In Pankows Schlaglöchern ist Platz für fünf Millionen Euro

von Juliane Schader 19. Januar 2011

Weniger, aber dafür gravierendere Schäden, so lautet ein erstes Fazit der Winterschäden von Bezirksstadtrat Kirchner. Der Senat erwägt, noch einmal zusätzliches Geld für den Straßenbau locker zu machen.

Wenn der Schnee schmilzt, hat das den großen Vorteil, dass man endlich wieder ohne stundenlanges Schneeschaufeln aus der Parklücke kommt. Und den Nachteil, dass man auf der Straße die Schlaglöcher besser erkennt.

Jemand, der da genau hinsieht, ist der Pankower Stadtrat für öffentliche Ordnung Jens Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen). „In diesem Winter verzeichnen wir bislang weniger Schäden als im vergangenen, dafür sind die bemerkten umso gravierender“, sagt er. Das Sonderprogramm des Senats, das im vorigen Jahr allein für Pankow 2,7 Millionen Euro zusätzlich zur Sanierung von Straßen zur Verfügung gestellt habe, zeige demnach Wirkung. „Wir könnten aber locker noch einmal 5 Millionen zusätzlich allein zur Beseitigung der Schlaglöcher auf den Straßen des Bezirks gebrauchen.“

Am stärksten von Winterschäden betroffen sind in diesem Jahr laut Kirchner die Straßen im Norden des Bezirks. „In Prenzlauer Berg sieht es verhältnismäßig gut aus, da dort die meisten Straßen erst in den letzten Jahren neu gemacht wurden.“ Auch die Radwege, deren Erhalt über ein weiteres Sonderprogramm des Senats finanziert würde, seien in einem guten Zustand. Nur die Gehwege blieben ein Sorgenkind. „Da ist die Lage aussichtslos, aber in unserer Auto-fixierten Gesellschaft fließt das Geld halt zunächst in den Erhalt von Straßen.“

 

Senat will angeblich noch einmal 40 Millionen Euro in Straßenbau investieren

 

Dafür soll es angeblich nach dem zählbaren Erfolg des ersten Sonderprogramms des Senats in diesem Jahr ein weiteres geben. „Der Flurfunk spricht von 40 Millionen Euro für das ganze Land Berlin“, so Kirchner. Nach der Anzahl der Straßenkilometer gemessen müssten davon 4,5 Millionen Euro nach Pankow fließen.

Petra Rohland, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, bestätigt, dass eine erneute zusätzliche Zahlung im Gespräch sei. „Derzeit prüfen wir, wie groß der Bedarf ist, und wie viel Geld wir aus dem laufenden Haushalt dafür zur Verfügung stellen könnten.“ Für eine Entscheidung werde man aber wohl bis zum Ende des Winters warten müssen. Erst dann sei schließlich eine endgültige Bestandsaufnahme aller Schäden möglich. „Wir sehen das Problem und versuchen zu helfen. Für alle kurzfristig notwendigen Ausbesserungsarbeiten bis dahin reichen die Bezirksmittel.“

Auch Stadtrat Kirchner will noch kein abschließendes Fazit ziehen: „Dauerfrost setzt den Straßen weniger zu als große Temperaturschwankungen, mit denen wir nun zum Ende des Winters hin wieder rechnen müssen.“

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