Saturn feiert in diesem Monat sein Comeback am winterlichen Nachthimmel. Außerdem: Der Tag im Jahr, an dem die Erde der Sonne am nächsten kommt.
Astronomische Höhepunkte in diesem Monat:
- Venus und Mars am Abendhimmel
- Jupiter wird zum Planet der zweiten Hälfte der Nacht
- Merkur und Saturn sind am Morgenhimmel zu sehen
- 4.1. Geringste Entfernung Sonne – Erde
PLANETEN AM NACHTHIMMEL
VENUS beherrscht als sogenannter „Abendstern“ den Himmel nach Sonnenuntergang. Im Januar nimmt unser Nachbarplanet für den Beobachter noch etwas an Helligkeit zu. Wir können Venus über dem südwestlichen Horizont gut beobachten. Am 12. Januar erreicht sie eine Position, die man als größte östliche Elongation bezeichnet. Dabei steht Venus von uns aus gesehen so weit wie nur möglich von der Sonne entfernt am Himmel. Das beschert uns eine etwas längere Beobachtungszeit. Im Laufe des Monats bewegt sie sich durch das Sternbild Wassermann und erreicht im letzten Monatsdrittel die Fische. Venus ist das hellste sternähnliche Objekt am Abendhimmel, das wir sehen können, und dadurch einfach von anderen Planeten oder Sternen zu unterscheiden.
MARS wird von der Venus am Sternenhimmel verfolgt, jedoch nicht eingeholt. Er bildet weiterhin eine auffällige Erscheinung am frühen Abendhimmel und ist als rötliches, sternähnliches Objekt nach Sonnenuntergang in südwestlicher Richtung zu finden. Die einfachste Möglichkeit, Mars zu finden, bietet die Venus, die durch ihre große Helligkeit sofort ins Auge fällt. Der rote Planet befindet sich um die Monatsmitte von Venus aus gesehen ein Stück links oberhalb am Himmel.
PLANETEN AM MORGENHIMMEL
JUPITER ist am Morgenhimmel zu beobachten wenn Sie vor Sonnenaufgang das Haus verlassen. Er geht allerdings immer früher auf, so dass er sich im Laufe des Monats zum Planet der zweiten Nachthälfte entwickelt. Am 15.1. steht der König der Planeten kurz vor Sonnenaufgang bereits hoch im Süden. Ende Januar geht er schon vor Mitternacht auf. Teleskopbeobachtungen des Jupiters und seiner vier größten Monde werden dadurch auch für Menschen, die keine Frühaufsteher sind, wieder möglich.
MERKUR zeigt im Januar wieder eine seiner seltenen Sichtbarkeiten, in diesem Fall am Morgenhimmel. Die beste Chance, den kleinsten und schnellsten Planeten zu sehen, bekommt man um den 10. Januar. Merkur ist so nah an der Sonne, dass er sich von uns aus gesehen nur an wenigen Tagen im Jahr von der Helligkeit der Sonne lösen kann. Am 10.1. kann man ihn bei guter Sicht tief im Südosten ab ca. 7:10 Uhr erspähen. Gegen 7:30 Uhr verblasst er bereits in der aufkommenden Dämmerung. Sie benötigen eine freie Sicht auf den Horizont, um einen seltenen Blick auf Merkur werfen zu können.
SATURN wird nach einer Zeit der Unsichtbarkeit wieder am Nachthimmel beobachtbar. Er ist in der zweiten Januarhälfte kurz vor Sonnenaufgang im Südosten aufzufinden. Noch steht der „Herr der Ringe“ nur relativ knapp über dem Horizont, solange es dunkel ist. Haben Sie noch ein paar Monate Geduld, die Zeiten der Sichtbarkeit vergrößern sich kontinuierlich. Im Sommer 2017 können Sie dann auch in den Abendstunden wieder die Ringe des Saturn im Teleskop beobachten.
4.1. GERINGSTE ENTFERNUNG SONNE – ERDE
Die Erde bewegt sich nicht auf einer Kreisbahn, sondern auf einer elliptischen Bahn um die Sonne. Am 4.1. ist die Erde so nah an der Sonne wie zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr. 147 Mio. Kilometer trennen uns an diesem Tag von unserem Zentralgestirn. Da die Erde sich etwas schneller bewegt, wenn sie näher an der Sonne steht, ist der Winter auf der Nordhalbkugel neun Tage kürzer als unser Sommer. Die Jahreszeiten entstehen nicht durch die Entfernung der Erde von der Sonne, sondern durch die Schiefstellung der Erdachse.
STERNBILDER
Am Abendhimmel ist der Winterhimmel in seiner gesamten Pracht zu sehen. Schon direkt nach Sonnenuntergang ist das Sternbild Stier ein gutes Stück über dem östlichen Horizont zu finden. Im Laufe des Abends wandert es dann immer höher in den Süden.
Unter den Sternbildern des Tierkreises ist der Stier besonders auffällig. Der V-förmige Kopf wird durch den linken Augenstern Aldebaran dominiert, der auch schon mit bloßem Auge als roter Stern erkennbar ist. Es handelt sich um einen alten, roten Riesenstern. Weiterhin sind bei guter Sicht viele kleine Sterne im Kopf des Stiers zu beobachten, es handelt sich um den Sternhaufen Hyaden. Ein noch auffälligerer Sternenhaufen befindet sich im Rücken des Stiers: die berühmten Plejaden, auch Siebengestirn genannt. Der Name Siebengestirn ist dabei allerdings eine missverständliche Überlieferung, mit bloßem Auge sieht man zwischen sechs und neun Sterne – genau sieben sind es bei der Beobachtung nie. Es handelt sich dabei um Sterne, die mit ca. 100 Mio. Jahren noch recht jung sind.
Noch berühmter als das Sternbild Stier ist am Winterhimmel der Jäger Orion. Man erkennt ihn leicht an seinen drei auffälligen Gürtelsternen. Auch Schultern und die Füße bzw. Beine des Orion kann man sich aufgrund der relativ hellen Sterne gut vorstellen. Im Schwert des Orion, das unterhalb seines Gürtels zu finden ist, kann man unter perfekten Wetterbedingungen und ohne künstliche Lichteinflüsse von Städten einen nebligen Fleck entdecken. Es handelt sich dabei um eine Sternengeburtsstätte, den Orionnebel. Auffällig am winterlichen Sternenhimmel ist ein großes Sechseck bestehend aus hellen Sternen. Dazu gehören:
- ALDEBARAN, das rote Auge des STIERS
- RIGEL, der rechte Fuß des ORION
- SIRIUS, der hellste Stern am Himmel im Sternbild GROSSER HUND
- PROKYON im KLEINEN HUND
- KASTOR und POLLUX in den ZWILLINGEN (sie bilden zusammen eine Ecke des Sechsecks)
- und KAPELLA im Sternbild FUHRMANN.
VIEL FREUDE BEI DER HIMMELSBEOBACHTUNG!
Die Teams der Berliner Planetarien und Sternwarten wünschen Ihnen einen klaren Himmel und
viel Freude bei der Himmelsbeobachtung!
Bei Fragen können Sie sich gerne an uns wenden: sekretariat@planetarium-berlin.de
Archenhold-Sternwarte
Alle Grafiken: Luise Wilhelm, www.völligohne.de
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