Die Polizei sucht nach einem Mord in der Hiddenseer Straße nach Informationen zu Opfer und Tat. Bereits am Freitag attackierte ein Fußballfan ein homosexuelles Paar und ein 91-Jähriger übersah die M2.
Nachdem die Polizei am Samstagnachmittag in der Hiddenseer Straße einen 26-jährigen Mann tot in seiner Wohnung entdeckt hatte, sucht sie nach Informationen über das Opfer Christopher S., der seit etwa einer Woche von Freunden und Verwandten vermisst wurde.
Nach den bisherigen Ermittlungen soll S. am vorvergangenen Wochenende, 18./19. Juli, von einem Unbekannten durch massive Gewalt gegen den Oberkörper und Kopf getötet worden sein. Da aus der Wohnung diverse Gegenstände fehlen, wird von einem Raubmord ausgegangen.
Der 26-Jährige lebte seit etwa vier Jahren in Berlin und studierte seit Oktober 2014 an der FU Geologie. Dieses Studium brach er jedoch in diesem Jahr ab. Er war in der Goa-Szene unterwegs und besuchte entsprechende Partys und Clubs. Für weitere Informationen bittet die Polizei um Mithilfe: Wer etwas über Christopher S. und sein Umfeld sagen kann, oder Hinweise zur Tat am 18./19. Juli geben kann, soll sich unter 030.4664-911888 bei der 8. Mordkommission melden. Vertraulichkeit wird zugesichert.
Weitere Informationen sowie ein Foto des Opfers hat die Polizei auf ihrer Internetseite veröffentlicht.
Bereits am Freitagabend kam es zu mehreren Zwischenfällen:
In der Prenzlauer Allee wurde ein 91-Jähriger, der mit seinem Rollator unterwegs war, vermutlich von der Tram touchiert. Nach Zeugenaussagen näherte sich der Mann gegen 21.30 Uhr einem der Übergänge über die Gleise der M2, ohne die heranrollende Tram zu beachten, die durch Dauerklingeln auf die Gefahr aufmerksam zu machen versuchte und dann abbremste. Ob die Bahn den Mann beim Vorbeifahren berührte, konnte die Tramfahrerin nicht sicher sagen. Der Mann stürzte jedoch und zog sich dabei einen Nasenbeinbruch und einen Schock zu. Auch die Frau musste wegen eines Schocks ins Krankenhaus gebracht werden. Der Tramverkehr war in Folge des Unfalls bis 22.30 Uhr unterbrochen.
Im Vorfeld des Fußballspiels des BFC Dynamo gegen den FC Zwickau wurde ein homosexuelles Paar beleidigt und einer der beiden krankenhausreif geschlagen. Wie die Polizei mitteilt, liefen die beiden 37 und 48 Jahre alten Männer gegen 18.25 Uhr die Schönhauser Allee entlang, als ihnen eine Gruppe von etwa 20 Personen entgegenkam, teilweise in Fankleidung des BFC und offenbar auf dem Weg zum Spiel im Ludwig-Jahn-Sportpark.
Ein 28-Jähriger aus der Gruppe beleidigte das Paar zunächst und attackierte den Älteren der beiden, indem er ihm mehrmals mit der Faust ins Gesicht schlug. Sein Partner konnte in der Nähe gerade einen Verkehrsunfall aufnehmende Polizisten alarmieren, die den Täter vorläufig festnahmen. Daraufhin griff jedoch ein weiterer Mann ein, schubste die Polizisten und verhalf dem 28-Jährigen zur Flucht. Später konnte er dennoch festgenommen werden; seine Daten wurden ebenso aufgenommen wie die seines Fluchthelfers. Beide erhielten Stadionverbot. Der verletzte 48-Jährige musste im Krankenhaus operiert werden.
Ebenfalls am Freitag randalierte ein bislang unbekannter, betrunkener Mann in Fankleidung in der Greifswalder Straße. Nach Zeugenaussagen soll er zunächst in einer Kneipe mit einer Bierflasche geworfen sowie versucht haben, weitere Flaschen zu stehlen, weshalb er einer Angestellten auf den Arm schlug. Daraufhin verließ er den Laden und wandte sich dem benachbarten Imbiss zu. Er beleidigte dessen Inhaber mit fremdenfeindlichen Parolen und warf mit Stühlen, trat gegen die Scheiben und versuchte zuletzt, diese mit Steinen aus dem Gleisbrett der Tram einzuwerfen. Dabei zerstörte er die Glasscheibe der Tür und verletzte den Imbissbetreiber an der Hand. Vor dem Eintreffen der Polizei gelang ihm die Flucht. Die Ermittlungen laufen.