Die Elias-Kita in der Göhrener Straße ist eine der ältesten in Prenzlauer Berg, es gibt sie schon seit 1928. Jetzt verliert sie vielleicht ihre Spielfläche. Der Eigentümer will dort bauen.
Dass es in Prenzlauer Berg viele Kinder gibt, ist bekannt. Kitaplätze sind demnach ein rares Gut und die Suche nach einem solchen kann Eltern zuweilen in die Verzweiflung treiben. Jetzt ist eine der ältesten Kitas in Prenzlauer Berg in Gefahr: Zum 1. März hat der Eigentümer des Grundstücks in der Dunckerstraße 2a der evangelischen Elias-Kita den Pachtvertrag für die Spielfläche gekündigt. Wo bis jetzt Kinder spielen, soll ein mehrstöckiges Wohnhaus entstehen.
Die Kita sieht sich dadurch in ihrer Existenz bedroht. Denn laut gesetzlichen Vorgaben müssen in einer Kita jedem Kind mindestens sechs Quadratmeter Außenfläche zur Verfügung stehen. Fällt das Grundstück zwischen Göhrener und Dunckerstraße weg, wären es in der Elias-Kita nur noch zweieinhalb Quadratmeter pro Kind. „Das gefährdet die Betriebsgenehmigung der Kita“, sagt Kathrin Janert vom Evangelischen Kirchenkreisverband für Kindertageseinrichtungen.
Die Linksfraktion hat deshalb in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) den Antrag gestellt, das Baubegehren zurückzustellen. Die Begründung: Das Bauvorhaben sei rücksichtslos gegenüber der Kita. Ein Gutachten soll klären, ob der Bau verhindert werden kann. Im Stadtentwicklungsausschuss wird jetzt darüber beraten.
Verhandeln statt verbieten
„Das Bauantrag zurückzustellen wäre das Ungünstigste, was wir jetzt machen können“, sagt der Stadtrat für Stadtentwicklung Jens-Holger Kirchner (Grüne). „Der Antrag kommt viel zu spät, weil alle Beteiligten jahrelang gepennt haben.“ In der Vergangenheit hätte die Kirchengemeinde versuchen sollen, das Grundstück zu kaufen. Jetzt müsse stattdessen miteinander gesprochen werden. Dafür müssten sich Eltern, Kirchengemeinde und Kita-Leitung zunächst verständigen und eine Strategie entwickeln. Anschließend soll mit dem Grundstückseigentümer verhandelt werden. Das Bezirksamt sei in jedem Fall entschlossen, die Elias-Kita zu erhalten, so Kirchner.