die ihnen dann das Leben schwer macht. Um die Künstlerszene im Kiez sichtbar zu machen und die Ateliers zu schützen, organisiert sie mit ihrem Künstlerkollegen Jan Gottschalk das artspring-Festival.
Und ich muss jetzt schnell los nach Brandenburg. Über das lange Pfingstwochenende feiert ein Freund dort Geburtstag – auf dem Ponyhof!
Möge das Leben auch Euch wie ein solcher vorkommen! Eine gute Zeit wünscht Euch
Eure Kristina Auer und die ganze Redaktion