Ach du Schreck, schon so spät? Am 22. September sind Tag und Nacht genau gleich lang, das bedeutet: Herbstanfang. Außerdem am Himmel zu sehen: ein himmlisches Trio und eine beschatteter Mond.
Astronomische Höhepunkte in diesem Monat:
– Mars, Saturn und Mond treffen sich am 08. September
– Halbschatten-Mondfinsternis am 16. September
– Herbstanfang am 22. September
-Merkur trifft den Mond am 29. September
MERKUR IST SICHTBAR
Nur an wenigen Tagen im Jahr ist Merkur überhaupt zu beobachten. Ab dem 23. des Monats hat man diese Möglichkeit in fast genau östlicher Richtung direkt vor Sonnenaufgang (ca. 6:00 Uhr). Am Morgen des 29. zieht der Mond sehr nah an Merkur vorbei.
Sternenhimmel im September 2016. Grafik: Luise Wilhelm, völligohne.de
HIMMELSTRIO
VENUS IN DER JUNGFRAU – Im September baut die Venus Iihre Rolle als Abendstern nur langsam aus und wandert durch das Sternbild Jungfrau. Am 17. passiert Sie den Hauptstern Spica in einem Abstand von nur drei Grad. Das ist ungefähr der sechsfache Durchmesser des Mondes. Durch die nun immer früher einsetzende Dämmerung erhalten wir einen Gewinn bei der Sichtbarkeit des Abendsterns.
MARS – Bis Ende September bewegt sich der rote Planet am Südwesthimmel in das Sternbild Schütze. Um ihn zu sehen ist eine gute Horizontsicht in dieser Richtung nötig, da z.B. Häuser leicht den Blick versperren. Zusammen mit dem Ringplaneten Saturn und dem zunehmenden Mond kann man am 8. eine hübsche Konstellation dieses Trios beobachten.
SATURN – Ein Stück weit rechts von Mars ebenfalls sehr tief im Südwesten ist der Ringplanet Saturn gerade noch nach Sonnenuntergang zu sehen.
16.09.2016 – EINE HALBSCHATTEN-MONDFINSTERNIS
Strahlt die Sonne einen Körper an, dann entsteht ein Schatten. Dieses Prinzip kennt jeder. Doch gilt dies eben auch für Himmelskörper. So wirft die Erde einen Schatten in die Weiten des Weltalls und passiert der Mond diesen Schatten, dann entsteht eine Mondfinsternis.
Am 16. September stehen Mond, Erde und Sonne wieder auf einer Linie und der Mond tritt in den Erdschatten ein. Da er aber diesmal nicht den Kernschatten der Erde trifft, sondern nur den Halbschatten, auch Penumbra genannt, gibt es an diesem Tag eine Halbschattenfinsternis.
Normalerweise nehmen diese astronomischen Ereignisse keinerlei Rücksicht auf die Arbeitnehmerzeiten. An diesem Freitag ist dies aber der Fall. Den Eintritt des Mondes in den Halbschatten der Erde können wir leider nicht beobachten. Dieser erste Kontakt findet um 18:52 Uhr MESZ statt, wobei der Mond sich dabei noch unter dem Horizont befindet. Gegen 19:20 Uhr taucht der Mond dann am östlichen Horizont auf und man kann sich den weiteren Verlauf der Finsternis ansehen.
Um 20:54 Uhr erreicht die Finsternis Ihr Maximum. Beobachter können eine leichte Verdunklung des oberen Mondrandes beobachten. Deutlicher sichtbar wird die Finsternis in der Fotografie.
Ab diesem Zeitpunkt wandert der Mond wieder langsam aus dem Halbschatten der Erde heraus. Der letzte Kontakt findet um 22:55 Uhr statt und beendet damit die Halbschattenfinsternis.
HERBSTANFANG AM 22. SEPTEMBER
Am 22. September sind Tag und Nacht genau gleich lang – man spricht von der Tag-und-Nacht-Gleiche. Dieser Tag läutet mit dem Herbstanfang den Beginn des Winterhalbjahres ein. Wir freuen uns auf längere Nächte zur Beobachtung des Sternenhimmels, legen aber bereits die wärmere Kleidung bereit.
STERNBILDER
Die Sommersternbilder dominieren immer noch den nächtlichen Sternhimmel, haben sich aber nun schon deutlich nach Westen verschoben. Der helle, rote Stern Antares des Sternbildes Skorpion geht nun im Westen unter, während im Osten langsam die Sternbilder des Herbstes aufmarschieren.
Das Sommerdreieck mit den Sternen Wega, Deneb und Atair bildet immer noch die auffälligste Konstellation am Nachthimmel. Das Sternbild des Schwans steht nach Sonnenuntergang fast genau im Süden und kündigt damit langsam den heraufziehenden Herbst an.
Der Monat September eignet sich hervorragend um unter einem dunklen Himmel die weniger auffälligen Sternbilder zu entdecken. So kann man rechts neben dem Sommerdreieck das Sternbild Delphin leicht ausmachen. Dieses kleine Sternbild ist geprägt durch einen Sternenrhombus mit einem zusätzlichen Stern und sieht dabei aus wie ein aus dem Wasser springender Delphin. Hat man diesen einmal entdeckt, findet man ihn immer wieder.
VIEL FREUDE BEI DER HIMMELSBEOBACHTUNG!
Die Teams der Berliner Planetarien und Sternwarten wünschen Ihnen einen klaren Himmel und viel Freude bei der Himmelsbeobachtung!
Bei Fragen können Sie sich gerne an uns wenden: sekretariat@planetarium-berlin.de
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