Teure Turnschuhe und Markenuhren: Schon viermal wurde der Prenzlauer Berger Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD) Opfer von Identitätsdiebstahl.
Der Prenzlauer Berger Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup (SPD) ist schon viermal Opfer von sogenanntem Identitätsdiebstahl geworden. Unbekannte bestellten auf seinen Namen teure Nike-Sneaker bei SportScheck und eine Herrenuhr von Tommy Hilfiger bei Otto. Die Waren sollten an eine Adresse in die Sonnenallee in Neukölln geschickt werden.
Elf Prozent aller Internetnutzer waren schon betroffen
Identitätsdiebstahl bedeutet, dass Betrüger mit den persönlichen Daten anderer im Internet Geschäfte abschließen, meistens im Online-Handel. „Dafür brauchen sie lediglich den Namen und das Geburtsdatum“, sagt Mindrup. Die Betrüber lassen die Waren an andere Adressen schicken und nehmen sie dort in Empfang, die Rechnung wird auf die Opfer ausgestellt. Die Betroffenen merken den Betrug häufig erst, wenn Mahnungen im Briefkasten landen.
Laut Umfragen der Wirtschaftsauskunft Schufa sind im letzten Jahr 11 Prozent aller Internetnutzer Opfer von Identitätsdiebstahl geworden. „Personen des öffentlichen Lebens trifft es besonders häufig, weil deren persönliche Daten im Internet offen zu finden sind“, sagt Schufa-Sprecher Ingo Koch. Mindrup ist deshalb bei weitem nicht das einzige Opfer unter den Berliner Politikern: „Es hat auch schon mindestens 40 Mitglieder des Abgeordnetenhauses getroffen“, sagte Mindrup den Prenzlauer Berg Nachrichten.
Kostenpflichtiger Schufa-Dienst kann schützen
Vor dem Indentitätsklau schützen konnte Mindrup sich mithilfe der Schufa. Sie bietet einen Dienst an, mit dem Verbraucher jedes Mal informiert werden, wenn ein Händler eine Bonitätsanfrage an die Schufa stellt. Das passiert nach jeder Onlinebestellung. Wer nicht selber bestellt hat, wird direkt über den Betrugsfall informiert und kann so die Bestellungen stornieren und Auslieferungen an falsche Adressen verhindern. Der Dienst kostet bisher allerdings vier Euro im Monat. Klaus Mindrup will sich jetzt dafür einsetzen, dass das Verfahren künftig kostenlos angeboten wird.
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